Ein wichtiger Produktionsstandort der Schwarz Pharma AG befindet sich in Monheim (Nordrhein-Westfalen). Von dem angeschlossenen Logistik-Center aus beliefert Schwarz Pharma den Pharma-Handel, aber auch Direktkunden mit Arzneimitteln aus den Indikationsgebieten Herz-Kreislauf, Asthma, Neurologie und Urologie. Für sämtliche Prozesse im Kommissionierlager hat die inconso AG jetzt eine neue Lagerverwaltungs- und Steuerungslösung unter SAP LES entwickelt und eingeführt. Schwarz Pharma legte Wert darauf, sämtliche Leistungen des Projekts aus einer Hand zu erhalten: Als Generalunternehmer für die wesentlichen Komponenten war die inconso AG daher voll verantwortlicher Partner des Auftraggebers. Unter anderem lieferte sie neben der Software die komplette Pick-by-Light-Anlage sowie die Datenfunk-Hardware.
Getreu der Firmenphilosophie höchstmöglicher Kundenorientierung und des Strebens nach neuen Bestleistungen für Kunden und Investoren sollten mit dem Projekt Qualität und Flexibilität der logistischen Prozesse weiter verbessert, sowie Systeme und Abläufe frühzeitig auf künftige Anforderungen von Markt und Kunden ausgerichtet werden. Ein zentraler Aspekt war die Ablösung der bisherigen papiergestützten durch eine elektronische Chargenverfolgung. Die vorhandene Infrastruktur der Förder- und Kommissioniertechnik sowie des überlagerten SAP-Systems konnten weiter genutzt werden.
Mit dieser Zielsetzung ging die inconso AG daran, die logistischen Prozesse und Funktionalitäten mit SAP LES abzubilden. Kern der rein SAP-basierten Lösung ist die Pick & Pack-Kommissionierung für die Durchlaufregale, die mit einer Pick-by-Light-Anlage ausgerüstet wurden, und die Steuerung der automatischen Behälterfördertechnik. Die SPS der Behälterfördertechnik wird direkt aus SAP heraus über die Softwarekomponente inconsoS/Line angebunden. inconsoS/Line wird seit mehreren Jahren für die Anbindung der SPS-Ebene bei anspruchsvollen Aufgabenstellungen in der Lagerautomation von Unternehmen wie DaimlerChrysler, Bayer oder Klingel erfolgreich eingesetzt.
Vor der Kommissionierung werden die optimalen Packstücke mit dem vollständig in SAP-Umgebung entwickeltem LES-Add-on berechnet und die Behälter entsprechend auf der Anlage gestartet. Der Nachschub aus dem Hochregallager in die Kanäle der Durchlaufregale wird über modernen grafischen Datenfunk gesteuert. Die komplette Logik der Materialfluss-Steuerung mit den Waagen, den vollautomatischen Applizierern für Versandetiketten, dem Lieferscheindruck und den Versandbahnhöfen ist im SAP-System abgebildet und kann so leicht vom Kunden angepasst werden.
Durch die durchgängige SAP-Lösung und den guten SAP-Kenntnissen der eigenen Mitarbeiter konnte Schwarz Pharma in eigener Regie ohne Unterstützung von inconso die Gesamtlösung gemäß GMP validieren. Die hohe Leistungsfähigkeit der inconso-Lösung ermöglichte es, Chargenwechsel innerhalb der einzelnen Kanäle der Durchlaufregale sicher zu verwalten; durch die Fixplatzstrategie bei gleichzeitiger hundertprozentiger Chargensicherheit konnten rund 20% der Lagerplätze eingespart oder für andere Zwecke frei gemacht werden.
Neun Monate nach dem Beginn der Erstellung des Feinpflichtenhefts war die Einführung der neuen Lösung budget- und termingerecht abgeschlossen. Das neue System legte einen hervorragenden Start hin und ging – auch dank intensiver vorbereitender Schulung der Mitarbeiter – bereits am ersten Tag reibungslos unter fast voller Last.
SCHWARZ PHARMA AG (Sitz Monheim, Deutschland) ist ein Unternehmen der UCB-Gruppe, Brüssel/Belgien (www.ucb-group.com). UCB ist an der Börse Euronext in Brüssel notiert und hält 87,6% der SCHWARZ PHARMA Aktien. UCB hat im Jahr 2006 ein Umsatzvolumen von 3,5 Mrd. € (proforma) erzielt und beschäftigt mehr als 10.000 Mitarbeiter in 40 Ländern.