Die Beschreibung komplexer Familienkonstellationen, die Aufschluss über problembehaftete Beziehungen geben können, füllt in so manchem Jugendamt ganze Akten. Mit dem Geno-Graphen bietet sich eine Möglichkeit, diese Informationen in einem Bild zu verdichten, deren sprachliche Entfaltung viel Text erfordern würde. Die aktuelle Lebenssituation des Antrag-stellers wird nicht nur anhand des unmittelbaren Haushalts erschlossen, sondern in den weiteren familiären und sozialen Kontext eingeordnet. Objektive Daten wie Geburt, Heirat, Trennung, Krankheiten, Tod, Religion, Beruf oder Ausbildung lassen sich im Genogramm als wichtige Faktoren identifizieren, die den Lebensverlauf des Antragstellers beeinflussen.
Die Handhabung des GenoGraphen aus LÄMMkom® heraus erfolgt intuitiv und ist auch für Anwender, die kein ausgeprägtes technisches Vorwissen mitbringen, einfach. Gearbeitet wird auf einer graphischen Benutzeroberfläche. Per Mausklick aktiviert der Anwender Symbole, die Geschlecht und Rolle der einzelnen Familienangehörigen kennzeichnen. Die Art der Beziehung wird durch eine spezifische Farb- und Formenwahl dargestellt. Zusätzlich veranschaulichen Fotos und Bilder prägnante Ereignisse. Personen, Beziehungen und Er-lebnisse, die entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Jugendlichen genommen haben, können kommentiert und mit Textmerkmalen versehen werden. So entsteht ein Familienstammbaum, mit dem Verwandtschaftsverhältnisse auf mehreren Erkenntnisebenen erschlossen, Hypothesen über die Problemsituation des Betreuungsbedürftigen aufgestellt und Schritte für die weitere Arbeit im Jugendamt abgeleitet werden können.
Alternativ lassen sich die in LÄMMkom® eingetragenen Falldaten auch als Grundlage für Soziogramme und Familienaufstellungen benutzen. Die im Genogramm angelegten Symbole können hierfür weiterverwendet, angepasst oder ergänzt werden.
Der GenoGraph 2.1 wurde zur computergestützten Genogrammerstellung von Klaus Wessiepe entwickelt.