Innerhalb des dreijährigen Projektes MAI Zfp mit einem Gesamtvolumen von 2,7 Millionen Euro soll nun erstmalig geprüft und bewertet werden, welche Prüfmethode für welche Prüfaufgabe bei Faserverbundwerkstoffen tatsächlich notwendig ist. Ziel ist die Ersetzung von langsamen und aufwendigen durch schnelle und automatisierbare Verfahren. Dazu werden Messungen mit insgesamt zwölf zerstörungsfreien Prüfmethoden durchgeführt und die Ergebnisse miteinander verglichen. Um ein tieferes Verständnis für die Prüfmethoden zu erlangen, werden dabei erstmalig Berechnungen der gesamten Messkette von der mikroskopischen Skala des Defekts bis zur makroskopischen Skala der Signaldetektion durchgeführt. Durch solche numerischen Programme soll zukünftig die Auswahl der richtigen Methoden für faserverstärkte Bauteile erleichtert werden. In die Bewertung fließen neben technologischen Aspekten auch wirtschaftliche Faktoren ein.
Dazu sagt Dr. Markus Sause von der Universität Augsburg und Projektkoordinator von MAI Zfp: "Eine der größten Herausforderungen an die zerstörungsfreien Prüfmethoden ist die Automatisierung der Prüfung und deren Auswertung. Bisher wurden wegweisende Schritte unternommen, um die existierenden Prüfmethoden zu verbessern, um schnellere Prüfzeiten zu realisieren und eine bessere Analyse der Werkstoffe zu ermöglichen. Der nächste entscheidende Schritt besteht nun darin, diese Verbesserungen in einem vollautomatisierten Prozess umzusetzen."
Dies führt letztlich zu einer Kostenreduktion bei der Bauteilherstellung und hilft, die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten führenden deutschen Unternehmen, wie zum Beispiel Siemens, BMW, EADS, Eurocopter und KSB weiter auszubauen und die Attraktivität von kleinen, innovativen Unternehmen, wie der Automation W+R weiter zu steigern. Zusammen mit den beteiligten wissenschaftlichen Partnern der Fraunhofer Gesellschaft, des DLR, der Technischen Universität München und der Universität Augsburg ist das Projekt MAI Zfp exzellent aufgestellt und bietet die Chance, im Bereich der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung Maßstäbe zu setzen.
Über den Carbon Composites e.V.
Carbon Composites e.V. (CCeV) ist ein Verbund von Unternehmen und Forschungseinrichtungen, der die gesamte Wertschöpfungskette der Hochleistungs-Faserverbundwerkstoffe abdeckt. CCeV vernetzt Forschung und Wirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
CCeV versteht sich als Kompetenznetzwerk zur Förderung der Anwendung von Faserverbundwerkstoffen. Die Aktivitäten von CCeV sind auf die Produktgruppe „Marktfähige Hochleistungs-Faserverbundstrukturen“ ausgerichtet. Schwerpunkte liegen auf Faserverbundstrukturen mit Kunststoffmatrices, wie sie aus vielen Anwendungen auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt sind, sowie auf Faserverbundstrukturen mit Keramikmatrices mit ihren höheren Temperatur- und Verschleißbeständigkeiten.
CCeV wurde 2007 gegründet und umfasst derzeit (Mai 2013) 200 Mitglieder, darunter 42 Forschungseinrichtungen, 43 Großunternehmen, 98 kleine und mittlere Unternehmen, elf assoziierte Mitglieder sowie sechs unterstützende Organisationen. Sitz des Vereins ist Augsburg.