Dieses Beispiel zeigt, wie sicherheitssensibel die Luftfracht ist. Vor allem Drittländer wie der Jemen (von wo aus nach dem genannten Vorfall keine Luftfracht mehr nach Deutschland gelangen darf) stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Deshalb zeigten die USA in Reaktion auf den aktuellen Bombenfund eine besonders schnelle und strikte Vorgehensweise: Hier wurden schon konkrete neue Vorschriften erlassen, die Sicherheitslücken im Bereich Luftfracht und Flugverkehr schließen sollen. Beispielsweise müssen nun auch verdächtige Pakete, die mit einem reinen Frachtflug transportiert werden, mehrmals geprüft werden.
Um das Sicherheitsrisiko im Luftfrachtverkehr mit Drittländern minimieren, will die Europäische Union in den nächsten Wochen einheitliche Kriterien für die Sicherheitsstandards an Drittstaatenflughäfen erarbeiten. Auf diese Weise sollen bestehende EU-Richtlinien in Zukunft nicht mehr unterlaufen werden. Innerhalb der EU gewährleistet deren Kontrollsystem ein gewisses Maß an Sicherheit. Dieses setzt aufgrund der Allgegenwärtigkeit des Themas Sicherheit bereits bei exportierenden Unternehmen an. Firmen, die den Status als sogenannte "bekannte Versender" innehaben, wurden vom Luftfahrt-Bundesamt überprüft und müssen ein fundiertes Sicherheitskonzept vorweisen können. So soll zum Beispiel sichergestellt werden, dass Unbefugte keinen Zugriff auf Waren haben, die später als Luftfracht versendet werden.
Durch das seit Jahren wachsende Frachtvolumen, das sich mit der sich erholenden Wirtschaft noch vergrößert, werden einheitliche Regelungen zur Luftsicherheit sowie deren Gewährleistung umso schwieriger. Auch durch zahlreiche empfindliche Güter wie etwa Medikamente werden die notwendigen ausführlichen Sicherheitsprüfungen zunehmend zur logistischen Herausforderung. Das Logistic Training Center wird über Lösungsansätze für diese Problematik sowie den weiteren Verlauf der Entwicklungen im Bereich Luftsicherheit berichten.