„Wir stehen derzeit robust da und haben unsere angestrebten betriebswirtschaftlichen Ziele erreicht, teilweise sogar übererfüllt“, erklärt Markus Schrade, Vorstand der KUMAvision AG. Das Unternehmen gehört zu den zwei größten deutschen Microsoft-Partnern im Bereich Business Solutions. Kerngeschäft ist die Entwicklung und Implementierung von ERP- Unternehmenssoftware (Enterprise Resource Planning) für den Mittelstand auf Basis von Microsoft Dynamics NAV. Zum Gesamtumsatz von 25,8 Millionen Euro steuerte dabei das Geschäft mit Softwarelizenzen 32 Prozent bei. Einführung, Anpassung und Betreuung der ERP-Software sowie Beratungsleistungen nahmen 2008 einen Anteil von 68 Prozent ein.
Auch das erste Quartal 2009 lieferte bei KUMAvision gute Zahlen. Trotzdem kann man auch in Markdorf die Krise spüren. „Es zeigt sich, dass insgesamt weniger Projekte am Markt ausgeschrieben werden“, erläutert Markus Schrade. Die verschiedenen Branchen, für die KUMAvision maßgeschneiderte Softwarelösungen entwickelt, unterscheiden sich dabei erheblich. Im Bereich Healthcare ist die Krise noch nicht angekommen. „Das liegt vor allem daran, dass aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen im Gesundheitswesen der Einbruch auf den internationalen Märkten kaum durchschlägt“, so Schrade. Ganz anders sieht die Situation bei der Industrie aus. Die Folgen der globalen Rezession treffen viele Fertigungsbetriebe so hart, dass sie ERP-Projekte verschieben oder auf unbestimmte Zeit zurückstellen müssen. Der Handel hingegen hält sich bei Investitionen im ERP-Bereich noch nicht spürbar zurück.
Beim Personal hat KUMAvision den angekündigten Kurs eingehalten und die Mitarbeiterzahl um 18 Prozent auf über 200 erhöht. Auch die neu eingestellten Fachkräfte will das Unternehmen langfristig an sich binden. Für 2009 sind jedoch keine nennenswerten Neueinstellungen geplant. Dies sei aber keinesfalls der Krise geschuldet, wie KUMAvision-Vorstand Markus Leuter erklärt. „Um den neuen Mitarbeitern Zeit zur Einarbeitung zu geben und sie optimal zu integrieren, verfolgen wir bei den Einstellungen seit jeher einen 2-Jahres-Rhythmus.“
Als einen Grund für die guten Zahlen sieht man bei KUMAvision die Erkenntnis bei vielen Unternehmern, dass im zurückliegenden Boom die Pflege und Modernisierung der ERP-Umgebung zu sehr zurückstehen mussten. „Vorausschauende Unternehmen nutzen jetzt die Zeit, ihre Wettbewerbsfähigkeit für die Phase nach der Krise zu verbessern. Eine moderne ERP-Software ist dafür der beste Weg“, so Schrade. Gerade dafür sei KUMAvision mit seinen Softwarelösungen für verschiedene Branchen gut gerüstet. Denn das Unternehmen hat bereits vor Jahren erkannt, dass eine klassische ERP-Software, die nur den Materialfluss abbildet, nicht mehr ausreicht. „Heute geht es darum, die innerbetriebliche Zusammenarbeit effizienter zu gestalten, den Informationsfluss mit Geschäftspartnern zu optimieren und den Wertefluss durchgängig abzubilden“, erklärt Schrade. „Wer genau weiß, wo seine Werte liegen und wo Geld verdient wird, wer seine Prozesse optimiert und seine Kommunikation verbessert, der wird gestärkt aus der Krise hervorgehen.“