Die zunehmende Integration erneuerbarer Energien in das Stromsystem hat zur Folge, dass immer größere Strommengen über immer längere Strecken transportiert werden müssen. Die Höchstspannungs-Gleichstrom-Verbindung der Amprion GmbH ist einer der zentralen Bausteine der Energiewende. Der Korridor B wird ab Anfang der 2030er Jahre regenerativ produzierten Windstrom mit einer Übertragungskapazität von insgesamt vier Gigawatt (GW) von den Küstenregionen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen nach Nordrhein-Westfalen transportieren. Die Gesamtlänge des Vorhabens beträgt 710 km.
Gebündelte Expertise für Korridor B
Als wichtige Transportstrecke von Norddeutschland nach Nordrhein-Westfalen wird Korridor B das stark beanspruchte Wechselstromnetz entlasten und einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Stromversorgung und zum Klimaschutz leisten. LEONHARD WEISS wird gemeinsam mit seinem ARGE-Partner den Korridor B Süd, der sich von Gladbeck und Hamm über Rheine bis nach Cloppenburg erstreckt, mit 411 km Gesamtlänge planen und umsetzen. Auf die Planungszeit von etwa drei Jahren folgt ab 2028 die Umsetzung des Projekts.
Als Geschäftsführer blickt Robert Kreß mit großer Freude auf diesen Auftrag: „Wir sind stolz darauf, Teil dieses zukunftsweisenden Projekts zu sein. Mit unserem erfahrenen Team und unserem Partner sind wir optimal gerüstet, um dieses Vorhaben erfolgreich umzusetzen und dadurch den Ausbau unserer Infrastruktur in Deutschland weiter mit voranzubringen. Der Zeitrahmen und die vertraglichen Bedingungen bieten eine sehr gute Basis dafür."
Ein innovatives Vertragsmodell
Die umfangreichen Tiefbauleistungen mehrerer Netzausbauprojekte von Amprion wurden erstmalig in einem gemeinsamen Beschaffungsprogramm gebündelt und ausgeschrieben. Korridor B war Teil dieses Programms. Ziel ist es, bereits in der frühen Projektphase der Vorhaben die wichtigen externen Ressourcen für den Tiefbau am Markt zu sichern. So beugt Amprion Kostensteigerungen vor und minimiert Projektrisiken.
„Das innovative Beschaffungsprogramm ist Teil unserer Kapazitätssicherungsstrategie und schafft langfristige Planungssicherheit für uns und unsere Partner“, sagte Amprion-CFO Peter Rüth. „So können wir die Planung und Genehmigung frühzeitig optimieren und den Bau bestmöglich organisieren. Das hilft uns, große Energiewendeprojekte zeit- und budgetgerecht voranzutreiben“, ergänzt Rüth.
Die Amprion-Projekte Korridor B und Rhein-Main-Link spielen mit ihrer hohen Übertragungskapazität eine wichtige Rolle beim Erreichen der deutschen und europäischen Klimaziele. „In Summe werden beide Erdkabelverbindungen zukünftig dafür sorgen, dass grüner Strom für Millionen Haushalte und die Industrie sicher transportiert werden kann. Die heutige Vergabe ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg“, sagt Dr. Hendrik Neumann, CTO von Amprion.