Die Faszination für das Automobil, seine Technik und seine Entwicklung ist ungebrochen – und das Mercedes-Benz Museum bietet dafür einen ganz besonderen Ort. Direkt am Neckar, in unmittelbarer Nähe des Daimler-Stammwerks, erhebt sich der prägnante Bau auf einem sechs Meter hohen Hügel als weithin sichtbares Zeichen. Die organische Gebäudeform, die im Grundriss auf einem gerundeten Dreieck basiert, erinnert an eine Doppelhelix. Die helle Fassade ist von fließenden Glasbändern durchzogen. Durchscheinende Verstrebungen strukturieren die großflächigen Verglasungen in einzelne Dreiecke. Im Inneren des Museums winden sich zwei Rundgänge von oben nach unten über neun Geschosse mit 16.500 m2 Ausstellungsfläche. Ein in der Mitte angeordnetes gebäudehohes Atrium öffnet die abwärts führenden Wege und Ausstellungsbereiche zueinander. Der spektakuläre Entwurf des Amsterdamer Architekturbüros UNStudio verlässt mit seinen schräg geneigten Wänden, offenen Räumen und großen Rampen den herkömmlichen Museumbau: Das Gebäude leitet seine Besucher auf einer Zeitachse wie von selbst durch mehr als 130 Jahre Automobilindustrie und Zeitgeschichte. Die einmalige Architektur in Verbindung mit dem wegweisenden Ausstellungskonzept macht das Mercedes-Benz Museum zu einem absoluten Besuchermagneten.
Hohe Anforderungen an Design und Funktionalität
Die innenarchitektonische Gestaltung des Museums spiegelt den besonderen Anspruch der Marke Mercedes-Benz sowie ihre historische und aktuelle Bedeutung in der weltweiten Automobilbranche wider. Daher kamen für die Bodensanierung nur besonders hochwertige Materialien in Frage. Zu erneuern waren zahlreiche kreisförmige Parkettböden in den Ausstellungsbereichen. Die hervorgehobenen Flächen setzen Akzente in den weitläufigen Räumen und schaffen kleine und große optische Zonen, in denen die Exponate besser zur Geltung kommen. Gefordert war dafür ein neuer Boden, der dem Corporate Design des Museums entspricht, farblich zum vorhandenen hellen Bodenbelag kontrastiert und sich ansprechend in die Fläche integrieren lässt. Gleichzeitig sollte der Belag so strapazierfähig sein, dass er nicht nur der hohen Besucherzahl, sondern auch dem Gewicht der wertvollen historischen Automobile dauerhaft standhält.
Diese Kombination aus Design und Funktionalität ist eine markante Eigenschaft aller Terrazzoböden der LEONHARD WEISS Fußbodentechnik. Auch der gewählte LW MUSEUMS TERRAZZO ist hoch belastbar, druckfest und einem echten Terrazzo optisch sehr ähnlich. Die hier verwendete anthrazitfarbene Variante besteht aus Colorquarz mit einzeln gefärbten Steinen. Dadurch erhält der Boden ein sehr homogenes Erscheinungsbild. Die Oberfläche ist ungeschliffen, sodass einfallendes Licht gestreut wird und keine unangenehmen Spiegelungen entstehen. Zudem ist die Oberfläche UV-beständig und vergilbt auch bei direktem Tageslicht nicht.
Fugenloser Museumsboden mit ansprechender Optik
Wie bei sämtlichen Terrazzoböden des Herstellers lässt sich mit dem LW MUSEUMS TERRAZZO eine glatte und komplett fugenlose Bodenfläche realisieren. Das beruht auf der besonderen Beschaffenheit und Verlegetechnik: Alle TERRAZZO-Varianten bestehen aus einem Granulat, das direkt vor Ort mit einem Bindemittel zu einem homogenen Mörtel vermischt wird. Anschließend wird die weiche Masse je nach Körnung und Bedarf zwischen 8 und 10 mm dick auf den Estrich aufgetragen, und zwar als eine einzige, durchgehend fugenlose Bodenfläche. Nach dem Durchhärten versiegeln mehrere Kunstharzaufträge die Oberfläche, sodass ein glatter, fugenloser und äußerst belastbarer Bodenbelag entsteht. Das prädestiniert den LW TERRAZZO insbesondere für große freie Flächen in offener Architektur. Seine glatte Oberfläche ist außerdem hygienisch, da leicht zu reinigen, rutschfest und wasserdicht. Darüber hinaus lassen sich sämtliche Details wie Wandanschlüsse, Ecken, bodenintegrierte Technik oder spezielle Bodenbeläge wie Blindenleitsysteme und Sauberlaufzonen ästhetisch integrieren. Im Mercedes-Benz Museum wurde der Anschluss an den vorhandenen mineralischen Terrazzo mit schlanken Metallschienen vorgenommen. Auch vorgeschriebene Baudehnfugen sind auf diese Art integriert worden.
Saniert wurden rund ein Dutzend Kreisflächen von 5,5 bis 55 m² in mehreren Etappen zwischen Januar 2018 und Januar 2019, und zwar im laufenden Museumsbetrieb. Frederic Sandner, Bauleiter bei LEONHARD WEISS Fußbodentechnik, berichtet: „Die eigentlichen Arbeiten fanden nachts zwischen 20 und 6 Uhr statt, denn die Flächen liegen praktisch mitten in der Ausstellung. Tagsüber war der jeweilige Baubereich mit Sichtschutzwänden abgegrenzt.“ Zunächst mussten die alten Parkettböden mithilfe von Absaugvorrichtungen so staubfrei wie möglich rückgebaut werden. Anschließend richteten die Experten von LEONHARD WEISS den Untergrund. Oberhalb des Zementestrichs wurde der Boden neu aufgebaut. Um den LW MUSEUMS TERRAZZO auf gleicher Höhe an die vorhandenen Flächen anschließen zu können, musste ein Ausgleichsboden geschaffen werden. Ein Feinausgleich sorgte dabei für einen besonders glatten Untergrund. Anschließend konnte der Terrazzo vor Ort angerührt, aufgetragen und versiegelt werden. Auch auf Stufen oder Doppelböden lässt sich der LW MUSEUMS TERRAZZO verlegen. In Museen führt LEONHARD WEISS den Boden gemäß den Vorgaben des Ausschusses zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB) aus, um die Qualität der Raumluft nachweislich zu gewährleisten. Um Exponate nicht zu beschädigen, verfügt der Boden außerdem über ein BEMMA-Zertifikat (Bewertung von Emissionen aus Materialien für Museums-Ausstattungen) für Museen und Vitrinen.
Sanierung der Restaurantküche im Rekordtempo
Im Januar 2019 wurde parallel zur Sanierung in der Ausstellung auch der Küchenboden der Museumsgastronomie „Bertha’s Restaurant“ mit einem LW KÜCHEN TERRAZZO erneuert. Dieser Hygieneboden gemäß HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Point) entspricht allen gesetzlichen Vorgaben für Lebensmittelbereiche und ist zudem in Kühl- und Tiefkühlräumen einsetzbar. Für eine arbeitspsychologisch angenehme Atmosphäre wurde der Boden farblich angepasst. Auf Kundenwunsch kann der LW-Küchenterrazzo in fast allen RAL-Farben hergestellt werden.
Während der Sanierung musste das Restaurant geschlossen bleiben. Um den Ausfall so gering wie möglich zu halten, bewältigten die Fachkräfte von LEONHARD WEISS den feingliedrigen Rückbau des Bestandbodens, den Bau einer neuen Unterkonstruktion, die Abdichtung der Wandanschlüsse sowie den Einbau des neuen Bodens in nur drei Wochen. Zahlreiche kleine Details wie Entwässerungen im Boden und diverse Ecken mussten auf der Fläche von 310 m2 gelöst werden. Um den Termin für die Fertigstellung zu halten, wurde in drei Schichten rund um die Uhr gearbeitet. Frederic Sandner erinnert sich: „Der Tag der Wiedereröffnung stand fest, daher war der Einbau unter Zeitdruck für uns eine Herausforderung.“ Die komplexe Aufgabe bewältigten die Fußbodenexperten trotz des engen Terminplans einwandfrei.
Markus Tomiak, Leitung Museumsevents und Gastronomie der Mercedes-Benz Museum GmbH, ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden: „Die Zusammenarbeit lief reibungslos, was in Anbetracht der vielen Gewerke, die nach der Bodensanierung ihre Arbeitsslots hatten, auch extrem wichtig war. Die Kommunikation zwischen den Verantwortlichen war vorbildlich und die abgelieferte Qualität war sehr gut.“
Gerade bei solchen komplexen Projekten mit einem hohen Anspruch an Design, Funktionalität und einwandfreie Ausführung punktet die LEONHARD WEISS Fußbodentechnik mit Expertise aus einer Hand, die nicht nur hochwertige LW TERRAZZO-Böden, sondern auch den gesamten Einbau und nachträglichen Service umfasst.