Bei den Ergebniskennzahlen kann LEONI für 2002 durchgehend zweistellige Zuwachsraten aufweisen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 32 % auf 62,3 Mio. Euro (2001: 47 Mio. Euro), das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) nahm um 17,3 % auf 116,6 Mio. Euro zu (2001: 99,4 Mio. Euro). Die Investitionen lagen mit 83,8 Mio. Euro 33 % unter dem Vorjahr (125,0 Mio. Euro).
Bordnetz-Bereich fährt mit Erfolgsmodellen weiter auf Wachstumskurs
Im Unternehmensbereich Bordnetz-Systeme gelang es LEONI, trotz rückläufiger Automobilkonjunktur den Umsatz um 6,7 % auf 599 Mio. Euro zu steigern. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen konnte um 56,2 % auf 52,8 Mio. Euro verbessert werden (2001: 33,8 Mio. Euro). Zwar sind 2002 die Produktionszahlen der deutschen Automobilindustrie zurückgegangen, die von LEONI belieferten Modelle der gehobenen Mittelklasse und der Premiumklasse verkauften sich aber weiter gut. Zu den wichtigsten Kunden zählen hier Audi/VW, DaimlerChrysler, General Motors und Porsche. In England konnte LEONI mit einem 15-prozentigen Umsatzzuwachs von der Steigerung der Pkw-Absatzzahlen profitieren. Hauptabnehmer sind Rover, Land Rover, Bentley und Rolls Royce. Zugute kam LEONI 2002 auch die Belebung des Nutzfahrzeuggeschäfts im NAFTA-Raum. Die Vorbereitungen für die neuen Werke in Rumänien und der Ukraine liegen gut im Plan. Dort wird ab 2004 die Fertigung für die Großaufträge von General Motors, DaimlerChrysler, Ford/LandRover und BMW auf hochlaufen und einen deutlichen Beitrag zum Umsatzwachstum leisten.
Kabel-Bereich erreicht trotz Konjunkturschwäche Ergebniswachstum
Das in den vergangenen Jahren sehr starke Wachstum des Unterehmens-bereichs Kabel wurde 2002 durch die schlechteren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spürbar gebremst. Mit 433 Mio. Euro lag der Umsatz aber dennoch fast auf Vorjahreshöhe (438 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen konnte jedoch um 11 % auf 58 Mio. Euro verbessert werden (2001: 53 Mio. Euro). Der Bereich Fahrzeug-leitungen, in dem LEONI zu den Weltmarktführern zählt, hat 2002 ein deutliches Wachstum erreicht. Auch in der Investitionsgüterindustrie, vor allem in der Medizintechnik, lief das Geschäft sehr gut. Schwach war dagegen, mit Ausnahme von China, die Nachfrage aus der Kommuni-kationsindustrie. Durch die flächendeckende Einführung des UMTS-Standards, sollte sich ab 2004 das Geschäft jedoch wieder deutlich beleben. Daneben zeichnet sich ein Bedarf an hochwertigen Spezial-produkten ab, den LEONI mit zwei neuen Tochtergesellschaften abdecken kann: der Firma FO-Systems, die sich auf Kunststoff-Lichtwellenleiter für industrielle Anwendungen spezialisiert hat und LEONI High Speed Cables, ein Unternehmen zur Produktion von Hochgeschwindigkeits-Datenverbin-dungen. Einer der für LEONI wichtigsten Wachstumsmärkte der Zukunft ist China. Um vom Ausbau der Mobilfunknetze in China frühzeitig zu profitieren, hat LEONI dort kürzlich ein neues Werk in Betrieb genommen. Zunehmen wird auch die Nachfrage der chinesischen Elektrogeräteindustrie.
Vollauslastung im chinesischen Draht-Geschäft
Insbesondere die schlechte Situation in der Kommunikationsbranche traf 2002 auch den Unternehmensbereich Draht. LEONI ist als Lieferant von hochwertigen Drähten und Litzen für die Kommunikations- und Informa-tionstechnik direkt von der Auftragslage der Kabelhersteller abhängig. Der Umsatz im Unternehmensbereich Draht ging um 16 % auf 82 Mio. Euro zurück (2001: 97 Mio. Euro), das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen nahm von 6,1 Mio. Euro auf 1,7 Mio. Euro ab. Ebenso wie im Kabel-Bereich hat sich auch im Draht-Bereich das China-Geschäft äußerst positiv entwickelt. Die Kapazitäten am Standort Changzhou hatten ihre Grenzen erreicht, so dass dort 2002 ein neues Werk er-richtet wurde, das auch Erweiterungsmöglichkeiten bietet. China wird 2003 ein wichtiger Wachstumsmotor sein. Zusätzlich rechnet LEONI allgemeinen Prognosen folgend damit, dass sich die Informations- und Kommunikationsindustrie in der zweiten Jahreshälfte von ihrem Tief erholen wird. 2003 hat der Draht-Bereich daher gute Perspektiven, wieder ein leichtes Umsatzwachstum und nach erfolgten Restruk-turierungen ein mindestens ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen.
Vorbereitung für die Großprojekte
LEONI wird 2003 keine großen Wachstumssprünge machen können. Zum einen bietet die allgemeine Wirtschaftslage noch nicht die erhofften Wachs-tumsperspektiven, zum anderen muss sich der Konzern auf seine Groß-projekte in Rumänien und der Ukraine konzentrieren. In den ersten drei Monaten lag der Umsatz etwa auf Vorjahresniveau, das Ergebnis hingegen konnte leicht gesteigert werden.
Ab 2004 neue Wachstumsphase
Insgesamt erwartet die LEONI AG für 2003 einen Umsatz, der etwa auf Vorjahreshöhe liegen wird. Aufgrund der erheblichen Vorleistungen für Großprojekte wird der Jahresüberschuss 2003 voraussichtlich etwa 15 Prozent niedriger ausfallen als im Vorjahr. 2004 wird dann sowohl auf der Umsatz- als auch auf der Ergebnisseite der Beginn einer neuen Wachstumsphase sein.
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