RHEINZINK wurde im Jahre 1966 von den Unternehmen Grillo, Stolberger Zink sowie den Vereinigten Deutschen Metallwerken in Datteln am Rande des Ruhrgebiets gegründet. Als erster Bauzinkhersteller in Europa ersetzte RHEINZINK das traditionelle Paketwalzverfahren durch die neue, innovative Technologie der kontinuierlichen Breitband-Gieß-Walzstraße. Heute ist RHEINZINK ein international arbeitendes Unternehmen des Grillo-Konzerns, welches seine Produkte weltweit vertreibt. In werkseigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen wird permanent an der Verbesserung der Prozess- und Fertigungsqualität gearbeitet. Zudem entstehen im Konzern praxisgerechte Produktneuheiten, die sich durch einen wirtschaftlichen Einsatz auszeichnen, indem sie beispielsweise die Montage erheblich vereinfachen und dem Nutzer dauerhafte Funktionssicherheit bringen. Das Elektrolyt-Feinzink bietet einen Reinheitsgrad von 99,995 Prozent und wird unter der Zugabe von exakt definierten Anteilen an Kupfer und Titan in einem einzigen kontinuierlichen Arbeitsgang geschmolzen, gegossen und in gleichmäßiger und störungsfreier Materialgüte als Coil auf eine Stahlhülse gewickelt. Aus diesem gleichnamigen Produkt RHEINZINK werden unter anderem Zinkdachrinnen in unterschiedlichen Formen und Längen gefertigt.
Ergonomischer Umschlag von langen Dachrinnen
„Unsere bis zu sechs Meter langen Dachrinnen“, erläutert Ingo Klingbeil (Bild 2), Technische Planung und Instandhaltung im Unternehmen RHEINZINK, „sind eine Besonderheit, die vom Handwerk in ganz Deutschland wegen ihrer hohen Qualität bevorzugt werden. Die gefertigten Dachrinnen werden in der Produktion zum Fünferpack gebündelt und automatisch in Spezialpaletten abgelegt. Per Gabelstapler gelangen die gefüllten Spezialpaletten für die Längen 4 bis 6 Meter in den Versandbereich. Dort packen wir die Dachrinnen entsprechend den Bestellungen in Versandpaletten um, vereinzeln sie und legen sie in transportsicheren Packlagen ab (Bild 3). Diese Umschlagsaufgaben fallen zwar nur stundenweise an, doch zum Umstapeln wurden wegen der Länge und dem Gewicht der Dachrinnen immer zwei Mitarbeiter gebraucht. Jedes Paket wiegt etwa 40 kg. Mit jedem Paket, das umgeschlagen wurde, mussten sich die Mitarbeiter immer tiefer bücken. Auch diese Tätigkeiten wollten wir im Rahmen unserer Gesundheitsprophylaxe erleichtern. Der rege Außendienst des Bad Wurzacher Unternehmens Lissmac Maschinenbau gab uns dazu beste Hinweise. Herr Roelle stellte uns ein transportables Handhabungsgerät vor. Das war genau das, was wir gerade suchten. Wir konnten es sofort einsetzen, obwohl vor zwei Jahren der Platz im Versandbereich zum Kommissionieren noch gar nicht auserkoren war. Der Vorteil war und ist, dass auch andere Mitarbeiter das Handhabungsgerät gern an anderen Stellen nutzen.“
Einfaches Bedienen
Beim mobilen Handhabungsgerät der Firma Lissmac handelt es sich um einen stehenden Knickarmmanipulator „Posimat PB 160“, der auf einen eigenstabilen Ständerblock montiert ist. Auf dem Ständerblock befinden sich Gabeltaschen, so dass sich das mobile Handhabungsgerät per Gabelstapler sicher transportieren und unfallfrei umsetzen lässt (Bild 1). Nachdem man das Handhabungsgerät auf den gewünschten, beziehungsweise markierten Platz abgesetzt hat, wird es waagerecht ausgerichtet. Dazu trägt der Ständerblock fest installierte Wasserwaagen. Mit der waagerechten Ausrichtung sichert man den festen, unverrückbaren Stand auf der Absetzfläche.
Der Posimat PB 160 ist ein pneumatisch arbeitendes Handhabungsgerät. Man muss es nach dem Ausrichten nur mit einem ausreichend dimensionierten Druckluftnetz verbinden und es ist sofort betriebsbereit. Der Arbeitsdruck beträgt 6 bar.
„Lissmac“, hebt Ingo Klingbeil hervor, „lieferte das Handhabungsgerät entsprechend unseren Wünschen komplett mit dem Lastaufnahmemittel und in einer Speziallackierung.“ „Zur Aufnahme der Dachrinnenpakete“, erläutert Andreas Suntinger (Bild 2), Vorarbeiter im Versand, „fahre ich die 2,90 Meter lange Lasttraverse so über das Dachrinnenpaket, dass ich ungefähr die Mitte treffe. Zur Lastaufnahme besitzt die Lasttraverse insgesamt 12 Vakuumsauger (Bild 4). Die passen sich zuverlässig an runde, unebene Oberflächen an. Die Vakuumsauger sind federnd aufgehängt, lassen sich verschieben und an der gewünschten Position festklemmen. Auf diese Weise lässt sich ein Sauger schnell aus dem Bereich der Bandagierung eines Dachrinnenpakets verschieben.“
Der stehend auf dem Ständerblock montierte Posimat PB 160 bietet einen im Vergleich zum fest verankerten Handhabungsgerät einen um etwa 600 Millimeter reduzierten Arbeitsradius von 2000 Millimeter. Auch die Standardtragfähigkeit von 160 kg wurde reduziert und beträgt am Greifer maximal 90 kg.
Sichere und zuverlässige Handhabung
Mit den Handgriffen des Bedientableaus führt Andreas Suntinger die Lasttraverse über das umzuschlagende Dachrinnenpaket und setzt es mittig auf. Per Knopfdruck wird in den Saugern ein Vakuum erzeugt und die Last mit der Traverse verbunden. Die Vakuumerzeugung erfolgt durch Venturidüsen. Zur Sicherheit ist die Vakuumerzeugung 2-kreisig aufgebaut.
Beim Anheben der Last ermittelt die automatisch arbeitende pneumatische Waage in Bruchteilen einer Sekunde das Gewicht des aufgenommenen Umschlagsgutes und signalisiert der Steuerung, welcher Gegendruck im Pneumatikzylinder aufzubauen ist. Manuell geführt, schwebt die Last praktisch schwerelos von der Produktions- zur Versandpalette. Der Bediener muss einzig für die horizontalen Bewegungen die geringen Trägheitsmomente überwinden. Über den Servobedienbügel wird der Bediener zusätzlich beim Heben und Senken der Last unterstützt. Bevor das nächste Bündel umgeschlagen wird, vereinzelt Andreas Suntinger die Dachrinnen (Bild 3).
Zu den primären Sicherheitseinrichtungen eines pneumatisch arbeitenden Handhabungsgeräts gehört ein ausreichend dimensionierter Druckluftspeicher. Sollte die Druckluftversorgung während des Handhabungsprozesses ausfallen, schließt ein Rückschlagventil, unterbricht damit die Verbindung zum Druckluftnetz und versorgt den Hubzylinder solange, bis das aufgenommene Umschlagsgut sicher abgelegt ist. Auch der Unterdruck in den Saugern bleibt solange erhalten, bis das Handhabungsgerät entlastet ist. Solange die Traverse die Last trägt, verhindert eine Sicherheitsschaltung das Lösen der Last.
Nicht zuletzt gehört zur Grundausstattung eine Überlastsicherung. Sie verhindert es, eine Last aufzunehmen, die schwerer als die zulässige Tragkraft ist. Die Sicherheitseinrichtung ist vor allem dann bedeutsam, wenn sich andere Mitarbeiter das mobile Handhabungsgerät ausleihen. Insgesamt ist das mobile Handhabungsgerät bei den Mitarbeitern sehr gut angekommen. So gut, dass kürzlich noch ein zweites mobiles Handhabungsgerät Typ Posimat PB 160 gekauft wurde.
Mobiler Knickarmmanipulator an der Zuschnittanlage
„An der Querteilanlage für Bleche werden die gewalzten Zinkbleche gereckt, in Längsrichtung geschnitten und zu Blechtafeln in allen denkbaren Abmessungen quer geschnitten. Neben einer großen Anzahl von automatisch produzierten Standard-Blechen wird nach entsprechend abgestimmten Kundenwünschen eine Vielzahl an Sonderbreiten und Sonderlängen geschnitten“, erläutert Eckbert Meier (Bild 5), Meister im Zuschnitt und fährt fort: „Das sind in der Regel lange relativ schmale Platinen, die auf Sonderpaletten abgelegt werden. Diese Platinenzuschnitte werden abwechselnd auf Holzpaletten in zwei Stapelstellen gestapelt. Deshalb legten bislang zwei Mitarbeiter die Sonder-Holzpaletten manuell auf die leere Stapelstelle der Querteilanlage. Dabei wurden die Mitarbeiter nicht nur vom Palettengewicht, das bei etwa 40 kg liegt, belastet, sie mussten außerdem weit nach vorn greifen, um die Paletten richtig auszurichten und an den Anschlag zu bringen. Diese Arbeiten erledigen sich mit dem kürzlich gekauften, zweiten mobilen Handhabungsgerät vom Typ Posimat PB 160 viel einfacher.“ (Bild 6)
Der zweite mobile Handhabungsgerät „Posimat PB 160“ hat neben der Schneidanlage einen zugewiesenen und entsprechend markierten Platz sowie einen ebenso markierten Arbeitsplatz, der sich zwischen der Schneidanlage und dem Bereitstellplatz der Spezialpaletten befindet. Auch dieses mobile Handhabungsgerät lieferte Lissmac komplett mit dem Spezial-Lastaufnahmemittel.
Das Lastaufnahmemittel für die Spezialpaletten arbeitet ebenfalls pneumatisch und schließt den mechanischen Greifer mit Hilfe eines Pneumatikzylinders (Bild 7). Damit der Greifer exakt unter das Brett der Palette greift, trägt das Lastaufnahmemittel die weißen Abstandshalter.
Mit der Investition der beiden mobilen Handhabungsgeräte, die nur diskontinuierlich genutzt werden, bekundet RHEINZINK sein Engagement für ergonomisch Handhabungsprozesse und leistet damit einen wirksamen Beitrag zur Gesundheitsprophylaxe seiner Mitarbeiter und gibt sogleich auch älteren Mitarbeiter die Möglichkeit, ihre Erfahrungen möglichst lange ins Unternehmen einzubringen.