Das wesentliche Merkmal des räumlich-medialen Konzepts ist es, keine historischen Exponate oder Dokumente auszustellen, sondern die Inhalte allein über audiovisuelle Medien im Raum zu vermitteln, mit der Ausnahme einiger Trägerobjekte für die Audioinstallation. In einem nur einige Meter breiten Säulengang, der in einem Kurvenschwung endet – also in einer räumlichen Situation, die eine Herausforderung für die Ausstellungsinszenierung darstellt – wird den Besucherinnen und Besuchern auf spannende wie auch aufschlussreiche Weise die Geschichte des Zwingers nähergebracht.
Spannendes und innovatives Storytelling mit neuester audiovisueller Technik
In dem Säulengang sind zwei offene Rotunden mit kuppelartigen Decken für die Panoramaprojektionen eingebaut, was die Gesamtfläche der Ausstellung in fünf Teilbereiche oder Raumsphären unterteilt. Die erste Raumsphäre ist das Entrée mit einer Einführung in das Thema. Auf 3D-gedruckte Skulpturen sind Soundinstallationen gemappt, wodurch die Objekte zu sprechen und Geschichten zu erzählen scheinen. In einer Rotunde unternimmt man einen virtuellen Ballonflug über dem Gebäude, der die Baugeschichte wie in einem dreidimensionalen Zeitraffer durchläuft. Im folgenden unverbauten Bereich im Säulengang öffnen sich die Außenwände durch Projectionmapping wie Fenster und geben den Blick auf die kurfürstlichen Orangenbäume im Hof und in einen mythologischen Paradiesgarten frei. In der nächsten Rotunde findet man sich vor einer auf drei Achsen gewölbten 270-Grad-Panoramaprojektion inmitten eines opulenten Reiterfests wieder, deren 3D-Animation und Sounddesign sich visuell und auditiv detailgetreu an historischen Originalen orientieren. Die letzte Raumsphäre ist eine Virtual-Reality-Station, wo man sich auf futuristisch anmutenden Velos mit VR-Brillen durch den Zwinger in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bewegt.
Interaktive Wegführung über das Hören
Die fünf Raumsphären haben nicht nur jede ein eigenes visuelles Konzept, sondern sind auch fünf Soundscapes, in denen sich der Klang mit der Position und Bewegung der Person im Raum fließend verändert. Man trägt Kopfhörer mit Trackingmodul und ein Device mit sich, wodurch man ein individuelles und stark immersives Klangerlebnis hat. Die digitalen Soundquellen sind genau auf die visuellen Medien und Trägerobjekte gemappt und wirken somit maximal real. Dialoge und Monologe von Charakteren begleiten die Besucherinnen und Besucher und lassen sie an ihren Gedanken und Gesprächen teilhaben. Musik, akustische Effekte und Soundatmos verdichten den Klangteppich und steigern die Immersionswirkung in den fünf Sphären. Die Musikelemente des Zwingerfests wurden basierend auf historischen Vorlagen zum Teil eigens komponiert und neu interpretiert.
Im Auftrag von Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH hat m box bewegtbild in einer Arbeitsgemeinschaft mit Neumann&Müller Veranstaltungstechnik das Projekt organisiert und umgesetzt.
Neben der Konzeption der medialen Szenografie zeichnet m box bewegtbild für eine Reihe weiterer Tasks verantwortlich: das Raumdesign und die Gestaltung der Raumbauten und Trägerobjekte, die Entwicklung der Storyline und Sprachelemente, das Mediendesign mit 3D-Animation, VFX und Programmierung, sowie das Sounddesign mit musikalischen Eigenkompositionen.
Weitere Informationen und Bildmaterial erhalten Sie gern auf Anfrage bei m box bewegtbild unter info@m-box.de und 030 / 240 87 81-0.