Obstruktive Schlafapnoe sorgt dafür, dass die Rachenmuskulatur der Betroffenen erschlafft und dadurch kurzzeitig die Atemwege blockiert werden. Durch die einige Sekunden anhaltenden Atemaussetzer kommt es zu Sauerstoffmangel und einem kurzen Aufwachimpuls, der in schweren Fällen bis zu mehrere Hundert Mal pro Nacht auftreten kann. Dies zieht eine Vielzahl von Folgeerkrankungen nach sich, wie etwa ein erhöhtes Risiko einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Unter obstruktiver Schlafapnoe Leidende sind zudem oftmals von Diabetes und Depressionen betroffen. In jedem Fall leidet die allgemeine Leistungsfähigkeit, da der Tiefschlaf dauerhaft und nachhaltig durch die Atemaussetzer gestört wird. Und: Schlafapnoe ist keine Seltenheit. Die Krankheit betrifft nach Schätzungen rund 5 Prozent aller Männer und drei Prozent aller Frauen in Deutschland.
Nachteile der klassischen CPAP-Therapie
Um das Schlafapnoe-Syndrom zu behandeln und die Symptome zu reduzieren, kommen üblicherweise sogenannte CPAP (continuous positive airway pressure)-Masken zum Einsatz. Sie werden über der Nase getragen und sind über einen Schlauch mit einem Atemgerät verbunden, mit dessen Hilfe dem Betroffenen Luft mit minimalem Überdruck zugeführt wird. Dieser Überdruck soll verhindern, dass die Rachenmuskulatur erschlafft und somit keine Blockaden der Atemwege auftreten. „Jeder, der schon mal eine Behandlung über Nacht erdulden musste, weiß, wie störend solche statischen Therapiegeräte sein können. Die Mobilität während des Schlafs ist eingeschränkt, was ebenfalls zu einer ungenügenden Erholung führen kann, die eigentlich im Fall der CPAP-Maske herbeigeführt werden soll“, erklärt Kadir Polat, Vertriebsingenieur bei der Lee Hydraulische Miniaturkomponenten GmbH.
Gerade die schlauchgebundene Verbindung zwischen Atemgerät und Maske stellt für viele Patienten einen enormen Störfaktor dar, die häufig dazu führt, dass die Behandlung mittels Überdruckbeatmung von den Betroffenen wieder eingestellt wird.
Ein weiterer Nachteil – nicht nur für den Patienten, sondern auch alle weiteren Personen, die im selben Zimmer schlafen – sind die wahrnehmbaren Geräusche der Pumpe des Atemgeräts. Sie können auch nicht an Schlafapnoe Leidenden den Schlaf rauben. Meist braucht es bei der Nutzung klassischer CPAP-Geräte zudem Luftbefeuchter, um einem trockenen Mund vorzubeugen. Weiterhin kommen in diesen Geräten Luftfilter zum Einsatz, die regelmäßig geprüft und gewechselt werden müssen. Insgesamt macht dies diese Therapiehilfen vergleichsweise wartungsintensiv.
Disc Pump Technologie: geräuschlos, leicht und portabel
Innovative Therapiegeräte wie sie der amerikanische Hersteller Sommetrics herstellt, gehen daher einen anderen Weg. Sie werden wie ein Kragen um den Hals getragen und öffnen die Atemwege durch ein Vakuum, das von außen auf das Halsgewebe wirkt. Der negative externe Luftdruck führt dazu, dass das Gewebe und die Zunge sanft nach vorne bewegt werden und einen Kollaps der Atemwege verhindert wird. Somit wird ein ähnlicher Effekt erzielt wie bei der klassischen CPAP-Therapie, jedoch ohne ein zusätzliches Atemgerät, eine störende Maske und Verschlauchung. Damit ist der Kragen aus Silikon sehr viel patientenfreundlicher und weniger störend als die herkömmlichen Geräte.
Möglich macht diesen Ansatz die Disc Pump von Lee Ventus. Diese Miniaturpumpen wiegen nur wenige Gramm und sind in etwa so groß wie eine 2-Euro-Münze. Dank ihres Ultraschallbetriebs sind sie hochpräzise, geräusch- und pulsationsfrei in der Durchflusskontrolle der Medien. Das macht sie zu einer perfekten Wahl für mobile und platzsparende Geräte. Mit ihren minimalen Abmessungen lassen sie sich unmittelbar am Einsatzort in die Systemarchitektur integrieren, wodurch Schlauchwege wie im Fall des Sommetrics-Geräts eingespart werden können. Die Pumpe ist unmittelbar im Kragen integriert, ohne dass sie den Patienten stört. Das für das menschliche Ohr nicht hörbare Betriebsgeräusch der Disc Pump bietet ebenfalls Vorteile gegenüber bestehenden CPAP-Lösungen. „Die Patienten sowie alle in ihrer Nähe schlafenden Personen profitieren von einem erholsameren und ungestörten Schlaf. Das führt zu einer erhöhten Lebensqualität für alle Beteiligten, Therapiefrust und das Risiko von Folgekrankheiten wird reduziert“, schließt Kadir Polat.
Die Disc Pump ist neben dieser Anwendung in einer Vielzahl portabler Geräte in der Medizin- und Labortechnik einseztbar. Typische Anwendungen finden sich etwa in der Dauerblutdruckmessung oder in Pipettiersystemen.