Die Corona-Pandemie zwingt viele Sportler neue Wege zu gehen. Seit die Frei- und Hallenbäder geschlossen sind, bleiben zum Schwimmen nur noch öffentliche Gewässer übrig. Bei aktuellen Wassertemperaturen von unter 5 ° Celsius, erscheint es wahnwitzig, doch erst jetzt spricht man von „Eisschwimmen“.
In Braunschweig stieg die Zahl der aktiven Eisschwimmer in den letzten Jahren kontinuierlich an. Aktuell treffen sich über 30 „Extremsportler“ am Heidbergsee im Süden und am Moorhüttensee im Osten von Braunschweig regelmäßig. Auch Triathleten, die keine anderen Möglichkeiten des Trainings finden, sind mit Neoprenanzügen, -handschuhen und -socken dabei.
Einer der ältesten Eisschwimmer ist der mittlerweile 80-Jährige Harald Breuß aus Elmshorn. Er zählt zu den Rekordhaltern im Eisschwimmen und kann auch ohne Neopren-Utensilien über 1 Stunde im Wasser schwimmen. Sein tägliches Training hält ihn fit. Für Anfänger ist normalerweise nach 10 Minuten Schluss. Zumindest ist das die Empfehlung des langjährigen Eisschwimm-Coachs Robert Roller aus Braunschweig, der bereits über 100 Personen in diese Disziplin eingeführt hat.
Was das Eisschwimmen so besonders reizvoll macht, ist die Ruhe, die man dabei verspürt. In dem Moment, indem man in das Wasser eintaucht und sämtliche Gedanken hinter sich lässt. Man lebt nur noch im hier und jetzt. Die Kälte macht sich mit tausend kleinen Nadelstichen in Beinen und Armen bemerkbar. Dieser Effekt lässt nach weniger als 3 Minuten nach und nun beginnt der Genuss. Ein Gefühl der Taubheit macht sich auf der Haut bemerkbar. Im selben Moment erhöht sich der Stoffwechsel. Nicht umsonst zählt Eisschwimmen zu der Sportart, bei der am meisten Kalorien verbraucht werden. Nach mehr als 5 Minuten breitet sich im Körper eine angenehme Wärme aus und man findet nur noch glückliche Gesichter im Wasser.
Nach dem Schwimmen fühlt man sich energiegeladen und frei. Ein Gefühl, nach dem man süchtig werden kann.
Weitere Infos unter www.eisschwimmen.com.