Welches Bakterium oder welche Hefe produziert unter welchen Bedingungen die größte Menge an Waschmittelenzym oder Pharmaproteine wie EPO? Bioprozesse wie diese wurden bisher im Schüttelkolben oder Fermentern optimiert; und zwar in dem in der Industrie am weitesten verbreiteten Produktionsprozess im Zulaufverfahren (Fedbatch-Mode). Dank Prof. Dr. Büchs Erfindung ist dies erstmals auch im Mikromaßstab möglich: Seine Mikrotiterplatte für Fedbatch- Betrieb besitzt eine Nährstoffquelle und ein Kulturgefäß für Mikroorganismen, die über Mikrokanäle verbunden sind und über Diffusion den Nährstoffzulauf kontrollieren. Die Mikrotiterplatten sind so konstruiert, dass während der Kultivierung die Prozessfaktoren, wie etwa pH-Wert oder optische Dichte, online analysiert werden können.
Die Vorteile für die industrielle Praxis liegen für Kordula Kruber von PROvendis auf der Hand: "Mit dem neuen System, das ein Hochdurchsatz-Screenen ermöglicht, werden Personal, Kosten und Zeit eingespart." Die Managerin für Patente & Lizenzen handelte einen Kaufvertrag mit m2p-labs aus: "Das neue Mikrotitersystem ergänzt ganz wunderbar die bereits von m2p-labs vertriebene Technologie BioLector", so Kruber.
Bereits 2005 floss Prof. Büchs Know-how in das Unternehmen. Gemeinsam mit Frank Kensy und Markus Samorski erfand der Bioverfahrenstechniker eine Messvorrichtung zur Online-Erfassung von Prozessparametern aus geschüttelten Mikroreaktoren. PROvendis schloss mit den Miterfindern einen exklusiven Lizenzvertrag über die Messvorrichtung ab. Die BioLector genannte Erfindung war die Basis für die Ausgründung der m2p-labs aus der RWTH Aachen.
"Die neue Erfindung von Prof. Büchs ergänzt hervorragend unser Portfolio: Neben dem Online- Monitoring in Mikrobioreaktoren sind wir in Zukunft auch in der Lage unter prozessrelevanten Bedingungen im Fedbatch-Mode zu screenen", äußert sich m2p-labs-Geschäftsführer Frank Kensy sehr erfreut über den Vertragsabschluss.
PROvendis GmbH
PROvendis ist die Patentvermarktungsgesellschaft von 23 Hochschulen des Landes Nordrhein- Westfalen. Als ein wichtiges Bindeglied zwischen Hochschulen und Wirtschaft begleitet PROvendis die Erfinder von der Idee über die Bewertung und Patentierung bis hin zur professionellen Verwertung ihrer Innovationen. Ziel ist es, das Innovationspotenzial der Hochschulen und Forschungseinrichtungen wirtschaftlich auszuschöpfen durch den Transfer des Wissens in Unternehmen.
Weitere Informationen zu PROvendis: www.provendis.info PROvendis wird gefördert durch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen (MIWFT- http://www.innovation.nrw.de/ ). Des Weiteren ist PROvendis gefördert durch die Initiative SIGNO - http://www.signo-deutschland.de/.... Dabei steht SIGNO für den Schutz von Ideen für die Gewerbliche Nutzung. Es handelt sich um ein Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi - http://www.bmwi.de/) zur Unterstützung von Hochschulen, Unternehmen und freien Erfindern bei der rechtlichen Sicherung und wirtschaftlichen Verwertung innovativer Ideen.