„Anyoung haseyo“, mit einem kollegial-herzlichen Willkommen begrüßten Sven Blanck, stellvertretender Geschäftsführer von MAI Carbon, und Projektbetreuer Phillip Scherer am 21. Oktober 2019 ihre Gäste aus Fernost. Seit Langem schon pflegt der vielseitig aktive bayerische Spitzencluster Kontakte mit südkoreanischen Partnerorganisationen, jüngst etwa in Form einer binationalen Ausbildungskooperation im Projekt MAI iTeCK. Mit den Eckert Schulen hat man in diesem Projekt einen sehr starken Partner, der seit vielen Jahrzehnten die Duale Ausbildung nach deutschem Vorbild auf internationalen Märkten etablieren kann.
Am Vortag war die zehnköpfige Unternehmergruppe aus Südkorea noch in Düsseldorf auf der K-Messe unterwegs. In Augsburg wartete auf die Gäste ein intensives Besuchsprogramm, das MAI Carbon mit den Partnern vor Ort organisiert hat.
Ambitioniertes Besuchsprogramm
Los ging es gleich nach der Begrüßung im Technologiezentrum Augsburg (TZA) mit einer Einführung in die Clusterstruktur von MAI Carbon und den aktuell laufenden nationalen und internationalen Projekten. Nicht zu kurz kamen die Entwicklungen und Sprunginnovationen, die MAI Carbon in den letzten Jahren verzeichnen konnte. Das Projekt WiR – Wissenstransfer Region Augsburg – der Universität Augsburg faszinierte die Koreaner besonders. Abschließend besuchte die Delegation noch das gegenüberliegende Fraunhofer IGCV, namentlich dessen Recycling-Abteilung.
Am folgenden Tag hatten die Koreaner Gelegenheit, sich aus erster Hand über die Produktion bei Airbus Helicopters in Donauwörth zu informieren. Zurück in Augsburg besichtigten sie außerdem das Projekt CosiMo, Composites for sustainable Mobility, der ITA Augsburg sowie die Experten für Fiber Placement von Coriolis Composites.
Den Auftakt am Mittwochmachte Hufschmied Zerspanungssysteme. Von den deutschen Qualitätswerkzeugen zeigten sich die Koreaner begeistert. Das setzte sich beim Hersteller CG TEC im mittelfränkischen Ort Spalt fort. Besonders die flexible CFK Hybrid Welle „Hybflex“ erregte große Aufmerksamkeit. Die patentierte flexible Welle überträgt Torsionsmomente in gebogenem Zustand. Im Vergleich zu biegsamen Edelstahlwellen erreicht die „Hybflex“ dadurch bei gleichem Durchmesserquerschnitt höhere Drehmomente.
Am vierten und letzten Besuchstag ging es zunächst nach München/Taufkirchen. Auf dem dortigen Ludwig-Bölkow-Campus sind mit Cevotec und Munich Composites zwei weitere MAI Carbon Partner ansässig. Cevotec ist bekannt für innovative Fiber Patch Placement Lösungen, Munich Composites für Innovationen im Bereich Flechttechnik. Seinen offiziellen Abschluss fanden dieser ereignisreiche Tag und damit auch der Besuch der koreanischen Delegation bei MAI Carbon mit der Besichtigung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Augsburg.
Zukunftssicherung durch Kontakte
Sehr zufrieden zeigte sich auch Sven Blanck mit dem Verlauf des Delegationsbesuches: „In nur vier Tagen konnten wir elf unserer Partner vor Ort mit koreanischen Unternehmern zusammenbringen. Beide Seiten diskutierten lebhaft miteinander und tauschten sich angeregt aus.“ Mit Blick auf die Zukunft schließt Blanck: „Solche Möglichkeiten für transnationale Zusammenarbeit zu schaffen, ist ein wichtiger Service für unsere heimischen Partner“ und appelliert: „Nutzen auch Sie die Chance, lernen Sie neue Kooperationspartner kennen, bauen Sie Brücken in neue Märkte.“ Als Ansprechpartner steht Sven Blanck dafür gern zur Verfügung. (pm)
* Das Verbundprojekt MAI iTeCK, „International Training of educational Competences in Korea“, wird gemeinsam von MAI Carbon, den Eckert Schulen und dem AMU Augsburg/Bereich Mint_Bildung der Universität Augsburg durchgeführt. MAI iTeCK wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.