Neu an dieser Dialogveranstaltung, die die Messe Stuttgart und der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg gemeinsam mit der renommierten Online-Plattform "german-architects.com" geplant und organisiert haben, ist das Format: Neun international gefragte Referenten werden sich in drei Themenblöcken mit intelligenter Energievernetzung, gutem Licht und Energieerzeugung am Gebäude beschäftigen. Alle Themen werden aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Jeweils ein Architekt, ein Planer und ein Industrievertreter werden in einem Impulsvortrag spezielle Aspekte ihrer Fachrichtung darlegen. Die Moderation der zweieinhalbstündigen Veranstaltung übernimmt der international publizierende Stuttgarter Architektur-Journalist Thomas Geuder.
"Intelligente Energievernetzung"
Heute ist ein Haus am Ende der Energiekette nicht mehr Hauptstromverbraucher, sondern - dank der technologischen Entwicklung - selbst ein Kraftwerk, in dem der benötigte Strom gewonnen und ganz unterschiedlich verarbeitet wird. Vor diesem Hintergrund beschäftigen sich die Referenten im Themenblock "Intelligente Energievernetzung" mit der Frage, was heutzutage möglich ist und was es für die Menschen bedeutet, die ein solches "Smart Home" nutzen sollen.
Diese Fragen beantwortet Markus Penell, Architekt und Geschäftsführender Gesellschafter von Ortner und Ortner Baukunst Berlin, am konkreten Beispiel "Quartierszentrum Killesberghöhe". In seinem Vortrag erläutert der Büroleiter dieses international beachteten Projektes das Städtebau-, Architektur- und Energiekonzept, das in den Gewerbe-, Büro- und Wohngebäuden des neuen Stuttgarter Stadtviertels realisiert worden ist. Dieser Beitrag wird mit Spannung erwartet, richten sich doch alle Blicke auf die Killesberghöhe, die an ein hervorragendes Beispiel der klassischen Moderne - die benachbarte Werkbundsiedlung Weißenhof - anknüpfen will. Der Masterplan von Ortner und Ortner wurde mit Bauten von Kees Christiaanse, Baumschlager Eberle, David Chipperfield und Ortner und Ortner selbst zeitgemäß realisiert.
Mit Gebäuden, die ihren Energiebedarf selbst decken oder gar Überschuss erzeugen, mit interner Vernetzung für modernes Arbeiten und Wohnen und der Energiesicherung durch effizienten und zuverlässigen Systembetrieb beschäftigt sich Professor Dr. Ing. M. Norbert Fisch in seinem Vortrag "EnergiePLUS - Smart Building bis Smart Grid". Fisch ist u. a. Gründer und Leiter des Steinbeis-Transferzentrums für Energie-, Gebäude- und Solartechnik in Stuttgart und der Energydesign Ingenieurgesellschaft für energieeffiziente Gebäude in Braunschweig, Stuttgart und Shanghai.
Wie Zukunftsvisionen in Produkte umgesetzt werden, zeigt Olaf Stutzenberger, Gebäude-System-Designer bei Busch-Jaeger, mit seinem Vortrag "Intelligente Haussteuerung für individuelle Lebensräume". Busch-Jaeger bietet Produkte an, die mit einer Verbindung aus Licht, Wärme und Klang individuelle Atmosphären schaffen.
"Gutes Licht in Stadt und Raum"
Licht ist eine der wichtigsten Lebensquellen des Menschen. Doch über seine Bedeutung in der Medizin und in der Beleuchtung unserer Lebens- und Arbeitswelt hinaus, ist es auch Gestaltungs- und Stimmungselement. Im zweiten Themenblock beschäftigt sich die Hamburger Industrie-Designerin, Lichtplanerin und Lehrbeauftragte Ulrike Brandi mit "Humanzentriertem Lichtdesign zwischen Technik und Wahrnehmung". Ihr Credo: Erst Licht macht Räume erlebbar. Ihr Anliegen: Eine mit der Architektur in Einklang stehende Atmosphäre schaffen.
Den Stellenwert guter Lichtplanung behandelt Gerd Pfarré, weltweit gefragter Lichtplaner und designer. Der Lehrbeauftragte der TU München und Mitverleger des großformatigen Lichtmagazins "Illuminator" verspricht in seinem Vortrag: "Gute Lichtplanung erhöht die Akzeptanz der Architektur". Den praktischen Beweis könnten die "Innovativen Lichtlösungen mit LED" liefern, die Michael Kramer vorstellt. Der Diplom-Ingenieur ist Geschäftsführer der LED Linear und Vorsitzender des VDI-Fachbereichs Optische Technologien.
"Energieerzeugung am Gebäude"
Praktisch jedermann kann sich heute von den großen Stromerzeugern unabhängig machen und selbst Energieerzeuger, ja sogar Energielieferant werden. Was derzeit technologisch schon möglich ist und wie diese neue Konstellation die Gesellschaft verändern kann, damit beschäftigt sich der dritte Themenblock. Der Schweizer Professor und Diplom Architekt Hansruedi Preisig, Inhaber des gleichnamigen Architekturbüros in Zürich, wird anhand der "2000-Watt-Gesellschaft" darlegen, wie sich diese grundlegende Umstellung mit guter Architektur vereinbaren lässt.
Die "2000-Watt-Gesellschaft" ist ein ehrgeiziges Ziel der Stadt Zürich, das in der Gemeindeverordnung verankert ist. Der Kampfbegriff zielt auf die Reduzierung des jährlichen Pro-Kopf-Verbrauchs an Energie um mehr als zwei Drittel auf 2000 Watt. Zur weiteren Reduzierung des Ressourcenverbrauchs sollten 75 Prozent der verbleibenden Verbrauchsmenge aus erneuerbaren Energien stammen.
Dass Umweltbewusstsein und Energieeinsparung keineswegs Verzicht- und Mangelthemen sind, zeigt Thomas Auer. Unter dem Motto "green & sexy" wirbt der Transsolar-Geschäftsführer - Träger des Trehugger-"best of green"-Awards als "bester Ingenieur" - für höchstmögliche Bequemlichkeit bei möglichst niedrigem Einfluss auf die Umgebung. Auer und seine Mannschaft betreiben neuerdings auch einen Blog, der zeigt, dass das Engagement für Nachhaltigkeit zur Leidenschaft werden und wirklich sexy sein kann.
Aus der Sicht des Herstellers - in diesem Fall Stiebel-Eltron - referiert Henning Schulz über Energie und Technik im Haus der Zukunft: Eine universelle Energieform wird es ermöglichen, dass eine intelligente Haustechnik das Gebäude als Energiezentrale nutzt. Das Haus soll dabei Teil eines übergeordneten Energie-systems in einer sich wandelnden Energielandschaft sein.
Besuch im E-Haus: Energieeffizienz in der Praxis
Im Anschluss an die Vortragsveranstaltung sind die Tagungsteilnehmer eingeladen, an einer Führung zu den Messeständen der Industriepartner teilzunehmen, wo anhand deren Produkte die Vortragsthemen weiter diskutiert werden können. Die Tour führt auch zum "E-Haus", das unter der Federführung des Fachverbands Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg (FV EIT BW) - ideeller und fachlicher Träger der Eltefa - entstanden ist. Dort wird in beispielhaft ausgestatteten Musterräumen eindrucksvoll gezeigt, was in der Gebäude- und Lichttechnik heute schon machbar ist.
AID-Teilnahme als Fortbildungszeit anerkannt
Die Teilnahme von Architekten am Veranstaltungsprogramm wird von der Architektenkammer Baden-Württemberg als Fortbildungszeit mit zwei Stunden anerkannt. Gleiches gilt für Ingenieure aus Planungsbüros, die Mitglieder der Ingenieurkammer Baden-Württemberg sind.
Schon jetzt großes Interesse an der 17. Eltefa
Auch 2013 werden rund 450 Aussteller auf 42 000 Quadratmetern Bruttoausstellungsfläche ihre aktuellen Produkte und Systeme, Lösungen und Dienstleistungen für Elektrotechnik und Elektronikbelange der Gebäudetechnik und Industrie präsentieren und erfahrungsgemäß einen idealen Besuchermix anziehen. 26 000 Fachbesucher aus Industrie, Handel und Handwerk sowie Planer und Architekten werden vom 20. bis 22. März auf der 17. Eltefa erwartet.