Nachhaltiges Etikettieren hat viele Aspekte
Nachhaltigkeit ist bei Produkten und Prozesse aller Art heute zu einer zentralen Anforderung geworden. Das ökologisch Denken und Handeln definiert sich beispielsweise in Kategorien wie artgerechter Tierhaltung, zertifiziertem Bio-Anbau, Ressourcenschonung, Materialeinsparung oder Abfallvermeidung. Modellrechnungen liefern hierzu interessante Zahlen. Bereits pro 1000 m2 Etikett können rund 75 kg CO2 gegenüber einem Standardetikett eingespart werden. Der Verbrauch von 20 Millionen Thermolabel bietet ein Einsparpotential von über 20 Tonnen an CO2-Emmission bei Herstellung, Transport und Verbrennung. In Deutschland werden jeden Tag bis zu acht Millionen Pakete verschickt. Bei einem Etikettenformat von 10 cm auf 10,5 cm summiert sich die Fläche an Etiketten, entsprechend liegt das CO2-Einsparpotential bei mehr als 3.000 Tonnen.
Kein Wunder also, dass das Eco-Labelling seit Jahren immer stärker ins Bewusstsein rückt – denn Etikettenrollen ohne Trägermaterial bedeuten Etikettierprozesse ohne Abfall, Entsorgungsaufwand und unnötige CO2-Emissionen. Durch den Einsatz von Linerless wird der Materialeinsatz im Vergleich zu herkömmlichen, trägerbasierten Etiketten um rund 40 bis 50 Prozent reduziert. Die Gewichtseinsparung des Trägers beträgt ca. 60 g/m² – bei einer Etikettenrolle im Format A6 mit 800 Meter Lauflänge sind das durch Wegfall des Trägers als Führungsmedium etwa 5,3 kg – zu 100 Prozent Abfall. Zudem ist die Lauflänge pro Rolle um bis zu 60 Prozent größer – jede Etikettenrolle weist also eine im Vergleich zu herkömmlichen Thermo-Transfer-Rollen bessere Standzeit auf. Dadurch können die Rollen in entsprechend größeren Zeitintervallen gewechselt werden – und das sehr einfach, da nur noch der Kern der Etikettenrolle entnommen werden muss, weil das Etikettenmaterial nahezu restlos verbraucht wird. Zudem muss der Anwender für ein bestimmtes Etikettiervolumen auch weniger Etikettenrollen beschaffen. Dadurch wird im Lager weniger Stellfläche für das Verbrauchsmaterial benötigt. Bei der physischen Beschaffung von Linerless-Etiketten kann pro Karton oder Palette also mehr nutzbares Etikettenmaterial anstatt unnötigem Trägermaterial transportiert werden. Dies spart Aufwand und CO2 in der Beschaffungs- und Nachschublogistik. Aber auch der Kennzeichnungsprozess selbst profitiert: die Etikettierlösung Logomatic 400 Linerless kann Etiketten bei Bedarf auf genau die Länge schneiden, die für die Kennzeichnung des Produktes erforderlich ist oder die vom Druckjob vorgegeben wird. Des Weiteren lassen sich auch individuell gestaltete und vorgedruckte Schmuck-Linerless-Etiketten mit der Maschine verarbeiten. Auf jeden Fall aber kann das Vorhalten und Wechseln von Etikettenrollen für die unterschiedlich langen Etiketten verschiedener Kurier-, Express- und Paketdienste entfallen. All dies führt dazu, dass Linerless-Etiketten auf dem Vormarsch sind: laut einer Studie der „Alexander Watson Association“ mit einem jährlichen Zuwachs von neun Prozent in Europa und sogar einem zweistelligem Wachstum in Nordamerika.
Spezielle Oberflächenbeschichtung trennt, schützt und vermeidet Wasserverbrauch
Bei herkömmlichen Etiketten dient der Träger (oder auch Liner genannt) dazu, die Etiketten, die durch eine Lücke physisch voneinander getrennt sind, durch die Anlage zum Druckkopf zu transportieren, so dass das Etikett vom Träger dann getrennt und an den Vakuumstempel des Applikators übergeben werden kann. Der Träger wird als Abfallprodukt in der Anlage aufgewickelt und muss im späteren Verlauf durch den Bediener entsorgt werden. Als umweltfreundliche Alternative hierzu hat Evonik, unterstützt durch Logopak, mit TEGO® RC 730 ein spezielles „High-Speed“ Silikon entwickelt, das hinsichtlich Geschwindigkeit, Beständigkeit und besserer Verankerung mit der Oberfläche vor allem bei Eco-Papieren die Bedürfnisse industrieller Anforderung erfüllt. Es sorgt für ein zuverlässiges und störungsfreies Spenden der Etiketten und ist zudem Wasser- und Öl-beständig. Dadurch ist das Etikett vor Witterungseinflüssen und Beschmutzung optimal geschützt und bleibt dauerhaft besser lesbar. Ebenso ist die Beschichtung unempfindlicher gegenüber mechanischen Einflüssen: Linerless-Etiketten sind mit einer Kratzfestigkeit ausgestattet, die höher ist als bei einer nicht silikonisierten Etikettenoberfläche von Eco- oder Top-Coated Thermopapieren. Auch bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten von bis 200 mm/s ist eine ausgezeichnete Druckqualität mit optimaler Kantenschärfe der Kodierung gewährleistet.
All dies sind Vorteile, mit denen sich die Linerless-Technologie von Logopak von anderen Herstellern abhebt, die beispielsweise den Kleber der Etiketten vor dem Applizieren durch Bestäuben mit Wasser aktivieren. Die Logomatic 400 Linerless braucht keinen Wasseranschluss oder Wassertank, sie ist keiner Korrosionsgefahr ausgesetzt, sie kennt keine Wartezeit zum Aktivieren des Klebers und erreicht dadurch eine bessere Etikettierleistung. Und sie verbraucht kein Wasser – während bei anderen Linerless-Technologien für die Befeuchtung trockener Endlos-Etiketten im Dreischichtbetrieb mehr als 17 Liter Wasser pro Tag verbraucht werden können – das sind in einem Jahr mehr als 4 m³ Wasser.