"In den letzten zehn Jahren haben sich unser Markt und unsere Kunden stark verändert", so Baumbusch. Standen früher noch Schlagworte wie Qualität, Technologie, Mitarbeiterqualifikation und Lieferzeit bei Verhandlungen im Mittelpunkt, so sind es heute die Themen Kostentransparenz, Life-Cycle-Costs, Cost Per Part etc., die bewegen. Alles andere wird mittlerweile vorausgesetzt. Diese Entwicklung wurde durch die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 beschleunigt und unterstützt.
Diese Entwicklung hat mehrere Gründe. Zunächst gibt es selbstverständlich neue Bearbeitungstechnologien, neue Möglichkeiten, die Zerspanung wesentlich zu rationalisieren. Dazu kommt die Standardisierung der Werkzeugmaschinen, vorangetrieben durch die Globalisierung. Sind die Maschinen aber weltweit ähnlich und somit vergleichbar präzise, wird die Effizienz eines Prozesses durch Werkzeuge, Vorrichtungen und NC-Programme definiert.
Durch die Globalisierung und der daraus resultierenden Vereinheitlichung der Bearbeitungsprozesse haben sich die Bearbeitungslösungen geändert. Der Kunde muss heute in der Lage sein, weltweit die gleiche Qualität zu produzieren. Diesem Anspruch müssen der Prozess und alle beteiligten Komponenten entsprechen. Alle diese Punkte zusammen mit der Tatsache, dass in den Firmen durch die tendenzielle Verkleinerung der Planungsabteilungen Know-how verloren geht, führen zu einer verstärkten Zusammenarbeit der Kunden mit Technologiepartnern für den kompletten Prozess.
MAPAL steht als Technologiepartner bis zum Ende des Produktlebenszyklus zur Seite
Die Dienstleistung "Prozessauslegung" konnte früher in der Hauptsache nur von Maschinenherstellern abgebildet werden. Die Beratung und Betreuung durch einen Maschinenhersteller endet aber mit der Abnahme der Maschine. "MAPAL als Technologiepartner bietet dagegen Beratung und Betreuung von der Entwicklung der Bearbeitungsstrategie bis zum Ende des Produktlebenszylus - und sogar darüber hinaus", so Baumbusch. "Aufgrund unseres kompletten, technologisch hochwertigen Werkzeug- und Spanntechnik-Programms, des aus jahrzehntelanger Erfahrung in der Komponenten-Betreuung erworbenen Know-hows, der Manpower unserer Engineering-Spezialisten und natürlich unserer weltweiten Präsenz haben wir in diesem Bereich derzeit sicherlich einen deutlichen Marktvorteil."
Engineering - die Tool Expert Teams von MAPAL
MAPAL als Sonderwerkzeughersteller ist naturgemäß ein Problemlöser und nahe am Kunden orientiert. Der Beratung und Betreuung von Prozessen und dem dazugehörigen Know-how in der Bearbeitung von Werkstücken wird daher ebenfalls schon immer große Bedeutung beigemessen. Dementsprechend verfügt MAPAL heute über eine sehr hohe Werkstückkompetenz. Die Tool Expert Teams sind bei MAPAL für diese Aufgabe zuständig und eine momentan fünfzigköpfige Abteilung, die kontinuierlich ausgebaut wird und ihr Know-how in der Bearbeitungstechnologie ständig erweitert. Gregor Baumbusch erklärt dazu: "Die Engineering-Experten sind, wie der Name schon sagt, in Teams eingeteilt. Acht Spezialisten beschäftigen sich ausschließlich mit der Bearbeitung von Zylinderköpfen. Aber auch die Chassis-Parts oder Pleuel sind bei uns als strategisch wichtige Bauteile mit ganzen Teams belegt."
Ein erfolgreiches Beispiel einer Engineering-Zusammenarbeit ist die Auslegung eines Radträgers. Der Kunde verlangte einen kompletten Bearbeitungsprozess mit Werkzeugen, Vorrichtungen und Dokumentation. Gegeben war das Maschinenkonzept - eine dreispindelige Sondermaschine. Die Herausforderung liegt in diesem Fall in der sehr anspruchsvollen Vorgabe hinsichtlich Taktzeit und Kosten pro Werkstück. Um diese Ziele zu erreichen, haben die MAPAL Tool Experten ausschließlich Kombinationswerkzeuge für die Bearbeitung vorgesehen. Durch die optimierte Werkzeugauslegung kann die Bearbeitung mit acht Werkzeugen realisiert werden, was deutliche Einsparungen hinsichtlich Haupt- und Nebenzeiten mit sich bringt. In die Werkzeugauslegung sind Technologie-Highlights aus allen Produktbereichen eingeflossen - von der Tangential-Technologie über das Bohren bis hin zum Zirkularfräsen. Nach einer anschließenden Optimierung von Arbeitswerten und NC-Programmen werden heute beide Vorgaben, Taktzeit und Kosten pro Werkstück, zur vollsten Zufriedenheit des Kunden erfüllt. Dieser "MAPAL Effekt" gipfelt nun auch in der Folge in einer weiteren Zusammenarbeit im Bereich Tool Management.
Re.tooling - MAPAL unterstützt auch beim Umrüsten von vorhandenen Werkzeugmaschinen
Die Dienstleistungs-Palette von MAPAL umfasst neben dem Engineering die klassischen Dienstleistungs-Bereiche: Die Optimierung, die Logistik und das Tool Management, allesamt in unterschiedlichen Ausprägungen und auf den Kunden zugeschnitten.
Doch endet die Betreuung durch MAPAL nicht mit dem Produktlebenszyklus. Mit der neuen re.tooling Dienstleistung übernimmt MAPAL auch die Komplettverantwortung, wenn die Maschinen auf ein neues Bauteil und einen neuen Bearbeitungsprozess umgerüstet werden. So wurden jüngst zwei vorhandene, doppelspindlige Bearbeitungszentren auf eine neue Produktgeneration umgerüstet. MAPAL war dabei für die komplette Projektierung verantwortlich, inklusive Vorrichtungen, NC-Programme und Inbetriebnahme. Die Vorgaben von Kundenseite waren auch hier sehr anspruchsvoll: Produktionsstart innerhalb von acht Wochen, Produktion von 30.000 Werkstücken pro Monat und der Einsatz möglichst vieler vorhandener Werkzeuge. Durch eine gesamtheitliche Prozessanalyse konnten die Vorgaben eingehalten werden, und die Bearbeitung war prozessfähig.
"Die Dienstleistungen gewinnen bei MAPAL mehr und mehr an Gewicht. Die Anfragen speziell im Bereich Engineering nach fundierten Komplettlösungen sind sehr deutlich gestiegen. Zusammen mit den Kunden sorgen die Spezialisten so für hohe Kostentransparenz und garantieren eine Effizienzsteigerung pro Jahr. Eine eindeutige Win-Win-Situation", so Gregor Baumbusch.