Der Niedersächsische Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies begrüßte rund 150 Gäste in der Robotation Academy Hannover und erläuterte die Anforderungen der Mobilitätswirtschaft sowie die Wichtigkeit der Automobilindustrie für die gesamte niedersächsische Wirtschaft.
"In Deutschland wurde 2013 der "Intelligente Verkehrssysteme-Aktionsplan Straße (IVS)" beschlossen und veröffentlicht. Dazu wurden verschiedene Handlungsfelder zur Entwicklung und Anwendung dieser Technologien unter Beteiligung Niedersachsens im Beirat zusammengestellt und definiert. Diese Schwerpunkte werden für die kommenden Jahre die niedersächsischen Aktivitäten in den Themenfeldern IVS-Technologien sowie der damit verbundenen kooperativen Fahrzeugsysteme bestimmen" sagte Lies in seiner Eröffnungsrede.
Anschließend berichtete Harry Evers, Sprecher der Landesinitiative Mobilität, über die Ziele und weiteren Schritte. "Wir haben in einem Jahr bereits eine Vielzahl an Kooperationen geschaffen und freuen uns über die breite Akzeptanz und das immer größer werdende Netzwerk", sagte Evers.
Kooperation zwischen Amerika und Deutschland
In einer Videobotschaft richtete Scott Belcher, Präsident von Intelligent Transport Systems (ITS) America, das Wort an die Gäste und bekundetet die zukünftige Kooperation zwischen Deutschland und Amerika in diesem Bereich. Gemeinsam werden nun auf internationaler Ebene Projekte initiiert und weiter vorangetragen. Dies stärkt auch die Niedersächsische Automobilwirtschaft und -forschung. Minister Lies bekundete die Wichtigkeit einer solchen internationalen Kooperation und freute sich über das Engagement der Akteure.
Automatisches Fahren - realistische Perspektive oder Utopie?
Über die Entwicklungen vom automatischen Fahren referierten im Anschluss Prof. Jürgen Leohold, Leiter der Volkswagen Konzernforschung, und Prof. Karsten Lemmer, Institutsleiter am Institut für Verkehrssystemtechnik des Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt.
In der Podiumsdiskussion, moderiert von Thomas Krause, Vorstand Wolfsburg AG, diskutierten anschließend neben Leohold und Lemmer der Experte im Bereich Telematik der Robert Bosch GmbH, Michael Strugala, sowie der Niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel über die zukünftige Bedeutung des automatischen Fahrens.
Bereits heute sind die ersten Schritte in die Zukunft des Autofahrens mit Spurhaltesystemen, Tempomat und Abstandswarnern Realität. Wie schnell jedoch die Entwicklung hin zu komplett automatisch fahrenden Autos realisiert werden kann, hängt auch von der Akzeptanz der Nutzer und den rechtlichen Rahmenbedingungen ab. Klar ist aber, dass an der Technik bereits intensiv geforscht wird. Wenzel betonte zudem die Wichtigkeit, nicht nur über die Möglichkeiten im Fahrzeug selbst nachzudenken, sondern auch die Infrastruktur mitzunehmen. Die Podiumsteilnehmer waren sich einig, dass nur im Zusammenspiel mit einer intelligenten Infrastruktur das hochautomatisierte Fahren zukünftig ermöglicht werden kann.