Eine vom Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) in Auftrag gegebene forsa-Studie fand heraus, dass noch viel Aufklärungsarbeit bei intelligenten Zählern zu leisten sei. " Verbraucher sehen zwar die Vorteile, doch das macht die Technik nicht zum Selbstläufer", äußert vzbv-Vorstand Gerd Billen in einer Pressemeldung. Im Rahmen der Sonderschau: "Das E-Haus" in Halle 7, veranschaulicht ein Modellhaus, wie intelligente Zähler in der Praxis sinnvoll eingesetzt werden können . Initiator ist der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg (FV EIT BW), ideeller und fachlicher Träger der eltefa.
Ab Januar dieses Jahres sind Stromlieferanten dazu angehalten, zusätzlich last- oder tageszeitvariabel Stromtarife anzubieten. Das soll dem Verbraucher dann auch ermöglichen, günstigere Tarife zu wählen und Stromfresser wie Spül- oder Waschmaschine strompreisabhängig zu nutzen. Dass der Stromverbrauch mittels Intelligentem Zähler besser zu kontrollieren ist und damit vielleicht leichter Energie gespart werden kann, stößt laut der Studie von forsa (Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH) bei 71 Prozent der Verbraucher grundsätzlich auf Zustimmung. Bedenken gebe es allerdings hinsichtlich möglicher damit verbundener Tariferhöhungen und mangelndem Datenschutz.
"Die Firmen müssen Modelle entwickeln, die sich flexibel an die Bedürfnisse der Verbraucher anpassen lassen", betont Billen weiter. Hersteller wie Hager sowie Striebel & John haben sich das auf die Fahne geschrieben. Auf der eltefa 2011 werden sie ihre aktuellsten elektronischen Haushaltszählersysteme sowie Zählerplätze, gebaut nach Lastenheft des Forums für Netztechnik und Netzbetrieb (FNN) beim VDE, präsentieren.
Im Fachjargon spricht man beim intelligenten Zähler oft auch von elektronischen Haushaltszählern (eHZ). Die eHZ verfügen über standardisierte Kommunikationsschnittstellen sowohl für Stromversorger als auch Verbraucher. "Damit sind die eHZ herstellerneutral sowie zukunftssicher und auf intelligente Zusatzfunktionen vorbereitet", sagt Achim Jungfleisch, Leiter Marketing bei Hager. Auf Stromanbieterseite setze man laut Jungfleisch immer mehr auf diese Technik, denn die Vorteile lägen auf der Hand: Der eHZ Basiszähler decke die Grundanforderungen des Verbrauchers und auch die des Gesetzgebers kosteneffizient ab. Durch innovative Stecktechnologie (BKE) sei das Handling beim Einbau in den eHZ-Zählerschrank erheblich leichter als zuvor. Und der Zählerwechsel könne besonders sicher, ohne Unterbrechung der Verbraucher-Stromversorgung, stattfinden. Durch die standardisierten Kommunikationsschnittstellen seien bei Bedarf Fernauslesung und die Einbindung in die moderne KNX-Gebäudesystemtechnik möglich. Wichtig für das Handwerk findet der Marketingleiter auch die Tatsache, dass mit der neuen eHZ-Systemtechnik, Einspeisungen von Erneuerbaren Energiequellen etwa von Photovoltaikanlagen leicht und normgerecht realisiert werden können. Für Untermessungen oder Anwendungen im Zweckbau wird Hager auf der eltefa 2011 zusätzlich KNX-Energiezähler für den Verteilerbau zeigen. Jungfleisch kommentiert: "Wir verbinden Smart Metering mit Smart Home und Erneuerbaren Energien. Als Branche stehen wir am Anfang einer Entwicklung mit vielfältigen Perspektiven. Allein die Energiedatenvisualisierung - also das bewusst machen von Energie , ist ein weites Anwendungsfeld, was in der Breite noch erschlossen werden muss."
Das Smart Metering bei Striebel & John, eine Tochtergesellschaft von ABB, hat zwei Herzstücke, die auf der eltefa 2011 präsentiert werden: den elektronischen Haushaltszähler und das Daten-Gateway. "Der eHZ für Elektrizität bietet eine zukunftsfähige Technik mit erhöhter Messgenauigkeit", sagt Sabine Ernst, von der Projektkoordination bei Striebel & John. Dank der kompakten Bauweise und der Stecktechnik sei dem Unternehmen zufolge die Zählermontage mit zwei Handgriffen zu erledigen: Stecken und Verrasten. Damit sei ein schneller, unterbrechungsfreier Zählerwechsel mit einer höheren Arbeitssicherheit gewährleistet. Das Daten-Gateway basiert auf dem Konzept der Multi-Utility-Communication-Referenzplattform (MUC) und ermöglicht den Informationsaustausch zwischen Endkunde und Netzbetreiber. Dieses Gateway leitet beispielsweise vom Netzbetreiber gesendete Signale weiter etwa zur Tarifumschaltung oder Fernabschaltung, wenn der Endkunde sich abmeldet. Über das Daten-Gateway werden auch die Visualisierungsdaten zur Anzeige des Energieverbrauchs auf Seiten des Endverbrauchers bereitgestellt. "Das Daten-Gateway ist in der Lage, das gesamte Energiemanagement zu übernehmen, auch unter Einbeziehung dezentraler Energiequellen. Der Zählerschrank wird somit zur Kommunikationszentrale des Hauses", schlussfolgert Ernst.
"In Zukunft wird es noch weit stärker um die intelligente Verknüpfung von Energieverbrauch, eigener Erzeugung, Speicherung und Haustechnik sowie Gebäudefunktionen gehen", resümiert Jungfleisch. "Ohne Informationsaustausch, also Vernetzung", so der Marketingleiter weiter, "ist das unmöglich. Eine Basis bildet dabei sicherlich KNX und die IP gestützte Kommunikation im Gebäude. Daher ist die Ausstattung von Gebäuden mit strukturierter Verkablung bereits jetzt ein konsequenter Schritt und wird weiter expandieren."
Auch der "VDE - Tag der Elektrotechnik", der auf der Fachmesse eltefa 2011 erstmals veranstaltet wird, widmet sich unter anderem dem Themenfeld Smart Meter, Smart grids. Denn ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Energienetz der Zukunft sehen die VDE-Experten im Einsatz von Intelligenten Stromzählern. Der "VDE - Tag der Elektrotechnik" ist eine gemeinsame Veranstaltung der VDE-Bezirksvereine und -Landesvertretungen in Baden-Württemberg und Bayern, findet am 24. März 2011 im ICS Internationalen Congresscenter Stuttgart statt und ist für jeden Interessierten offen.
Das umfassende Ausstellerangebot und ihr vielfältiges Rahmenprogramm machen die eltefa 2011 zu einer unverzichtbaren Plattform. Mit über 400 erwarteten Ausstellern und zirka 42.000 Quadratmetern Bruttoausstellungsfläche ist die eltefa die größte und bedeutendste der regionalen Elektrofachmessen in Deutschland. Zwei Hauptbereiche, Gebäudetechnik und Industrie, bilden das Grundgerüst der Fachmesse. Diese umfassen Angebotsschwerpunkte wie: Antriebs- und Automatisierungssysteme, Brand- und Explosionsschutz, Elektroinstallationssysteme, Energietechnik, Gebäudesystemtechnik, Heizung, Lüftung, Klima, Industriezulieferer, Kommunikationstechnik, Lichttechnik, Mess- und Prüftechnik, Netzwerktechnik, Photovoltaik, Solarsysteme, Sicherheits- und Überwachungssysteme. Damit spricht die eltefa 2011 vor allem Besucher aus dem Handel, Handwerk sowie Planer und Architekten an, aber auch interessierte Verbraucher sind herzlich willkommen.