Landmaschinen, wie beispielsweise Traktoren, Schlepper, Mähdrescher und damit zu betreibende Geräte werden nach dem weltweiten Standard ISOBUS für landtechnische Anwendungen zertifiziert. Dieses Protokoll für die Übertragung von Daten gewährleistet, dass Zugmaschinen, Anhänger und die in den Maschinen eingebauten IT-Systeme miteinander kommunizieren und sich steuern lassen. Eine Compliance der beteiligten Geräte ist daher die Voraussetzung für ein erfolgreiches Funktionieren im Geräteverbund.
Die neue Web-Anwendung enthält Informationen zu Produktdaten, Testergebnissen und den Zertifizierungen der Maschinen der verschiedenen Hersteller. Ist ein Gerät nicht in der Datenbank enthalten, ist es auch nicht von der AEF zertifiziert. Die Suche darin gestaltet sich denkbar einfach: Der Anwender wählt zwei oder mehrere Datensätze für landwirtschaftliche Geräte aus, vergleicht sie miteinander und liest an der Schnittmenge ihre Kompatibilität ab. Integrierte Diagnose-Software unterstützt bei der Auswertung der ermittelten Kompatibilitätsinformationen. Darüber hinaus ist ein Ticket-System an die Datenbank angeschlossen, das Informationen über Inkompatibilitäten direkt an den entsprechenden Hersteller weiterleitet. Aus den so gewonnenen Informationen entsteht schrittweise eine Wissensdatenbank, die Tipps zu verschiedenen Maschinen zur Verfügung stellt und kontinuierlich aktualisiert wird.
Technologie und Realisierung
In der ersten Projektphase unterstützte MATERNA die AEF bei der Erstellung der Anforderungsspezifikationen. In weiteren Schritten realisierte MATERNA die für die ISOBUS-Prozesse benötigte Technologieplattform und entwickelte die Java-basierte Anwendung. Die Datenbanktechnologie stammt von Oracle. Darüber hinaus kommen verschiedene Apache Open-Source-Komponenten zum Einsatz, darunter die Suchmaschine Lucene mit der Server-Komponente Solr. MATERNA betreibt die Applikation im eigenen Rechenzentrum.
Technisierte Landwirtschaft
Landwirte arbeiten oftmals mit teuren, hoch technisierten Maschinen verschiedener Hersteller und kombinieren diese miteinander. Ist die Elektronik nicht kompatibel, benötigt jedes Gerät ein individuelles Bedienterminal. Dank der neuen Web-Anwendung können die Landwirte künftig die Vereinbarkeit der Maschinen besser im Voraus überprüfen. Dies beugt hohen Anschaffungskosten vor und weist außerdem die Hersteller auf eventuelle Anpassungsarbeiten hin. Die heutige Landwirtschaft arbeitet hochtechnisiert und automatisiert und basiert auf genau abgestimmten und effizienten Prozessen. Auch die landwirtschaftlichen Geräte müssen diese Anforderungen erfüllen. Genau an dieser Schnittstelle setzt die neue Web-Anwendung an.