Der Pinguin, das Markenzeichen der Linuxbranche, fühlt sich auch mit Krawatte sehr wohl. Open Source Software erobert neben dem Server zunehmend unternehmenskritische Bereiche in der IT-Infrastruktur. Das hat sich auf der vierten LinuxWorld Conference & Expo deutlich gezeigt. Die Fachbesucher informierten sich intensiv über maßgeschneiderte, branchenspezifische Lösungen unter Linux und über die Stabilitäts-, Kosten- und Sicherheitsvorteile von Open Source Software. Der Fachbesucheranteil lag bei rund 90 Prozent. Der weiter steigende Anteil ausländischer Gäste aus 18 Nationen (10 Prozent im Vergleich zu 8 Prozent 2002) unterstreicht die Bedeutung der LinuxWorld Conference & Expo als europäische Informations- und Meinungsplattform. Der Anteil der Erstbesucher lag bei rund 69 Prozent, über 10 Prozent von ihnen benutzen bisher noch keine Open Source Software. 90 Prozent beurteilen ihren Messeeindruck mit gut bis sehr gut.
Nach Grossunternehmen und multinationalen Konzernen entdecken nun auch zunehmend mittelständische Betriebe die Vorteile von Open Source Lösungen als sinnvolle Alternative zu den etablierten Betriebssystemen. Neben dem Kostenaspekt stehen für diese Anwender die flexible Anpassungsfähigkeit und Stabilität im Vordergrund. Unternehmen wie Berndes Haushaltstechnik oder die Spedition ARS Altmann versprechen sich durch den Einsatz von Linux einen wichtigen Wettbewerbsvorteil. Staatssekretär Dr. Göttrik Wewer betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung von Open Source Software für den Wirtschaftsstandort Deutschland und hob dabei die Rolle der Behörden und Verwaltungen als Innovationsträger in diesem Bereich hervor. Mit dem zunehmenden Einsatz von offener Software im öffentlichen Dienst und auf kommunaler Ebene nehmen die Behörden hier eine Vorreiterrolle ein. Das unterstreicht auch der enorme Zuspruch zum vierten Forum Linux in Verwaltung und Behören, das auf der Messe gemeinsam mit der Computerwoche und dem Behördenspiegel durchgeführt wurde. Mehr als 140 Vertreter des öffentlichen Dienstes nahmen dort teil. Erstmals konnten dort auch Gäste aus Osteuropa und der EU begrüßt werden.
Auch die Besucher der zeitgleich stattfindenden EBIF (European Banking & Insurance Fair) nutzten die räumliche Nähe zu einem Besuch der LinuxWorld Conference & Expo. Beide Veranstaltungen ergänzten sich nach Aussage der Besucher und Aussteller hervorragend. Immer mehr Banken und Versicherungen beschäftigen sich in Zeiten von Wurm- und Hackerattacken zunehmend intensiv mit dem Einsatz des alternativen Betriebssystems.
Die nächste LinuxWorld Conference & Expo findet vom 25. bis 27. Oktober 2004 auf dem Messegelände Frankfurt statt. Weitere Informationen zur Veranstaltung unter: http://www.linuxworldexpo.de