„Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen“, so Guido Winnemuth, Anwendungstechniker bei ANCA und Mitglied der GOTY-Jury, der die Finalteilnehmer während des Wettbewerbs eng begleitet hat. „Alle haben hier eine hervorragende Leistung abgeliefert und gerade bei den ersten Drei haben nur Nuancen über die Platzierung entschieden. Besonders beeindruckt hat mich zudem, dass zwei der Finalisten als Zerspanungsmechaniker kaum bis gar keine Erfahrungen mit dem Schleifen von Präzisionswerkzeugen hatten.“ Vor dem zweitägigen Live-Event während der GrindingHub hatten sich die fünf Wettkampfteilnehmer bei einer theoretischen Vorauswahl durchgesetzt. Anschließend hatte sie der Hauptsponsor des GRINDER OF THE YEAR 2024, ANCA CNC Machines, zu einer zweitägigen Schulung ins Technologiezentrum nach Weinheim eingeladen, um die Programmierung mit der ANCA-eigenen ToolRoom-Software zu üben und die Handhabung der Schleifmaschine FX7 ULTRA zu erlernen. So waren für alle gleiche Voraussetzungen gewährleistet.
Beim Wettbewerb mussten die Finalisten dann einen Fräser nach einer Zeichnung mit der Schleifsoftware ToolRoom programmieren, um ihn anschließend auf der Schleifmaschine FX7 ULTRA zu schleifen – alles live vor Publikum und den wachsamen Augen der Jury bestehend aus Guido Winnemuth, Florian Baldus, Gesellschafter und Technischer Geschäftsführer bei SPREYER Werkzeug-Technik, Daniel Grasmück, Anwendungstechniker bei ANCA und Marc Schneider, Ausbildungsleiter bei KOPP Schleiftechnik. Der Wettkampf um den Titel GRINDER OF THE YEAR 2024 entschied sich in zwei Stufen: Am ersten Wettbewerbstag trafen die Juroren eine Vorauswahl. Osman Sylaj, Simon Lehmann und Jan-Niclas Kiefer durften dann am zweiten Tag bei einer komplexeren Schleifaufgabe um den Titel GRINDER OF THE YEAR wetteifern. Der Live-Wettkampf am Messestand war an beiden Tagen ganz großes Kino und zog, publikumswirksam in Szene gesetzt, viele Besucher und Fans an.
Mit einem kleinen Vorsprung machte schließlich Osman Sylaj das Rennen um den Titel und gewann den Bildungsgutschein im Wert von 3.500 Euro als ersten Preis. Dazu der glückliche Sieger: „Es hat mir großen Spaß gemacht und kann dem Nachwuchs nur raten, bei dem nächsten GRINDER OF THE YEAR mitzumachen.“
„Die Stimmung während des Wettkampfes war super. Allen Finalteilnehmern war die Begeisterung und die Leidenschaft für das Schleifen stets anzumerken“, so Barbara Hannappel, Geschäftsführerin von KSKOMM, Organisator des GRINDER OF THE YEAR. „Auch wenn natürlich alle gerne gewinnen wollten, war von einem harten Konkurrenzkampf nichts zu merken. Alle Finalisten wollten ihren Horizont erweitern, neue Erfahrungen sammeln und sich dadurch weiterentwickeln. Und das haben sie auf jeden Fall geschafft. Für uns sind sie alle Gewinner!“
Innovative Wettbewerbs-Technologie
Für den besten Fräser an diesem Tag lief die Wettbewerbsschleifmaschine zur Höchstform auf. Die FX7 ULTRA eignet sich hervorragend für das Nachschleifen und die Produktion von kleinen und mittleren Losen. Mit dem Ultra-Paket wird das Einsatzgebiet auf Werkzeuge mit kleinem Durchmesser bis 0,1 mm erweitert. Edmund Boland, verantwortlich für den globalen Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen bei ANCA. „Die Finalisten des GOTY konnten mit der FX7 ULTRA das jüngste Mitglied unserer ULTRA-Serie mit einer Reihe innovativer Software-, Hardware- und Designmerkmale rund um das neu eingeführte Nanometer-Steuerungssystem live erleben. Die 5-Achsen-Werkzeugschleifmaschine wurde für den flexiblen Einsatz beim Nachschleifen und in der Produktion entwickelt, mit besonderem Augenmerk auf den Bediener.“
Hochkarätige Technologiezulieferer gegen den Fachkräftemangel
Für den GRINDER OF THE YEAR konnten neben ANCA CNC Machine als Schleifmaschinen-Hersteller und Hauptsponsor hochkarätige Mit-Unterstützer aus der gesamten Prozesskette der Werkzeugherstellung gewonnen werden: CemeCon AG (Beschichtung) COMAT Filtration Technologies and Systems (KSS-Feinstfiltration), GDS Präzisionszerspanungs GmbH (Spannmittel), Gerhard Ihle Hartmetalle Werkzeuge e.K. (Hartmetall): Effgen-Lapport Schleiftechnik (Hoch-leistungsschleifscheiben), Mitsubishi Electric Europe B.V. (Abrichttechnologie) und oelheld GmbH (Kühlschmiermittel).
Melanie Heeg, Product Management & Marketing bei CemeCon: „Das Event war nicht nur eine besondere Gelegenheit für die fünf aufstrebenden Talente, sondern betonte auch die Bedeutung der einzelnen Prozessschritte in der Werkzeugherstellung – von der Hartmetallauswahl über den Schleifprozess bis zur Beschichtung. Wir sind stolz darauf, dass die Leidenschaft für Präzision und Fortschritt in der Branche so unterstützen und unsere Expertise in diesem hochkarätigen Kontext präsentieren konnten.“
Alle Beteiligten waren sich einig, solche Initiativen wie den GRINDER OF THE YEAR zu unterstützen, wenn es darum geht, junge Menschen für zukunftsträchtige und hoch interessante Hightech-Berufe zu begeistern. „Berufe in der Metallbearbeitung sind äußerst vielseitig und abwechslungsreich, geprägt von technischen Herausforderungen und einem kontinuierlichen Bedarf an Weiterbildung. Wir engagieren uns gerne für Initiativen wie GRINDER OF THE YEAR, um aktiv dem Fachkräfte- und Nachwuchsmangel entgegenzuwirken“, ergänzt Stephan Meinel, Marketing bei Ihle.
Auch 2026 möchte KSKOMM den Nachwuchs-Wettbewerb GRINDER OF THE YEAR wieder auf der GrindingHub ausrichten – dann vielleicht zu einem anderen Bereich aus der Schleiftechnik, wie beispielsweise dem Flachschleifen. „Nachwuchs- und Fachkräftemangel sind zentrale Herausforderungen unserer Zeit. Vor diesem Hintergrund ist die Förderung der nächsten Generation von Schleifexperten und den Beruf des Schleifenden bekannter und attraktiver zu machen, sind Hauptziele der Challenge und mit Sicherheit in zwei Jahren noch genauso aktuell wie heute“, bringt es Barbara Hannappel, Geschäftsführerin von KSKOMM, auf den Punkt.
Auch der VDW betrachtet die GrindingHub als optimale Gelegenheit zur Förderung des Nachwuchses: „Die GrindingHub mit ihrem klaren Fokus, der internationalen Ausrichtung und dem zeitgemäßen, hybriden Messekonzept als Treffpunkt für die Schleiftechnik ist für uns als VDW die optimale Plattform, auch im Bereich Nachwuchsförderung deutliche Impulse zu setzen. Mit dem Wettbewerb GRINDER OF THE YEAR setzen wir ein starkes Zeichen dafür“, so Dr. Markus Heering, Geschäftsführer beim Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V., VDW. Wir dürfen also auf 2026 gespannt sein.