Um mehrere Genesis-Systeme zu einem Master/Slave-Verbund zusammenzuführen, genügt es, bei jedem der beteiligten Systeme einen freien Einbauschacht mit dem Master/Slave-Modul zu bestücken. Die Systemsoftware der Transientenrecorder erkennt das neue Modul automatisch und bietet die Master/Slave-Konfiguration an. Ein zum Master deklariertes System wird über Lichtwellenleiter (LWL) mit bis zu acht Slave-Systemen verbunden. In so einem Verbund darf jeder Slave bis zu 300 Meter vom Master abgesetzt sein.
Die optische Verbindung anstelle einer galvanischen verhindert Erdschleifen zwischen den Geräten des Verbunds. Lichtwellenleiter extrem störfest gegenüber Rauschen und Hochfrequenzeinkopplungen. Die Lichtsignale der LWL-Strecken übertragen zwischen den Verbundteilnehmern alle Informationen, die für einen vollsynchronen Betrieb erforderlich sind: Abtasttakt, Zeitinformation sowie Trigger- und Start/Stopp-Signale.
Werden alle freien Einbauschächte eines Genesis-Transientenrecorders mit Eingangsverstärkern bestückt, je nach Modell stehen insgesamt acht oder 16 solcher Schächte bereit, resultiert daraus die maximale Kanalkapazität von 1080 Kanälen mit einer Abtastrate von je 1 MS/s pro Kanal. Bei einer Bestückung mit 100 MS/s pro Kanal schnellen Eingangskarten sind im Verbund 540 Messkanäle möglich. Zum Vergleich: Ein Genesis-Einzelsystem erreicht eine Kanalkapazität von 128 Kanälen.
Der maximale Zeitversatz zwischen zwei Teilnehmern im Verbund beträgt höchstens 100 ns. Bei derart kleinen Werten spielen die Signallaufzeiten auf den LWL-Strecken eine Rolle, die bedacht sein möchte. Nicht so bei der neuen Master/Slave-Option: Mit einer automatischen Erkennung der LWL-Kabellänge ausgestattet, leistet die Option auch eine automatische Kompensation. Slaves dürfen daher nach Belieben mit unterschiedlich langen Kabeln am Master angeschlossen werden – die Synchronisation bleibt erhalten.
Die zu jedem Genesis-System gehörende Software Perception ist speziell dafür entwickelt worden, auch bei sehr großer Kanalanzahl Übersicht und einfache Bedienung zu gewährleisten. So lassen sich Messkanäle wahlweise individuell einrichten, dauerhaft gruppieren oder von einer Excel-Tabelle übernehmen. Damit ist prinzipiell die Voraussetzung gegeben, eine praktisch unendlich große Anzahl an Messkanälen gleichzeitig einzurichten.