“Die Anatomie war mir auch deshalb doppelt wert, weil sie mich den widerwärtigsten Anblick ertragen lehrte, indem sie meine Wißbegierde befriedigte.” - Johann Wolfgang von Goethe
Leichenschau
Eine Leichenschau ist, die äußere Inspektion eines Leichnams welche durch einen Arzt schon am Auffindeort vorgenommen werden sollte. Es dient primär zur Feststellung des Todes bzw. der sicheren Todeszeichen. Bei einer Leichenschau sollte diese vollständig entkleidet und entsprechende Beleuchtung vorhanden sein.
Obduktion einer Leiche ©medicalpictureSichere Todeszeichen sind:
* Totenstarre: Am Kiefergelenk nach 2-3, am Körper nach 8 -10 Stunden; spontane Lösung nach 2 Tagen, vollständige Lösung nach 3-4 Tagen
* Totenflecke; ab ca. 30 Min.
* Konfluierende Totenflecke: ab 2 - 4 Stunden, nach 12 Stunden post mortem nicht mehr wegdrückbar
* Fäulniserscheinungen (grüne Bauchdecke): ab ca. 2 Tagen
* Mit dem Leben nicht zu vereinbarende Verletzungen: z.B. Dekapitation oder Durchtrennung des Rumpfes
Kritik an der Leichenschau
Viele Ärzte scheinen vor Ort mit der so genannten Leichenschau überfordert zu sein. Wie das „Deutsche Ärzteblatt“ jetzt meldete, halten die Justizminister von Bund und Ländern das Thema “Leichenschau” für „klärungsbedürftig“. Verwiesen wird dabei auf eine Untersuchung von Prof. Bernd Brinkmann, vom Institut für Rechtsmedizin der Universität Münster, aus dem Jahr 1993. Dabei wurden 350 Tote untersucht, bei denen der leichanschauhaltende Arzt eine natürliche Todesursache bescheinigt hatte. In Wirklichkeit sind bei genauer rechtsmedizinischer Untersuchung 92 der Untersuchten an einem unnatürlichen Tod gestorben. Dazu zählten Unfall, Drogenvergiftung und auch Mord.
Weblinks
leichenschau.medicalpicture.de http://leichenschau.medicalpicture.de/...
Informationen zur ärztlichen Leichenschau http://www.aerztekammer-bw.de/...
Bilder in der Bilddatenbank http://http/...