"Anfangs nutzten wir das Studio in erster Linie, um Erfahrung mit der Verarbeitung digitaler Kameradaten zu gewinnen" erinnert sich Rainer Laudert an die damalige Entscheidung, als Pre-press-Dienstleister in dieses Geschäftsfeld zu investieren. "Neben unserem Fotografenmeister und einem ersten Auszubildenden gab es über Jahre maximal zwei weitere Mitarbeiter in diesem Team. Dies änderte sich vor ungefähr drei Jahren schlagartig. Mit einer zunehmenden Anzahl von Herstellern, die eigene Webshops einrichteten, und klassischen Versandhandelsunternehmen, die für die Online-Präsenz eine eigene Bildsprache definierten, war der wachsende Bildbedarf insbesondere in der Modebranche absehbar. In diesem Trend sahen wir die Zukunft für das Studio.Laudert." Ca. 100 % Wachstum verzeichnet das Studio seit dieser Entscheidung jährlich.
Tausende Kleidungsstücke, Schuhe, Haushaltswaren, Sportartikel, Schmuck und Kleinmöbel finden mittlerweile jeden Monat den Weg nach Vreden; Models aus Brasilien, Israel und Australien verschlägt es ins Münsterland. Die größte Herausforderung bei der Bewältigung dieser Mengen ist der reibungslose Ablauf der Waren- und Datenlogistik. Neben fester Strukturen und Vorgänge im Studio sorgen zwei wesentliche Hilfsmittel für eine effiziente Produktfotografie: sogenannte Styleguides und Laudert|StudioFlow.
In den Styleguides werden bei großvolumigen Produktionen vorab mit dem Kunden genaue Standards festgelegt. Diese beziehen sich nicht nur auf die Art der Aufnahme und die kreative Ausführung, sondern auch auf harte Fakten wie genaue Ausrichtungswinkel, Anschnitte, Abstände zum Bildrand etc. So ergibt sich in der Produktübersicht ein einheitlicher, sehr ansprechender Gesamteindruck. Nach der ersten Abstimmungs- und Definitionsphase lassen sich so auch größere Mengen in kurzen Zeitfenstern verarbeiten und bereitstellen. Ein Potenzial, das unter anderem der Hamburger Versandhändler bonprix oder auch die Online-Sparte von Karstadt nutzen.
In Ergänzung zu den Styleguides schafft die unternehmenseigene Software Laudert|StudioFlow optimierte Prozessabläufe. Für die, zuvor für die einzelnen Kunden und Warengruppen definierten Aufnahmen, werden anhand der avisierten Ware Aufträge im System erzeugt. Sobald die Ware im Studio.Laudert eintrifft, werden die Artikel eingecheckt und mit Barcodes versehen. Ab diesem Moment wird der weitere Prozess durch Laudert|StudioFlow gesteuert und überwacht. Durch den Einsatz der Software wissen nicht nur alle Mitarbeiter jederzeit was wann und wie zu tun ist, auch die Bilderwissen, was mit ihnen passiert: Ob sie umgefärbt oder freigestellt werden - und wenn ja, auf welcher Basis - ist in der Software bereits hinterlegt. Das fertig bearbeitete Bild wird nach Kundenwünschen benannt und weiß sogar an welcher Stelle im Webshop es sich zu platzieren hat und ob es über Verknüpfungen zu Cross-Selling-Artikeln verfügt. Laudert|StudioFlow macht aus einfachen Bildern intelligente Bilder und hilft auf diese Weise, die Prozesse im Studio zu optimieren. Eine zwingende Notwendigkeit, um den erhöhten Fotografiebedarf der letzten Jahre industriell und effizient bewerkstelligen zu können.
Mit dem schnellen Wachstum des Studio.Laudert gingen diverse Umbauarbeiten und Erweiterungen einher, so dass sich die Produktionsfläche auf mittlerweile 1.500 m² erstreckt. Über 40 Mitarbeiter stark ist mittlerweile das Team vor Ort, das sich aus Fotografen, Stylisten, Visagisten, Projektmanagern und Teamassistenten zusammensetzt. In diesem Zusammenhang gewinnt auch das Thema Ausbildung immer mehr an Bedeutung. Derzeit befinden sich 50 junge Menschen bei Laudert in der Ausbildung, alleine neun davon als Fotografen und Gestalter für visuelles Marketing im Studio.