„Wir vergeben den Preis an Studierende, die bereits an der Hochschule kreative Ideen entwickeln, wie wir die Digitalisierung der Verwaltung weiter vorantreiben können“, erläutert Michael Hagedorn, Geschäftsbereichsleiter Public Sector bei Materna. „Wir beschäftigen uns bei Materna seit vielen Jahren intensiv mit digitalen Lösungen für die öffentliche Verwaltung. Diese umfassende Transformation betrifft die gesamte Gesellschaft. Deshalb ist es uns wichtig, fachliche Ideen und Impulse für innovative Lösungsansätze zu nutzen.“
Seit 2020 vergibt Materna den Graduate Award an herausragende Abschlussarbeiten von Studierenden rund um Innovationen im Public Sector. Die diesjährigen Gewinner beschäftigten sich mit dem Onlinezugangsgesetz (OZG), mit selbstverwaltenden Identitäten sowie der Wahrnehmung der Digitalisierung aus Sicht von Verwaltungsmitarbeitenden.
Die prämierten Arbeiten
Den ersten Platz und damit 3.000 Euro Preisgeld gewann Deborah Nafz von der Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer für ihre Master-Arbeit im Studiengang Public Administration. Die Verwaltungswissenschaftlerin untersuchte anhand einer Fallstudie zur Digitalisierung der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz den Einfluss individueller, technologischer und struktureller Faktoren auf die Einstellung von Verwaltungsmitarbeitern gegenüber der Digitalisierung von Verwaltung.
Der Zweitplatzierte Dirk Wegener stammt aus der Praxis und studierte im Fernstudium an der Hochschule Wismar Wirtschaftsinformatik mit Schwerpunkt IT-Management und IT-Consulting. In seiner Master-Arbeit zeigt er einen neuen Ansatz auf, wie selbstverwaltende Identitäten Nutzer in die Lage versetzen, ihre Identitätsdaten selbst zu kontrollieren, weiterzugeben oder den Zugang zu unterbinden. Durch das Onlinezugangsgesetz (OZG) müssen Bund, Länder und Kommunen insgesamt über 570 Verwaltungsleistungen bis Ende 2022 vollständig digitalisieren und benötigen dafür sichere Nutzer- oder auch Servicekonten. Das Preisgeld von 2.000 Euro wird er an lokale Organisationen spenden.
Der dritte Platz und eine Prämie in Höhe von 1.000 Euro ging an Taner Ünalgan von der Ruhr-Universität Bochum. Er absolvierte das Master-Studienprogramm Management und Regulierung von Arbeit, Wirtschaft und Organisation an der Fakultät für Sozialwissenschaft. In Experteninterviews mit Vertretern der Städte Dortmund und Schwerte sowie des Deutschen Städte- und Gemeindebundes fand er heraus, wie das Onlinezugangsgesetz (OZG) mit seinen Anforderungen auf kommunaler Ebene rezipiert und bewertet wird und welche Auswirkungen es auf kommunale Digitalisierungsstrategien hat.