- Insgesamt ausgeglichenes Versicherungsjahr. Aufwendungen in der Teilkasko leicht gesunken, bei leicht gestiegenen Kosten in der Vollkasko
- Teilkasko: verursachte Schäden weniger teuer als im Vorjahr, Navi-Diebstähle bleiben Kostentreiber
- Vollkasko: steigende Kosten bei Schäden, die durch mangelnde Fahrzeugkontrolle verursacht werden
Neuss – LeasePlan Deutschland hat das Kfz-Versicherungsjahr 2016 analysiert und kommt zu dem Ergebnis, dass die Entwicklungen in der Teil- und in der Vollkasko sich gegenseitig aufgehoben haben. „Fuhrparkleiter haben in diesem Jahr noch einmal Glück gehabt, es ist kaum zu Ausreißern gekommen. Dennoch sehen wir eine unerfreuliche Entwicklung bei Vollkasko-Schäden. Schäden, die entweder durch mangelnde Aufmerksamkeit oder durch mangelnde Fahrzeugkontrolle verursacht werden, gehören derzeit zu den Kostentreibern. Das bedeutet, dass Fuhrparkleiter zukünftig ihre Schadenquoten noch deutlicher senken müssen als bisher, um Kosten zu sparen. Fuhrparkleiter, die keine Risk Management Maßnahmen einleiten, werden sich mittelfristig wohl leider auf steigende Schadenkosten einstellen müssen“, befürchtet Dieter Jacobs, Geschäftsleitung Fuhrparkmanagement bei LeasePlan Deutschland.
Alleine im Jahr 2016 hat LeasePlan Deutschland knapp 44.000 Kfz-Schäden registriert, die Reparaturkosten verursacht haben. Darunter befanden sich rund 27.000 Vollkaskoschäden sowie knapp 17.000 Teilkaskoschäden. Fremdverschuldete Schäden werden in dieser Analyse nicht erfasst, da LeasePlan hier im Auftrag ihrer Kunden die Ansprüche gegenüber der gegnerischen Kfz-Versicherung geltend macht. Alle in dieser Pressemitteilung genannten Zahlen sind Mittelwerte, die LeasePlan Deutschland für die spezifischen Schadenkategorien ermittelt, um entsprechende Analysen vorzunehmen.
Teilkasko: leicht sinkende Schadenfrequenzen und stark sinkende absolute Schadenkosten in einzelnen Kategorien
Im Jahr 2016 sind die durchschnittlichen Schadenaufwendungen in der Teilkasko von 227 Euro (2015) auf 214 Euro (2016) gesunken. Dies liegt zum einen daran, dass fast alle Schadenfrequenzen in der Teilkasko im Vergleich zu 2015 leicht abgenommen haben. Zum anderen sind die Schadenkosten pro Fahrzeug in drei Schadenkategorien deutlich gesunken. Deutlichstes Beispiel waren Schäden durch Einbruch oder Diebstahl. Hier nahmen die Schadenkosten pro Fahrzeug im Vergleich zum Vorjahr um 12 Euro ab. Erfreulich entwickelten sich auch die Kosten bei Totalentwendungen, die von 11 Euro pro Fahrzeug (2015) auf 8 Euro pro Fahrzeug (2016) zurückgingen – und zwar bei äußerst stabiler Schadenfrequenz. Schlusslicht in der Top-3 der sinkenden Schadenkosten in der Teilkasko waren Schäden durch Sturm und Hagel. Die Kosten sanken in diesem Bereich pro Fahrzeug um 2 Euro. „Sinkende Kosten bei Einbrüchen und Totalentwendungen können entstehen, wenn sich Kriminelle eher Fahrzeugtypen zuwenden, die weniger gut geschützt sind. Das können entweder weniger hochwertige Fahrzeugmodelle sein oder Fahrzeuge, die nicht so hochwertig ausgestattet sind – zum Beispiel ohne eine Diebstahlwarnanlage“, analysiert Jacobs. Und weiter: „Das Wetter – am Beispiel von Sturm und Hagel – können Fuhrparkleiter nicht beeinflussen. Dennoch bieten wir hier mit unserem alternativen Deckungskonzept Kaskofonds Plus eine Alternative für Fuhrparks, die sich gegen Kumulrisken absichern möchten.“
Teilkasko: Diebstahl von Navigationsgeräten bleibt nach wie vor ein Kostentreiber
Einziger deutlicher Kostentreiber in der Teilkasko blieben im Jahr 2016 die Diebstähle von Navigationsgeräten. Bei identischer Frequenz zum Vorjahr stiegen die durchschnittlichen Kosten pro Fahrzeug von 40 Euro auf 46 Euro. „Hinsichtlich der Schadenfrequenz hoffen wir, dass bei den Diebstählen von Navigationsgeräten der Zenit erreicht wurde. Leider können wir im Bereich der Kosten angesichts der aktuellen Entwicklung jedoch noch keine Entwarnung geben“, fasst Jacobs zusammen.
Vollkasko: Rangierschäden und Auffahrunfälle steigen in den absoluten Kosten
Während sich die Teilkasko-Kosten insgesamt positiv entwickelten, war die Entwicklung in der Vollkasko im vergangenen Jahr weniger erfreulich. Die durchschnittlichen Gesamtaufwendungen pro Fahrzeug stiegen von 430 Euro (2015) auf 446 Euro (2016). In den absoluten Schadenaufwendungen pro Fahrzeug macht sich dies vor allem bei Rangierschäden bemerkbar. Bei nahezu unveränderter Schadenfrequenz im Vergleich zum Vorjahr stiegen hingegen die Schadenaufwendungen um fast 11 Euro pro Fahrzeug. Leicht gesunken ist zwar die Frequenz von Auffahrunfällen, doch auch hier gibt es keine Entlastung. Die Schadenkosten pro Fahrzeug stiegen um 4 Euro pro Fahrzeug. „Wir sehen hier einen Trend, der vielen Autohaltern gar nicht bewusst ist. Durch die zunehmende Automatisierung der Fahrzeuge, ist mehr Technik im Fahrzeug verbaut. Kommt es zu einem Schadenfall kann deshalb – leider – auch mehr beschädigt werden. Bisherige Bagatellschäden, können somit zum Kostentreiber werden“, erläutert Jacobs. Was ehemals ein bloßer Rempler an der Stoßstange war, führt heute zu einer beschädigten Rückfahrkamera oder einem defekten Abstandswarner.
Vollkasko: Relative Kosten steigen bei Schadentypen, die durch mangelnde Aufmerksamkeit am Steuer entstehen
In den Schadenkategorien „Fahrzeug setzte auf“ und „Fahrzeug ins Schleudern geraten“ stiegen die absoluten Kosten nicht besonders auffallend. Die prozentuale Schadenaufwendung je Fahrzeug nahm jedoch deutlich zu. Während Schäden, bei denen das Fahrzeug aufsetzte sich absolut nur um 1,30 Euro pro Fahrzeug verteuerten, nahmen die Schadenkosten pro Fahrzeug prozentual im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent zu. Ein ähnliches Bild zeichnet sich in der Kategorie „Fahrzeug ins Schleudern geraten“ ab. Hier nahmen die absoluten Schadenkosten pro Fahrzeug um 3 Euro zu. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Schadenkosten pro Fahrzeug jedoch um 26 Prozent. „An diesen Beispielen aus der Vollkasko sehen wir, dass der Faktor „Fahrer“ eine bedeutende Rolle spielt. Schäden, die durch mangelnde Fahrzeugkontrolle beziehungsweise durch mangelnde Aufmerksamkeit am Steuer entstehen, könnten vermieden werden. Präventive Risk Management Maßnahmen sind und bleiben ein wichtiger Faktor, um die Schadenkosten im Griff zu haben. In jedem Fall sollten Fuhrparkleiter in diesen Bereichen ihre Schadenquoten kennen – und entsprechend im Auge behalten. Nehmen solche Schadenfälle im eigenen Fuhrpark zu, dann müssen Fuhrparkleiter handeln. Immerhin hat das Unternehmen auch eine Sorgfaltspflicht gegenüber den Fahrern“, so Jacobs.