Eine Prozess-Analyse und -Optimierung waren der ersten Produktion vorausgegangen. Innerhalb weniger Wochen wurden verschiedene Medien-IT-Tools, die zum Teil auch schon im früheren Prozess zum Einsatz kamen, weiter ausgebaut und ergänzt, so dass seit 1. Juni 2015 ein vollständig digitaler Workflow genutzt werden kann. Zusätzlich ermöglichte die Bündelung der gesamten Prospekt-Fotografie in den Laudert-Studios weitere Synergie-Effekte und Einsparpotential in puncto Zeit und Kosten.
Wie kann man sich den neuen Prozess also vorstellen? Aufgesetzt wird auf ein Scribble der Agentur: Bereits beim Warenbriefing wird im Detail besprochen, wie von den Stylisten und Fotografen welche Ware wie zu inszenieren ist. Noch bevor die Artikel in den Studios bei Laudert eintreffen, liegen sämtliche im Prospekt enthaltenen Produkte – ggf. auch von Übernahme-Daten, die nicht erneut aufbereitet und fotografiert werden müssen – als Datenexport in den Laudert-Studios vor. Anhand der Inhalte des Exportes werden vor Beginn der Produktion gleich zwei Medien-IT-Systeme bestückt: das PIM-(Product Information Management) Modul des LaudertMediaPort® und die Studio-Software LaudertContentFlow®.
Gesteuert wird der gesamte Studio-Prozess über LaudertContentFlow®: beginnend mit dem Einchecken der Ware, über die Erstellung der einzelnen zu erbringenden Foto-Jobs, beispielsweise Model- und Still-Aufnahmen, bis zur sich anschließenden Bilddatenoptimierung und -auslieferung und schließlich zum Checkout der Ware. Während des Prozesses ist der Status jedes einzelnen Artikels jederzeit im System ersichtlich.
Die Generierung der Artikelstammdaten erfolgt durch den Import im LaudertMediaPort®. Anfangs enthalten sind bereits die Produkttexte, Logo-Zuordnungen, Preise etc. Ergänzt werden nachträglich die visuell optimierten Produktfotos in medienneutralem Farbraum sowie in maximaler Auflösung. Zum Schluss erfolgt stufenweise ein automatischer Upload in das MAM- (Media Asset Management) Modul des LaudertMediaPort®.
Zeitgleich kann mit dem Upload die Layoutphase in der Medienproduktion gestartet werden. Dank Bündelung der Prozesse und Einbindung der Medien-IT wurde eine deutliche Verbesserung zum früheren Prozess geschaffen: Mittels priint:comet werden alle notwendigen Elemente zum Layouten, wie Texte, Logos, Preise und Bilder für die jeweils vorgesehenen Prospektseiten in InDesign bereitgestellt. Da alle Einzelelemente über Platzhalter mit der Datenquelle verbunden bleiben, können z.B. auch Preisupdates aus den Artikelstammdaten bis kurz vor dem Druck aktualisiert und sicher übernommen werden. Die so auf Basis des Scribbles entstandenen Seiten werden zum ersten Mal beim Kunden vorgelegt. Der sich anschließende Korrektur-Prozess bis zur finalen Freigabe der Druckdaten wird über einen Softproof-Workflow auf Basis der Dalim-Software abgebildet.
Ergänzend zur Prospektfotografie setzen die Laudert-Studios auch die E-Commerce-Fotografie für Karstadt um. Diese folgt standardisierten Guidelines je Warengruppe, um den Kunden durch eine reproduzierbare, einheitliche Warendarstellung eine bessere Übersicht im Web-Shop zu verschaffen. Vor Beginn der Zusammenarbeit werden diese Standards in einem sogenannten Lookbook gemeinsam mit dem Kunden definiert. Damit innerhalb kürzester Zeitfenster die wöchentlich großen Mengen realisierbar sind, verkörpert das LaudertContentFlow®-System inkl. der angebundenen Bilddatenoptimierung eine wichtige Rolle. Die durch Karstadt angelieferten Artikel für die E-Commerce-Fotografie werden bereits mit Barcode-Label angeliefert, so dass diese bei Ankunft in den Laudert-Studios direkt per Scan eingecheckt werden und zügig in die Produktion gelangen können.
Um das Potenzial des Gesamtprozesses immer weiter auszuschöpfen, erfolgt ein regelmäßiger Austausch zwischen Karstadt und den Laudert-Produktionsverantwortlichen. „Der Karstadt-Case zeigt, dass man vorhandene Prozesse immer auch pragmatisch betrachten muss, um bereits kurzfristig Potential zu erschließen“, zeigt sich Andreas Rosing, geschäftsführender Gesellschafter Laudert, sehr zufrieden mit dem Fortschritt der ersten Monate. „Wir sehen Medienproduktions-Prozesse aber immer kurz-, mittel- und langfristig. Unsere Workflow- und Medien-IT-Spezialisten verfügen dazu über jahrelange Erfahrung in Medienproduktions-Workflows, die notwendige Schnittstellen-Expertise, Weitsicht und Ziel-Orientierung“.