- Unternehmen legen hohe Priorität auf Anwendungsmodernisierung trotz knapper Budgets
- Legacy-Anwendungen werden nur teilweise umgebaut, sodass Mainframes und Cloud-Technologien koexistieren
- KI kann Anwendungsmodernisierung deutlich vereinfachen
- Neue Lünendonk-Studie ab sofort kostenfrei verfügbar
IT-Abteilungen haben sich in den letzten Jahren von reinen internen Dienstleistern zu wichtigen Akteuren der digitalen Transformation entwickelt. Dabei muss sich die IT-Infrastruktur kontinuierlich an die aktuellen Geschäftsanforderungen anpassen. Insbesondere zwei zentrale Business-Anforderungen werden genannt, auf die die IT reagieren muss: 79 Prozent der Befragten geben die Beschleunigung der Transformation durch die Entwicklung digitaler Innovationen an und 67 Prozent die Befähigung der Prozess- und IT-Landschaft für system- und unternehmensübergreifenden Datenaustausch. Aber nur in 13 Prozent der Unternehmen unterstützt der aktuelle Technologie-Stack die Business-Anforderungen sehr gut.
43 Prozent der teilnehmenden Unternehmen legen daher eine hohe Priorität auf die Anwendungsmodernisierung. Gleichzeitig beklagen aber 55 Prozent der Befragten eine mangelnde Priorität bei den Budgetentscheidenden, was die Anwendungsmodernisierung verlangsamt. Einer der Gründe dafür mag darin liegen, dass die IT-Budgets hauptsächlich von CEOs (74 %) und CFOs (68 %) verantwortet werden, während die IT die treibende Kraft hinter der Modernisierung ist.
Dies sind einige Ergebnisse der neuen Lünendonk-Studie 2024 „Anwendungsmodernisierung und Cloud-Transformation - Strategien, Planungen und Herausforderungen für die IT der Zukunft“. Die Studie entstand in fachlicher Zusammenarbeit mit codecentric, GFT, Hyand, PKS, Randstad Digital und Senacor und steht ab sofort unter www.luenendonk.de zum kostenfreien Download bereit.
Unternehmen sehen hohen Modernisierungsbedarf
Eine Mehrheit (69 %) der Befragten sieht bis zu 20 Prozent der aktuellen Anwendungen in ihren Unternehmen als modernisierungsbedürftig an. Weitere 14 Prozent wollen in den nächsten Jahren sogar bis zu 40 Prozent ihrer Anwendungen modernisieren. Dabei nennt die Mehrheit (72 %) der Befragten die Verbesserung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit durch moderne und auf die Business-Anforderungen ausgerichtete Anwendungen als wichtigsten Treiber für die Anwendungsmodernisierung. Steigende Sicherheits- und Regulierungsanforderungen wie NIS-2, Cyber Resilience Act und DORA veranlassen weitere 66 Prozent der Befragten dazu, die IT-Landschaft ihrer Unternehmen neu auszurichten. Der Einsatz moderner Technologien wie KI ist derzeit nur für 33 Prozent der Befragten ein Treiber für die IT-Modernisierung. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass viele Unternehmen bei der Einführung disruptiver Technologien noch am Anfang stehen und erst die Grundlagen schaffen müssen, um KI nutzbringend einsetzen zu können. Allerdings glauben 54 Prozent, dass die Anwendungsmodernisierung in ihren Unternehmen durch KI besser und schneller vorankommen wird.
Unternehmen setzen auf Mix aus Alt- und Neusystemen
Die teilnehmenden Unternehmen setzen bei der Anwendungsmodernisierung auf unterschiedliche Methoden. 70 Prozent der Unternehmen wollen auch in Zukunft bestehende Legacy-Systeme für bestimmte Bereiche beibehalten. Ein Großteil (67 %) will Teile ihrer Individualsoftwarelösungen auf Standardsoftware umstellen, um Prozesse zu vereinfachen. Eine Modernisierung der IT-Architektur durch den Umstieg auf Microservices, APIs, Cloud-native-Technologien und Headless (MACH-Architektur) ist dagegen nur bei rund einem Viertel (24 %) der Unternehmen geplant. Auch setzen nur 25 Prozent der Befragten auf die Entwicklung von flexiblen, wiederverwendbaren und kombinierbaren Best-of-Breed-Lösungen im Sinne eines „Composable Enterprise“.
Dabei ist es überraschend, dass nur wenige Unternehmen bereits eine genaue Strategie für die Umsetzung der Anwendungsmodernisierung definiert haben. Nur 29 Prozent der teilnehmenden Unternehmen haben ein entsprechendes Zielbild entwickelt.
Studienautor Mario Zillmann, Partner bei Lünendonk & Hossenfelder, erläutert: „Die IT-Modernisierung ist kein reines IT-, sondern ein Business-Thema. Deshalb gilt es, die unterschiedlichen Interessen und Sichtweisen in Einklang zu bringen und eine gemeinsame Strategie zu finden, die für alle Beteiligten den größten Nutzen bringt. Eine One-size-fits-all-Lösung gibt es dabei nicht, wie die Studienergebnisse an vielen Stellen zeigen. So werden meist je nach Applikation unterschiedliche Modernisierungsstrategien genutzt. Eine umfassende Analyse des Ist-Zustands und der aktuellen IT-Architektur ist für diese Entscheidung essenziell, aber auch das Verständnis bei den Budgetentscheidern, dass IT-Modernisierung eine Grundlage für den zukünftigen Unternehmenserfolg bildet.“
Über die Lünendonk-Studie
Für die Lünendonk-Studie 2024 „Anwendungsmodernisierung und Cloud-Transformation - Strategien, Planungen und Herausforderungen für die IT der Zukunft“ wurden 160 Verantwortlichen aus der IT und dem Business befragt. Die Befragten stammen aus mittelständischen Unternehmen und Konzernen in der Industrie, dem Finanzsektor, dem Handel, der Energie-Branche und dem öffentlichen Sektor. Die Studie wurde in fachlicher Zusammenarbeit mit codecentric, GFT, Hyand, PKS, Randstad Digital und Senacor realisiert und steht ab sofort unter www.luenendonk.de zum kostenfreien Download bereit.