"Im Vergleich zum Vorjahr hat sich unser Umsatzwachstum beschleunigt. Allerdings bleibt die Ergebnisentwicklung hinter unseren sportlichen Plänen zurück", erläutert Manfred Wolf, Geschäftsführer von MANN+HUMMEL, und verweist auf den anhaltenden Wettbewerbsdruck sowie den Ukrainekonflikt. In nahezu allen EU-Ländern werden durch die Sanktionen Beeinträchtigungen der Konjunktur erwartet. Obwohl der Anteil Russlands am Konzernumsatz lediglich im "niedrigen einstelligen Prozentbereich" liege, sei der Dämpfer für die Weltwirtschaft im zweiten Halbjahr nicht zu übersehen und die Prognose für das Gesamtjahr eher verhalten.
Uneinheitliche Märkte
"Der US-amerikanische Automobilmarkt hat in den letzten Monaten an Fahrt gewonnen und wir können davon profitieren. In Südamerika sieht das Bild ganz anders aus, hier ist die Entwicklung in Argentinien und Brasilien rückläufig."
Die Märkte in Asien werden vor allem von China bestimmt. Hier profitiert MANN+HUMMEL überproportional von der guten Autonachfrage wie auch von seinen gut vernetzten fünf chinesischen Produktionsstätten.
In der EU haben laut VDA Konjunkturbarometer vor allem sogenannte Krisenländer wie Portugal, Spanien und Griechenland einen starken Zuwachs bei den PKW Neuzulassungen im deutlich zweistelligen Bereich gezeigt.
Die spanische Automobilproduktion konnte im ersten Halbjahr 2014 nach einem starken Rückgang 2013 um etwa zwölf Prozent zulegen, so der spanische Automobilverband Anfac. Von der Wiederbelebung der spanischen Wirtschaft profitiert auch MANN+HUMMEL. "Das hat bei unserer spanischen Tochter zu einer spürbar verbesserten Nachfrage geführt. So lag unser Umsatz in Spanien im ersten Halbjahr 2014 zwar noch knapp unter dem Vorjahresniveau aber etwa elf Prozent über Plan."
Preis- und Wettbewerbsdruck
Dem globalen Preis- und Wettbewerbsdruck begegnet MANN+HUMMEL mit einer ambitionierten Wachstumsstrategie. "Wesentliche Bausteine unserer Strategie 2022 sind Innovationen und der Fokus auf Filtration", erläutert Wolf, "und in beiden Feldern sind wir gut unterwegs." Im Februar 2014 hat die MANN+HUMMEL Gruppe Vokes Air übernommen. Vokes Air mit Sitz in Svenljunga, Schweden ist ein führender Anbieter von Filtrationsanwendungen für Raum- und Prozessluft. Der Megatrend Luftreinhaltung treibt dieses Segment, dem im Umfeld von medizinischen und industriellen Anwendungen (zum Beispiel Reinraumanforderungen) eine wachsende Bedeutung zukommt. Das Unternehmen firmiert seither unter dem Namen MANN+HUMMEL VOKES AIR.
Auf den kommenden Leitmessen Automechanika in Frankfurt und IAA Nutzfahrzeuge in Hannover präsentiert MANN+HUMMEL Kunden und Interessenten den neuesten Stand der Filtrationstechnik.
Das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) führt MANN+HUMMEL auch 2013 wieder in der Liste der 50 aktivsten Patentanmelder mit 231 Anmeldungen für das vergangene Jahr. Das wertet Wolf als ein Nachweis der Innovationskraft seines Unternehmens.
Marktführerschaft bestätigt
Der Fokus auf Filtration zahlt sich für das Familienunternehmen aus: Das unabhängige US-amerikanische Marktforschungsinstitut Freedonia hat MANN+HUMMEL im Sommer 2014 erneut die Marktführerschaft in Filtration attestiert: Im Gesamtmarkt der weltweiten Filtrationsanwendungen sieht das Institut den Filtrationsspezialisten als Nummer 1. Es taxiert den Gesamtmarkt auf 45 Milliarden Euro (2013) und prognostiziert bis 2018 jährliche Wachstumsraten von 6,2 Prozent. Als starke Wachstumstreiber nennt Freedonia China und Indien. In diesen Ländern ist MANN+HUMMEL gut aufgestellt. China werde 2019 die USA und ein Jahr danach Westeuropa als größten Einzelmarkt für Filtration überholen.