Im Projekt "MAI Qfast" werden die Verfahren, Werkstoffe und Prozesse von Injektions- und Pressverfahren betrachtet. Ziel des Projekts, das mit einem Gesamtbudget von 2,1 Mio. Euro ausgestattet ist, ist die vergleichende Betrachtung von Injektions- und Pressverfahren anhand eines generischen Bauteils. Bei den Injektionsverfahren werden Epoxidharze, Polyurethan und "Guss-Polyamid" verarbeitet, während bei den Pressverfahren u.a. mit SMC und thermoplastischen Endlosfaserhalbzeugen gearbeitet wird. "MAI Qfast" läuft bis Ende 2014. Partner des Projekts sind Audi und BMW, BASF sowie das Fraunhofer Institut für Chemische Technologie (ICT) und Krauss Maffei, wobei letzterer assoziierter Partner ist.
Bei der Auftaktsitzung von "MAI Qfast" wurden vier Arbeitspakete festgelegt: Paket eins umfasst die Konzeptphase, Paket zwei die Konstruktion und Auslegung der Demonstratorstruktur, Paket drei die Fertigung und die Prozesse der betrachteten Strukturen und Paket vier beinhaltet vor allem die Themen mechanische Bewertung der eingesetzten Faser-Matrix-Kombination anhand der Vergleichsstruktur sowie eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der eingesetzten Prozesse.
Die Kick-off-Veranstaltung von "MAI Green" fand bei SGL Carbon in Meitingen statt. Das Unternehmen ist neben UPM-Kymmene und der Universität Augsburg (Anwenderzentrum Material- und Umweltforschung, AMU) Partner des Projekts, das über ein Gesamtbudget von 2,9 Mio. Euro verfügt. Bis Ende September 2014 soll im Rahmen von "MAI Green" zum Thema "Kosteneffizienz von Carbonfasern auf PAN- und Ligninbasis" geforscht werden. Damit könnte zum einen ein Weg zu einer preiswerteren Herstellung von Carbonfasern geebnet werden, zum anderen ein umweltfreundlicher und ressourceneffizienter Rohstoff statt der bisher verwendeten Kunststoffe auf Rohölbasis eingesetzt werden. Auch für das Projekt "MAI Green" gibt es verschiedene Arbeitspakete, die sich mit der Ligninanalyse und Bemusterung, der Analyse und Bewertung der Carbonfasern, der Aufklärung von Mechanismen der Stabilisierung sowie der Topografie der Carbonfasern befassen.
"Die Projekte greifen an ganz unterschiedlichen Stellen der Prozesskette an, aber sowohl das Verständnis über die Einsatzeigenschaften der Materialien, als auch die Verbesserung der CO2-Bilanz sind entscheidend, um die Carbonfaser zum Werkstoff der Zukunft zu machen", fasst Tjark von Reden zusammen, der alle Projekte im Spitzencluster MAI Carbon steuert.
Über den Carbon Composites e.V.
Carbon Composites e.V. (CCeV) ist ein Verbund von Unternehmen und Forschungseinrichtungen, der die gesamte Wertschöpfungskette der Hochleistungs-Faserverbundwerkstoffe abdeckt. CCeV vernetzt Forschung und Wirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
CCeV versteht sich als Kompetenznetzwerk zur Förderung der Anwendung von Faserverbundwerkstoffen. Die Aktivitäten von CCeV sind auf die Produktgruppe "Marktfähige Hochleistungs-Faserverbundstrukturen" ausgerichtet. Schwerpunkte liegen auf Faserverbundstrukturen mit Kunststoffmatrices, wie sie aus vielen Anwendungen auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt sind, sowie auf Faserverbundstrukturen mit Keramikmatrices mit ihren höheren Temperatur- und Verschleißbeständigkeiten.
CCeV wurde 2007 gegründet und umfasst derzeit (Oktober 2012) 173 Mitglieder, darunter 34 Forschungseinrichtungen, 41 Großunternehmen, 87 kleine und mittlere Unternehmen, drei assoziierte Mitglieder sowie sieben unterstützende Organisationen. Sitz des Vereins ist Augsburg.