Mit dem Innovationspreis IKU zeichnet das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) innovative Technologien, Verfahren, Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle aus, die im Bereich Klima- und Umweltschutz neue Wege aufzeigen und würdigt damit das Engagement von Wirtschaft und Forschung. Bewerben konnten sich Unternehmen in sieben Kategorien. Sechs davon wurden nun zum Teil doppelt mit einem ersten Platz prämiert. Die hochkarätig besetzte Jury, die ihre Entscheidungen auf Basis wissenschaftlicher Bewertungen durch das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI traf, würdigt somit zehn zukunftsweisende Projekte aus insgesamt 150 eingegangenen Bewerbungen. Kriterien waren u.a. die Innovationsleistung, der Beitrag zum Klima- und Umweltschutz, das Marktpotenzial der Innovation, Vorteile für Verbraucher und Unternehmen sowie mögliche Synergieeffekte. Die Kurtz GmbH & Co. KG darf sich nun alleiniger Sieger in der Kategorie „Umweltfreundliche Technologien“ nennen. Am Wettbewerbsbeitrag Radiofrequenz-Technologie (RF) haben die Kurtz Entwickler fast vier Jahre gearbeitet. Die Technologie ermöglicht die Verarbeitung von Partikelschäumen durch elektromagnetische Wellen im Hochfrequenz-Bereich. Verglichen mit der konventionellen Dampf-Verarbeitung lassen sich mit RF je nach eingesetztem Material bis zu 70% CO2, 90% Energie und 100% Wasser einsparen.
Beim IKU 2022 ging Kurtz als Hersteller für Formteilautomaten mit dem Projekt „Ressourcenschonende Formteilherstellung aus Bio- und Recyclingmaterialien mittels Radiofrequenz“ an den Start. Neben den erwähnten Einsparungen bietet die RF-Technologie eine nachhaltige Lösung für den Kreislauf, da sie Recyclinganteile von bis zu 100% erreicht und erstmals auch die Verarbeitung biologischer Materialien wie Maisgrieß erlaubt – einem Nebenprodukt in der Nahrungsmittelherstellung, das üblicherweise entsorgt wird. Die RF-Technologie von Kurtz eröffnet den Zugang zu vielen weiteren Märkten, potenzielle Anwendungsfelder sind vor allem verschiedenste Bauteilgruppen der E-Mobilitäts-Industrie. Neue Geschäftsfelder entstehen zudem durch die Verarbeitung hochtemperaturbeständiger Materialien mit einer Verschweißungstemperatur von bis zu 250 °C, etwa in der Luftfahrt oder im Automotive-Bereich.
Erste Reaktionen der Kurtz Geschäftsführung direkt nach der Auszeichnung: „Es war eine große Überraschung und große Ehre, diesen Preis zu empfangen. Es ist ein großartiges Gefühl, dass sich die jahrelange Arbeit unserer Mitarbeiter ausgezahlt hat. Ein noch viel größeres Geschenk ist das Wissen, dass wir mit unserer Entwicklung zum Klimaschutz beitragen und mithelfen, die Kreislaufwirtschaft in unserer Branche voranzutreiben“, sagte Uwe Rothaug. Matthias Hofmann ergänzte: „Wir freuen uns riesig, dass wir nach dem Bayerischen Energiepreis 2020 jetzt auch auf nationaler Ebene mit dem IKU 2022 geehrt wurden und eine so hochkarätige Jury von unserer nachhaltigen Technologie überzeugen konnten. Die Auszeichnung spornt uns an, neue ehrgeizige Ziele in der Entwicklung klimafreundlicher Technologien zu setzen und bestehende Prozesse fortlaufend im Sinne der Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln und zu optimieren.“