Die Ergebniszahlen EBITDA und EBIT wurden durch den Restrukturierungsaufwand bei LEONI Felisi sowie durch Währungsverluste negativ beeinflusst. Mit rund 99,9 Mio. Euro lag das Konzern-Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um rund 18 Prozent unter dem Vorjahreswert von 121,8 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging von 71,6 Mio. Euro im Vorjahr um 32,3 Prozent auf 48,5 Mio. zurück. Ohne die genannten Effekte liegt das EBITDA sieben Prozent und das EBIT 13 Prozent unter dem Vorjahreswert. Erwartungsgemäß stiegen die bereitgestellten Mittel für Investitionen aufgrund des Fortschritts der 2002 in Angriff genommenen Großprojekte sowie dem Start neuer Vorhaben im Bordnetz-Bereich von 79 Mio. Euro um rund 19 Prozent auf 94 Mio. Euro. Die Sachanlagenzugänge betrugen in 2003 sogar 98 Mio. Euro, von denen rund 67 Mio. Euro im Unternehmensbereich Bordnetz-Systeme zu verzeichnen waren.
Auch ein Großteil der rund 2.900 Neueinstellungen erfolgte im Bordnetz-Bereich und dort vor allem an den neuen osteuropäischen Standorten. Insgesamt beschäftigte LEONI zum Jahresende 2003 weltweit 21.392 Mitarbeiter (Vorjahr: 18.478).
LEONI Bordnetz-Systeme bereit für kommendes Wachstum
Der Unternehmensbereich Bordnetz-Systeme bekam im vergangenen Jahr die Auswirkungen der weitgehend stagnierenden Automobilindustrie zu spüren. Bevorstehende Modellwechsel wirkten sich zusätzlich auf das Bordnetz-Geschäft aus. Aufgrund dieser Faktoren sowie teilweise massiver Währungseinflüsse ging der Umsatz im Geschäftsjahr 2003 um rund fünf Prozent von 588,2 Mio. Euro im Vorjahr auf 557,8 Mio. Euro zurück. Währungsbereinigt reduziert sich der Rückgang auf zwei Prozent. In diesen Zahlen sind die Umsätze der veräußerten französischen Gesellschaft LEONI Flex (2002: 11,2 Mio. Euro, 2003: 9,2 Mio. Euro) nicht mehr enthalten. Das Ergebnis im Unternehmensbereich Bordnetz-Systeme wurde erheblich durch die Vorleistungen für aktuelle Großprojekte beeinflusst. Insgesamt ging das um nicht fortgeführte Aktivitäten bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Vorjahresvergleich um 32 Prozent auf 26,2 Mio. Euro zurück. Im laufenden Geschäftsjahr wird entscheidend sein, wie sich die neuen von LEONI belieferten Modelle entwickeln allen voran der neue Opel Astra. Weitere wichtige Neuanläufe sind die Kabelsatzproduktion für die neue A-Klasse von DaimlerChrysler sowie für den 1er BMW.
Spitzenposition bei maßgeschneiderten Kabellösungen
Der Unternehmensbereich Kabel konnte sich im vergangenen Geschäftsjahr gut behaupten und den Umsatz trotz schwieriger Rahmenbedingungen von 433 Mio. Euro um zwei Prozent auf 441 Mio. Euro steigern. Bereinigt um Währungseinflüsse beträgt der Anstieg rund sechs Prozent. Während sich die Nachfrage im europäischen Markt in weiten Teilen rückläufig entwickelte, war der Kabel-Bereich im chinesischen Markt insbesondere mit Fahrzeugleitungen sehr erfolgreich. Auch das 2002 errichtete Werk für Mobilfunk-Spezialkabel in Changzhou leistete im vergangenen Jahr einen ersten signifikanten Umsatzbeitrag. Das Ergebnis des Unternehmensbereichs Kabel wurde im Geschäftsjahr 2003 durch massiven Wettbewerb und einen hieraus resultierenden hohen Preisdruck bei Standardprodukten beeinträchtigt. So ging das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 38,9 Mio. Euro im Vorjahr um rund zehn Prozent auf 34,8 Mio. Euro in 2003 zurück. Künftig setzt LEONI zunehmend auf kundenspezifisch gefertigte Spezialkabel und Kabelsysteme, unter anderem für die Robotik oder Medizintechnik. In diesem margenstarken Geschäft konnte sich das Unternehmen inzwischen eine Spitzenposition im Weltmarkt sichern.
Weitere Restrukturierung im Draht-Bereich
Die schwierigen Bedingungen in der Kabelindustrie wirkten sich auch negativ auf Umsatz und Ergebnis des Unternehmensbereichs Draht aus. Mit einer positiven Entwicklung des USA- und China-Geschäfts konnte LEONI Draht die Rückgänge in anderen Regionen, insbesondere in Europa, teilweise ausgleichen und einen Umsatz von 80,7 Mio. Euro erzielen, was einem leichten Rückgang von rund einem Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 81,6 Mio. Euro entspricht. Bereinigt um Währungseffekte hätte sich ein Plus von rund sieben Prozent ergeben. Die anhaltend niedrige Nachfrage aus den Bereichen Telekommunikation und Datentechnik sowie ein weiterhin hoher Preisdruck haben dazu geführt, dass die ursprünglich geplante deutliche Ergebnisverbesserung bei LEONI Draht nicht erreicht wurde. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern ging von 7,5 Mio. Euro in 2002 auf 11,2 Mio. Euro zurück. Hierin enthalten sind einmalige Sonderbelastungen im Zusammenhang mit der Restrukturierung am Standort LEONI Felisi, dessen Draht- und Litzenfertigung im vierten Quartal 2003 geschlossen wurde. Bereinigt um diesen Sondereffekt hätte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern auf 5 Mio. Euro verbessert. Mit den 2003 durchgeführten Kapazitätsanpassungen ist die Restrukturierung des Unternehmensbereichs Draht nun weitgehend abgeschlossen und die Basis für ein zumindest ausgeglichenes Ergebnis geschaffen.
Profitables Wachstum in kommenden Jahren
Dass das Geschäftsjahr 2003 lediglich eine Pause im Wachstumskurs des Unternehmens darstellt, signalisiert LEONI auch gegenüber seinen Aktionären: Vorstand und Aufsichtsrat werden der ordentlichen Hauptversammlung am 18. Mai dieses Jahres vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2003 trotz des Rückgangs beim Jahresüberschuss eine gleich bleibende Dividende von 1,15 Euro je Aktie auszuschütten. Durch die Präsenz in unterschiedlichen Märkten und die konsequente Nutzung von Wachstumschancen wird LEONI sich auch künftig in einem schwieriger gewordenen Umfeld gut behaupten. Auf Konzernebene werden für das laufende Geschäftsjahr ein Umsatzplus von circa zehn Prozent und eine überproportionale Steigerung des Jahresüberschusses erwartet.