„Unsere Mitglieder und unser Personal sind mittlerweile absolut vertraut mit digitalen Tools. Es ist eine große Chance, diese auch über Corona hinaus dauerhaft zu etablieren“, sagt Marc Possekel, Geschäftsführer der LogCoop GmbH. Eine Logistikkooperation, deren Mitglieder über weite Teile Europas verteilt sind, profitiere stark von der Digitalisierung: Geografische Distanz als Hürde für die Zusammenarbeit werde überwunden. „Was es braucht, sind die richtigen Lösungen. Dann ist sogar eine Zunahme im Austausch zwischen den Mitgliedern möglich – wie dieses Jahr zeigt“, sagt Possekel.
Ein zentrales Instrument für die Digitalisierung der Kommunikation ist das neue Members-Relationship-Management-System (MRM). Dieses hat im September das vorherige interne Tool abgelöst. „Auf Basis von Mitgliederbefragungen und Marktvergleichen haben wir uns für eine flexible und etablierte Lösung entschieden, mit der alle Nutzerinnen und Nutzer sehr zufrieden sind“, sagt Possekel. Das neue Intranet ist in allen derzeit für LogCoop relevanten Sprachen – Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch – verfügbar und bietet zahlreiche Funktionen.
Ein Beispiel ist die Stammdatenverwaltung, die eine schnelle Übersicht über Mitgliedsunternehmen, deren Kompetenzen und verfügbare Kapazitäten bietet. Auf diese Weise finden Spediteure schnell Kooperationspartner für Projekte. Auch die vielen internen sowie externen Transportausschreibungen werden über das Intranet verteilt und Mitglieder können ihre Anfragen zur Suche eines Transportpartners einstellen sowie direkt auf Anfragen antworten. „Insbesondere, was das Finden von Rückladungen und festen Rückladungspartnern betrifft, ist das ein großer Fortschritt“, sagt Possekel. Chats, ein Download- und FAQ-Bereich als Informationsdatenbank sowie direkte Kontaktmöglichkeiten zu LogCoop-Mitarbeitenden sind ebenfalls integriert. „Das Intranet wird als zentrales Kommunikations- und Informationstool gut angenommen“, zieht Possekel eine positive Bilanz nach den ersten Monaten. In Zukunft wird das System sukzessive weiterentwickelt. Dazu holt sich die Logistikkooperation regelmäßig Anregungen bei ihren Mitgliedern ein. Das erste Update erfolgt noch dieses Jahr, sodass auch das Handling von Lageranfragen künftig über die Plattform gesteuert wird.
Bedingt durch Corona wird LogCoop dieses Mal auch die bislang jährlich als Präsenzveranstaltung abgehaltene Vollversammlung digital durchführen. Zwar plant der Geschäftsführer, die Mitglieder dazu künftig wieder persönlich einzuladen, für dieses Jahr ist die virtuelle Variante für ihn aber eine gute Alternative. Künftig sei auch eine Hybridveranstaltung denkbar, bei der Vor-Ort-Termin und digitale Angebote verbunden werden. „Als Logistikkooperation wollen wir die Kommunikation, Vernetzung und Kollaboration unserer Mitglieder fördern. Die Vollversammlung wird ein wichtiges Instrument dafür bleiben“, so Possekel.
Die Digitalisierungsoffensive beschränkt sich aber nicht auf die beiden Meilensteine Intranet und Vollversammlung. Sie beinhaltet zahlreiche weitere virtuelle Angebote: Interne Netzwerkveranstaltungen wie Regionaltreffen oder Arbeitskreise und Workshops laufen zurzeit virtuell ab. Ein Ersatz für die in diesem Jahr ausgefallenen Messen ist die Onlinemesse Logfair. LogCoop, das Lagernetzwerk, E-Sellers-Partner und einige Mitglieder sind dort Daueraussteller. Über das Jahr verteilt wurden mehrere Sonderveranstaltungen von LogCoop mitinitiiert. Interne Prozesse werden mittlerweile komplett über eine Cloud gesteuert. „Die Digitalisierung bietet uns viele Möglichkeiten der Vernetzung und des Austauschs und vereinfacht Prozesse. Wir sind damit für die Zukunft gut aufgestellt“, sagt Possekel.