„Die Metropolregion München ist bei den Themen Sensorik, Vernetzung und Sicherheit einer der herausragenden Standorte in Deutschland und hat sich europaweit zu einem führenden Zentrum für Digitalisierung und das Internet der Dinge entwickelt. Wir wollen diese Position nutzen, um weitere Innovationen voranzutreiben und die Unternehmen bei der digitalen Transformation zu unterstützen“, sagt Prof. Georg Sigl, Leiter des Fraunhofer AISEC und Koordinator des Leistungszentrums. Intelligente Sensorik, sichere und robuste Vernetzung, Analyse und Verarbeitung großer Datenmengen sowie integrierte Sicherheit bilden dabei die wesentlichen Forschungssäulen des Leistungszentrums. Hier werden Standards zur sicheren Vernetzung von Systemen und grundlegende Konzepte zur ingenieurmäßigen Entwicklung nachweislich sicherer Cyber-Physischer Systeme erforscht. Lösungen für spezifische Anwendungen werden zur Produktreife gebracht. Neben den tragenden Forschungsprojekten wird die Arbeit im Leistungszentrum um Anwendungsprojekte ergänzt.
Aus der Forschung in die Anwendung
Die Anwendungsprojekte behandeln gesellschaftlich relevante Felder wie Industrie 4.0, vernetzte Mobilität sowie Gesundheit (Smart Health). Hier findet die Verzahnung von Forschung und Technologietransfer statt, sodass die Ergebnisse direkt von den beteiligten Unternehmen verwertet werden können. In der ersten Phase wird im Anwendungsprojekt Sichere Vernetzte Systeme für Industrie 4.0 eine Vernetzungs- und Testumgebung für I4.0-Komponenten mit der Cloud sowie die Einbindung in den Industrial Data Space der Fraunhofer-Gesellschaft bereitgestellt. Beispielsweise wird mit Partnern aus der Industrie eine Smart/Predictive Maintenance Applikation umgesetzt. Beim Projekt Gesundheit, Lifestyle und selbständiges Leben im Alter steht die Entwicklung und sichere Vernetzung von IoT-Sensormodulen im Vordergrund. Applikationen sind beispielsweise die Messung des Pulses, des Blutsauerstoffgehalts und der Körpertemperatur sowie Sensorik im Kontext des altersgerechten Wohnens. Auch das derzeit intensiv diskutierte Thema autonomes Fahren ist ein Schwerpunkt des Leistungszentrums. Im Anwendungsprojekt Car2X stellt das Interoperabilitäts-Labor Automotive-OEMs, Zulieferern, Infrastrukturausrüstern und Kommunikationsanbietern Werkzeuge und Testumgebungen zur Verfügung, mit denen sie z.B. Inkompatibilitäten in der Kommunikation und potentielle Sicherheitslücken ihrer Produkte (z.B. On-Bord-Unit, Road-Side-Unit) aufdecken können.
Nutzen für die Unternehmen
Durch Zusammenarbeit von Fraunhofer-Instituten und Universitäten in München wird ein vielschichtiges Angebot für ein sicheres Internet der Dinge für die Unternehmen in der Region und darüber hinaus generiert. Diese können ihre Entwicklungs- und Engineering-Projekte effizienter und unter Einbeziehung der neuesten Technologien und Tools realisieren. Dabei haben die Unternehmen Zugriff auf Expertise in den Gebieten:
- Konzeption, Entwicklung und Aufbau von vernetzten Sensorknoten zur Datenerfassung für kundenspezifische Anwendungen
- Vernetzung von eingebetteten Systemen, wie Sensorknoten und Steuergeräte, durch drahtlose und leitungsgebundene Kommunikationssysteme
- Aufbau von sicheren cloudbasierten Daten- und Steuerungslösungen
- Konzept und Aufbau von Echtzeitkommunikationssystemen im industriellen Umfeld
- Konzeption, Evaluierung und Absicherung von neuen Kommunikationsarchitekturen und -technologien für echtzeitfähige, zuverlässige und sichere Fahrzeugumweltvernetzung
- Test von Konformität, Performance und Security in dedizierten Testumgebungen und Kundenszenarien