Mit dem Kyoto-Preis würdigt die Inamori-Stiftung das Lebenswerk von Persönlichkeiten, die sich mit herausragenden Leistungen in ihrem Bereich verdient gemacht haben.
Der französische Komponist Pierre Boulez hat den Preis in der Kategorie Kunst und Philosophie für seinen Beitrag zur zeitgenössischen Musik erhalten. Im Fokus seines Interesses stand dabei zunächst die serielle Musik - hier trug er maßgeblich zur theoretischen und praktischen Weiterentwicklung bei. Preisträger in der Kategorie Grundlagenforschung ist das englische Biologen-Ehepaar Dr. Peter Raymond Grant und Dr. Barbara Rosemary Grant. Beide erhalten die Auszeichnung für Ihre jahrelange Evolutionsforschung. Durch ihre mehr als 35 Jahre andauernde Feldstudie über Darwins Finken auf den Galapagos Inseln, haben die Grants gezeigt, dass sich Morphologie und Verhalten von Organismen durch natürliche Selektion aufgrund von ökologischen Schwankungen rasch verändern. In der Kategorie Hochtechnologie hat die Inamori-Stiftung dem japanischen Wissenschaftler Dr. Isamu Akasaki den Preis für seine Erfolge auf dem Gebiet der Elektronikforschung verliehen. Dr. Akasaki erforschte erfolgreich das Halbleitermaterial Galliumnitrid (GaN) mit dem Ziel, blaue LEDs (Light Emitting Diodes) zu realisieren.
Die Verleihung fand heute im Kyoto International Conference Center statt. Den drei Laureaten wurde in einer feierlichen Zeremonie ein Diplom, die Kyoto-Preis Medaille und das Preisgeld überreicht. Mitglieder der Kaiserfamilie adelten mit ihrer Anwesenheit die Gala, an der über tausend Gäste aus aller Welt teilnahmen.
Mit dem diesjährigen Kyoto-Preis werden bereits zum 25. Mal Persönlichkeiten geehrt, die sich um die Weiterentwicklung der Wissenschaften und Künste verdient gemacht haben. Unter anderem nahmen in den vergangenen Jahren bereits die deutsche Choreographin Pina Bausch, der deutsche Philosoph Jürgen Habermas, der japanische Modeschöpfer Issey Miyake, der österreichische Musiker und Dirigent Nikolaus Harnoncourt, der Künstler Roy Lichtenstein sowie die Primatenforscherin Jane Goodall den Preis entgegen.