Die ersten beiden Tage des insgesamt fünftägigen Gegenbesuchs vom 09. – 13. Dezember verbrachten die Gäste aus den USA im Norden Deutschland. Nach Empfang und Einführung im Infopoint der CU-Geschäftsstelle in Stade standen Werksbesichtigungen der lokalen Partner auf dem dicht gedrängten Programm.
Niedersächsische Technologie …
Gern nutzten die Gäste die Gelegenheit, sich aus erster Hand über die weltweit führenden Technologien aus Stade für die Produktion und Montage von CFK-Großbauteilen zu informieren. Automatisierungslösungen etwa waren beim Fraunhofer IFAM zu sehen, neuste Luftfahrttechnologien und -trends im Composite Technology Center (CTC) Stade. Anschließend stellte bei Airbus Stade Werksleiter Dr. Joachim Betker persönlich die Seitenleitwerksfertigung sowie die A350-Produktion vor.
Anderntags legte zunächst Dr. Anne Hopert, Director Life Science im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, den Wirtschafts- und Forschungsstandorts Niedersachen dar. Die Ausführungen bestätigten sich gleich anschließend in der Praxis bei Besuchen im Zentrum für Leichtbauproduktionstechnologie des DLR in Stade sowie beim für seine Test-Technologien bekannten GMA.
Hoch willkommen war nach so viel fachlichem Input dann das nachmittägliche Sightseeing-Programm in Hamburg. Mit den Inhalten und Ergebnissen des Reiseauftakts zeigte sich auch Dr. Bastian Brenken von Gastgeber CU Nord sehr zufrieden: „Der Besuch der amerikanischen Delegation ist ein weiterer entscheidender Schritt für den Ausbau von engen Beziehungen zu IACMI und dem amerikanischen Markt, von denen der gesamte CU profitieren wird.“
… und bayerische Innovationen
Nicht minder arbeitsreich ging es für die US-Delegation von Mittwoch bis Freitag im Süden Deutschlands weiter. Das ebenso abwechslungsreiche wie ambitionierte Besuchsprogramm hatte die Spitzenclusterabteilung MAI Carbon organisiert. Auch dabei standen das Networking und der Austausch zwischen Gästen und MAI Carbon- bzw. CU-Partnern im Vordergrund.
Ein gelungener Auftakt waren die möglichen Strukturen wissenschaftlich-wirtschaftlicher Kooperationen. „Wissenstransfer Region Augsburg“ (WiR) heißt das Gemeinschaftsprojekt mit der Universität Augsburg, das Koordinator Wolfgang Biegel in der großen Halle des Technologiezentrums Augsburg (TZA) in Hands-on-Ambiente vorstellte. Weiter ging es mit einer Führung durch die Recycling-Abteilung des benachbarten Fraunhofer IGCV, danach präsentierte Wissenschaftler Marian Körber der Delegation das DLR und dessen hochmodernes Technikum.
Im Kurz-Pitch-Format fand anschließend der German-American Dialog statt. Dabei hatten die Teilnehmer jeweils vier Minuten Zeit, sich mit ihrem Unternehmen und möglichen Kooperationsideen vorzustellen. Diese Gelegenheit nutzten neben den US-Amerikanern elf Unternehmen aus dem Augsburger Innovationsumfeld. Last but not least stand an diesem Tag noch ein Besuch bei MT Aerospace Augsburg auf dem Programm. Director Operations Johannes Haberer ließ es sich nicht nehmen, selbst durch das Werk zu führen.
Bei BMW in Landshut informierten sich die Amerikaner am letzten Tag ihres Fachbesuchs über CFK in der i3- und i8-Produktion. Danach ging es weiter nach Garching, wo bei Voith Composites neben der Besichtigung einer hochindustriellen Serienfertigung für 65.000 CFK-Bauteile im Jahr ein gemeinsames Mittagessen mit Austausch und Diskussion auf der Agenda stand. Dr. Lars Herbeck, Vorstand des CU und CTO von Voith Composites, fasste zusammen: „Der internationale Austausch ermöglicht neue Geschäftschancen für beide Seiten.“
„Die Gruppe war sehr interessiert und es entstanden rege Diskussionen über Leichtbaulösungen, Herausforderungen der Zukunft und Clusterstrukturen als Enabler“, zieht Sven Blanck, stellvertretender Geschäftsführer von MAI Carbon, ein positives Resümee.