Mit dem preisgekrönten LUMiFrac® werden Haftkräfte und Festigkeiten von Kompositwerkstoffen, Schichtverbünden und Fügeteilen online bestimmt. Was als Idee zur einfacheren und objektiveren Bestimmung der Wirksamkeit von Klebstoff begann, revolutioniert als mehrfach patentiertes Messverfahren für eine noch nicht abzusehende Zahl von Anwendungsfeldern die Testung von Verbundmaterialien. So z.B. bei der Charakterisierung von Lackschichten und Kompositmaterialien in der Automobil- und Flugzeugindustrie, von dünnen Mehrfachfolien im Verpackungsbereich oder von dünnsten Metallschichten auf optischen Gläsern und dekorativen Kunststoffen, wie Brillen, Spiegeln und Badarmaturen. Obwohl in der Industrie verschiedene, oft unternehmensspezifische Testprozeduren existieren, ist die neuartige analytische Zentrifuge LUMiFrac® das erste universelle Prüfgerät, welches ohne jegliche Spannvorrichtungen für die Proben auskommt und Bruch- und Haftkräfte bzw. Festigkeiten als rückführbare, physikalische Größe in N/mm² bestimmt. Hinzu kommt, dass bis zu 8 Prüflinge in dem entwickelten Spezialrotor simultan und damit unter identischen Versuchsbedingungen vergleichend gemessen. Damit kann nicht nur eine höhere Reproduzierbarkeit erreicht werden, sondern insbesondere die Messzeit für die 8 Proben um ca. 75% gesenkt werden. Das physikalische Messprinzip besteht in der gezielten Änderung/Erhöhung der Drehzahl. Der Prüfling wird durch die steigende Zentrifugalkraft zunehmend belastet, bis es zum Bruch kommt. Aus dem drehenden Rotor übergibt eine erstmals im Rotor platzierte Messelektronik ein positionscodiertes Signal, welches über die Empfangselektronik die jeweiligen Bruchzeiten und -drehzahlen an die PC-Software SEPView® sendet. Diese berechnet on-line die entsprechenden Bruchkräfte. Automatische Messdatenvergleiche für bis zu 24 Proben sind in SEPView® off-line möglich.
Prof. Dr. Lerche, Geschäftsführer der LUM GmbH, freut sich über die Preisverleihung: "Die Entwicklung war für LUM auch insoweit eine große Herausforderung, da einmal bereits im eigenen Haus schon 6 ingenieurwissenschaftliche und naturwissenschaftliche Fachrichtungen für die Meisterung der komplexen Funktionalitäten zusammengearbeitet haben. Andererseits trugen wesentlich auch externe Kooperationen, insbesondere mit der Bundesanstalt für Materialprüfung (Berlin), mit der Eppendorf AG (Hamburg, Leipzig), mit der Steingross GmbH (Berlin), mit dem Ingenieurbüro Dr.-Ing. Heinz Schuster (Borsdorf) und Easesolutions (Singapur) zur erfolgreiche Realisierung von der Idee zum Produkt bei. Nicht zuletzt war die F&E-Förderung durch das BMWi (ZIM-Einzelprojekt) und die Begleitung durch den Projektträger Euronorm GmbH für das Gelingen eine entscheidende Voraussetzung.
In diesem Sinne gebührt der Innovationspreis neben dem gesamten LUM-Team auch unseren Kooperationspartnern. An dieser Stelle möchte ich allen recht herzlich Danke sagen."