Identitätsdiebstahl, Verlust von Forschungsdaten, Kalkulationen, Preislisten oder sonstiger sensibler Daten an Wettbewerber sind nur ein paar mögliche Folgen, wenn die Vernichtung der Daten am Endpoint nicht vollständig geklärt ist.
Das Löschen der Datenträger ist unbedingt notwendig bei der Ausmusterung von alten Computern, Notebooks, Druckern, sowie Kopier- und Faxgeräten. Auch bei der Rückgabe von geleasten Geräten an die Leasing-Gesellschaft oder bei der Weitergabe von PCs und Laptops im Unternehmen (z.B. Entwicklung → Vertrieb) ist zu überlegen, ob die Festplatte nicht sicherheitshalber komplett ausgetauscht werden sollte um das hohe Sicherheitsrisiko durch Datenverlust zu vermeiden.
Warum Festplattenzerstörung?
Für die meisten Unternehmen ist ein Aktenvernichter ein fester Bestandteil im Betriebsalltag, um vertrauliche Daten sicher zu entsorgen.
Genau diese Selbstverständlichkeit des adäquaten Entsorgens ist bei anderen Datenträgern, wie z.B. Festplatten, in den meisten Unternehmen nicht gegeben. Aufgrund ihrer hohen Speicherkapazität fallen sie als Entsorgungsprodukt nicht in der Masse an, wie Papierdokumente.
Für viele Unternehmen lohnt sich die Anschaffung eines Gerätes zur Zerstörung von Festplatten daher nicht. Andere Entsorgungsalternativen sind jedoch nicht in gleichem Maße geeignet und damit scheiden viele gängige Methoden, wie einmaliges Durchbohren oder Formatierung der Festplatte zur Vernichtung von vertraulichen Daten von vornherein aus.
Welche Technologien sind geeignet?
„Festplatten gehören zur Gruppe der magnetischen Datenträger und sind daher bauartbedingt sehr robust und zerstörungssicher ausgelegt. Selbst mittlere mechanische Beeinträchtigungen führen daher in den seltensten Fällen zu einem Komplettverlust der Daten“, erläutert Anne Widmann, vom Produktmanagement der Martin Yale International GmbH, die seit Kurzem einen Shred-Service zur Vernichtung von Daten auf Festplatten anbietet.
Bei der Vernichtung der Daten müssen daher die internen Schutzmechanismen der Festplatte überwunden werden. Einfaches Löschen von Dateien, Formatierung mit Standardprogrammen oder lokale mechanische Beeinträchtigungen (Anbohren, Beschädigen der Platine, etc.) reichen daher für eine erfolgreiche Vernichtung der Daten nicht aus.
Zur sicheren Vernichtung stehen grundsätzlich verschiedene Technologien zur Auswahl. In einem Vorabgespräch wird im Dialog mit dem Auftraggeber der individuelle Sicherheitsbedarf ermittelt und das passende Verfahren ausgewählt. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen der physikalischen Zerstörung (in einem Shredder) bzw. der Zerstörung mittels Magnetfeld, dem sogenannten Degaussen. Für höchste Anforderungen können beide Verfahren auch kombiniert werden.
Der Ablauf:
Hier setzt der neue Shred-Service für Festplatten von Martin Yale International an. Er bietet Unternehmen die Möglichkeit, die Vernichtung der Festplatten extern, kostengünstig und professionell zu erledigen.
Dazu werden die Festplatten in die Firmenzentrale von Martin Yale nach Markdorf in der Nähe des Bodensees gebracht. „Bei der Wahl des Transportmittels und auch des Transportweges richten wir uns ganz nach den individuellen Anforderungen des Kunden,“ führt Anne Widmann aus. „Bei Bedarf senden wir dem Kunden vorab abschließbare Transportbehälter zu.“
Die Vernichtung berücksichtigt ebenfalls die individuellen Sicherheitsvorgaben des Kunden. „Für die magnetische Löschung stehen zertifizierte Degausser zur Verfügung. Die mechanische Vernichtung erfolgt gemäß der künftigen DIN 66399. Das komplette Verfahren steht somit im Einklang mit dem Bundesdatenschutzgesetz“, so Widmann weiter.
Selbstverständlich findet der Vorgang in einem speziell gesicherten Bereich statt, der rund um die Uhr videoüberwacht ist.
Nach der Zerstörung der Festplatten erhält der Auftraggeber ein Zertifikat, das ausweist, wie viele Datenträger, zu welchem Zeitpunkt mit welcher Methode und in welcher Sicherheitsstufe vernichtet wurden.
Auch an die umweltgerechte Entsorgung des Abfalls ist gedacht. „Die leiten wir direkt in Markdorf entsprechend der gesetzlichen Vorschriften in die Wege“, erläutert Anne Widmann weiter.
Passend zur Einführung des neuen Shred-Services für Festplatten wurde ein Bereich auf der Website www.intimus.com eingerichtet.