Der Automotive-Bereich spielt auf der FAKUMA seit jeher eine bedeutende Rolle. LEONHARD KURZ stellt in Friedrichshafen mehrere innovative und nachhaltige Lösungen für die Zukunft der Mobilität vor. „Unsere Kunden profitieren von Komplettlösungen, bei denen alle Elemente perfekt aufeinander abgestimmt sind, sowie von unserer langjährigen Expertise. Unsere Kompetenz deckt Dekoration, Funktion, Technologie und ein tiefgreifendes Know-how in der Prozess- und Werkzeugtechnik ab. Dadurch kann heute jede Oberfläche funktional ausgestattet werden“, erklärt Luitpold Haarländer, Head of Sales Management Automotive in der Business Area Plastic Decoration bei LEONHARD KURZ, und ergänzt: „Auf der FAKUMA demonstrieren wir anhand verschiedener Bauteile wegweisende Prozesse, die sich bereits heute für die Serienfertigung eignen.“ Der KURZ-Stand mit der Nummer 4111 befindet sich in Halle A4.
Kunst und Funktion: Felgendesign neu gedacht
Im Mittelpunkt des Automotive-Programms von KURZ für die FAKUMA 2023 steht ein Kooperationsprojekt mit dem deutschen Felgenhersteller Ronal. Hierbei wird mittels spezieller Kunststoffeinleger aus einer herkömmlichen Leichtmetallfelge nicht nur ein markantes optisches Highlight, sondern auch ein besonders aerodynamisches Laufrad mit weniger Geräuschentwicklung beim Fahren. Die Einleger werden im Spritzguss hergestellt und mittels Heißprägen PERFORMANCE+ mit einer hauchdünnen dekorativen Schicht versehen, die einen eleganten Echtchrom-Look erzeugt. Bei dem innovativen Prozess handelt es sich um eine Optimierung und Weiterentwicklung des Heißprägeverfahrens. Die Technologie ist nicht nur effizienter und energiesparender, sondern eignet sich noch besser für die Veredelung von 3D-verformten Bauteilen. Die Besonderheit des neuen, zum Patent angemeldeten Verfahrens ist, dass die Heißprägefolie mithilfe eines Vakuums in das zweiteilige Prägewerkzeug eingezogen wird. Dadurch fällt das bislang nötige separate Vorheizen des Materials weg, sondern es wird zyklusneutral in den Prozess integriert. Die dekorative Schicht wird anschließend mittels Hitze und Druck auf das Bauteil übertragen und das Trägermaterial wieder abgezogen. Im Gegensatz zur herkömmlichen Galvanisierung wird darüber hinaus komplett auf umweltbelastendes Chrom VI verzichtet.
Umgesetzt wird das neue Verfahren auf der GEBA 8/1S – einer Maschine der KURZ-Tochter BAIER, die mit Heißprägewerkzeugen von Hinderer + Mühlich (H+M, ebenfalls ein Teil der KURZ-Gruppe) ausgestattet ist. Ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens ist, dass Automotive-Hersteller, die bereits eine GEBA-Maschine besitzen, diese ohne große Umbauten und mit wenig Aufwand für den neuen Prozess umrüsten und wie gehabt weiter betreiben können. Heißprägen PERFORMANCE+ wird am KURZ-Stand live demonstriert.
Ein weiteres Highlight ist die in Zusammenarbeit mit der Tochterfirma KURZ Digital Solutions entwickelte Software KURZ Machine Insight Services. Das Programm erfasst und überwacht die Produktionsdaten in Echtzeit. Dank der angewendeten Künstlichen Intelligenz (KI) liefert es zudem eine zuverlässige Basis für die Steigerung der Effizienz und der Reduzierung der Stillstandzeiten.
Neue Technologien und Lösungen für E-Mobilität und autonomes Fahren
Mit einem fortschrittlichen Rear-End-Cover-Konzept erwartet die Besucher ein weiteres Automotive-Highlight am KURZ-Stand. Die Heckabdeckung besteht aus einem innovativen 2K-Materialmix, der mittels In-Mold-Dekoration veredelt wird. Per In-Mold Electronics kann das Bauteil zudem mit Sensoren und technischen Features wie Smart-Touch-Funktionalität und Shy-Tech-Design ausgestattet werden. Es unterstützt sämtliche für das autonome Fahren benötigten Technologien und kommuniziert mit anderen Verkehrsteilnehmern mittels Hinterleuchtung und 3D-Lichteffekten. Entwickelt wurde die Heckabdeckung, die in Form eines physischen Demonstrators auf der Messe ausgestellt wird, gemeinsam mit den KURZ-Töchtern BURG DESIGN, PolyIC und SCHÖFER.
Welche Gestaltungsmöglichkeiten die IMD-Technologie in Kombination mit Lasergravur bietet, können FAKUMA-Besucher am KURZ-Stand anhand einer innovativen Frontabdeckung entdecken. Während mittels IMD unter anderem Tag-Nacht-Designs, Hinterleuchtung und sogar Animationen für verschiedene Funktionen ermöglicht werden, lassen sich über den Einsatz von Lasertechnologie individuelle Gestaltungsvarianten und Sondereditionen umsetzen. Nicht zuletzt kann die Frontblende, die sich durch ihre geschlossene, homogene Oberfläche auszeichnet, dank der KURZ-Lösung DECOPUR® mit einer selbstheilenden, kristallinen Dekoration versehen werden.
Des Weiteren zeigt KURZ auf der FAKUMA eine smarte Wallbox, deren Oberfläche weit mehr kann als nur den Ladestand anzeigen. Die in Zusammenarbeit mit BURG DESIGN und PolyIC entwickelte Ladestation vereint Prozesse wie IMD, PMD, Pattern Printing und Heißprägung und bietet durch den Einsatz verschiedener Veredelungsverfahren eine große kundenspezifische Designvielfalt. Shy-Tech-Design, Hinterleuchtung, haptische Oberflächen, REACH-konforme Metallisierung mit Chrom oder Indium – hier gibt es von Low Budget bis High End, von Kleinserie bis Massenfertigung vielfältige Möglichkeiten. Dank individueller Laser-Behandlung, die auch live am Stand mittels einer Lasermaschine der Firma ACSYS vorgeführt wird, kann die Wallbox auch Bedienhinweise, die verbleibende Reichweite mit dem aktuellen Ladestand oder den gerade genutzten Stromtarif anzeigen. Auch eine Zugangsberechtigung kann über die funktionale Dekoration geregelt werden – die Gestaltungsmöglichkeiten sind unendlich und werden auf der FAKUMA greifbar. Zudem kann sowohl für die Wallbox selbst als auch für die Dekoration recyceltes Material eingesetzt werden.
Perfekte Kombination von Funktion, Design und Dekoration
Im Bereich Automotive Interieur setzen sich Shy-Tech-Designs und homogene, multifunktionale Oberflächen immer mehr durch. KURZ veranschaulicht das auf der FAKUMA mit wegweisenden Lösungen, die mit glatten, geschlossenen Oberflächen und smarten Funktionen ohne Hebel und Schalter beeindrucken. Gezeigt wird unter anderem ein neues Design der 2022 erstmals vorgestellten Overhead Light Console, die gemeinsam mit WITTMANN BATTENFELD, Plastic Omnium und Syntech umgesetzt wird. Das Modul für den Dachhimmel wird in einem einzigen Arbeitsschritt im IMD- bzw. IME-Verfahren produziert, dekoriert und mit Sensoren der KURZ-Tochter PolyIC ausgestattet. Es zeichnet sich durch seine nahtlose, geschlossene, 3D-geformte Oberfläche, integrierte Touchbedienung, Shy-Tech-Design und Hinterleuchtung aus und fungiert als Ambient Light sowie Leseleuchte.
Anhand des Beispiels einer HMI-Blende (Human Machine Interface) verdeutlicht KURZ eindrucksvoll, wie sich dekorative Oberflächen nicht nur mit smarten Funktionen ausstatten, sondern auch effektvoll hinterleuchten und für einen metallischen Look mit Indium veredeln lassen. Umgesetzt und dekoriert wurde das Bauteil im IMD-Verfahren. Zum Einsatz kamen dabei die Werkzeugtechnologie von SCHÖFER und die Strukturtechnologie von Reichle. Letztere wird ebenfalls live am Stand von KURZ demonstriert. Darüber hinaus stellt der Fürther Dünnschichtspezialist auf der FAKUMA weitere Demonstratoren aus, die die Integration von Sensoren und die Herstellung von Topcoat-Schichten für Displays mit Touchfunktionen mittels IMD aufzeigen.
Weitere Informationen rund um den Messeauftritt und die Lösungen von KURZ erhalten Interessierte auf der Website zur FAKUMA 2023.
Auf einen Blick
FAKUMA 2023 vom 17. bis zum 21. Oktober 2023 in Friedrichshafen
LEONHARD KURZ Stiftung & Co. KG: Halle A4, Stand 4111
Schwerpunkte des Messeauftritts: Automotive, Home Appliances, Sustainability