Die sechs Zukunftsprojekte werden – zum Teil auch gemeinsam – von der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg, der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), der Technischen Universität München (TUM), der Universität Regensburg und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) durchgeführt.
Laut der Weltgesundheitsorganisation stellen mikrobielle Resistenzen, insbesondere gegen Antibiotika, langfristig eine immense Bedrohung für die Gesundheit und das Leben der Menschen dar. Es zeichnet sich ab, dass die Entwicklung neuer antibiotischer Substanzen im herkömmlichen Sinn nicht mehr ausreicht. Eine völlig neue Herangehensweise, die genaue Analyse der Wechselwirkungen zwischen Wirt und Erreger sowie der Einsatz neuester Techniken müssen die bisher verfolgten Strategien ergänzen. „Nur mit interdisziplinär angelegter Grundlagenforschung können wir der weltweiten Bedrohung durch multiresistente Krankheitserreger begegnen. Das neue Forschungsnetzwerk ‚bayresq.net‘ wird dazu beitragen, eine wesentliche Lücke in der Erforschung und langfristigen Bekämpfung dieser Krankheitserreger zu schließen. Unsere Hochschulen im Freistaat haben hierzu umfassende Kompetenzen. Wir setzen auf ihre Expertise, um auf diesem Gebiet neue Erkenntnisse zu gewinnen, den wichtigen interdisziplinären Austausch weiter voranzutreiben und damit neue Wege zu finden, um unsere Gesundheit zu schützen“, erklärte Wissenschaftsminister Sibler. Eingebunden sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen, allen voran aus der Biologie, Bioinformatik, Chemie, Biophysik, Medizin und Mathematik.
Mit den Fördermitteln des Freistaats wird neben den Forschungsgruppen auch der Aufbau einer zentralen Datenplattform und eines gemeinsamen Datenmanagements ermöglicht. „Dieses Forschungsnetzwerk zeigt, wie wir die Vorteile der Digitalisierung für den Fortschritt in der Medizin nutzen können. Unseren hervorragenden Ruf als Innovationsstandort können wir so noch weiter ausbauen“, so Minister Sibler weiter. Das Vorhaben ist Teil der Strategie BAYERN DIGITAL des Freistaats.
Im Rahmen des Bayerischen Forschungsnetzwerks „Neue Strategien gegen multiresistente Krankheitserreger mittels digitaler Vernetzung – bayresq.net“ ist beabsichtigt, diese interdisziplinären Projekte zu fördern (Beteiligte Universität(en): Titel des Forschungsprojekts):
- Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und Technische Universität München (TUM): Künstliche-Intelligenz-assistierte Translation eines neuen Bioassays zur Entschlüsselung der dynamischen Wirkungsweise von Tuberkulose-aktiven Antibiotika zur Entwicklung neuer Kombinationstherapien für multiresitente und dormante Tuberkulose
- LMU und TUM: Helicopredict – Genotype to Phenotype: Development of a platform for genome-based resistance and virulence prediction in Helicobacter pylori
- Universität Regensburg: Der Wirtsstoffwechsel als antimikrobieller Effektor (Metabodefense)
- Universität Regensburg und Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU): Identification of commensal bacteria-associated immune checkpoints as novel targets for immunotherapy against multidrug-resistant Staphylococcus epidermidis strains
- Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg: A Digital Approach to Novel RNA Antibiotics for Health and Disease