Druckertaufe à la Gutenberg
Wie klassisch überliefert, forderte Gautschmeister Harro Neuhardt, Mitglied der "Jünger Gutenbergs" aus Mainz, in historischem Gewand: "Packt an, lasst seinen Corpus posteriorum fallen auf den nassen Schwamm, bis triefen beide Ballen", woraufhin die Kornuten von Packern hochgehoben und auf einen nassen Schwamm gesetzt wurden.
Außerdem fordert das deftige Ritual, dass "der durst'gen Seele ein Sturzbad obendrauf geben werde, das ist den Jüngern Gutenbergs die allerbeste Tauf",sodass vom Schwammhalter noch ein Eimer Wasser über den Täuflingen ausgeschüttet wurde. Um sicherzustellen, dass sie auch wirklich durch und durch nass sind, wurde noch die Taufe "ad Podexiorum" vollzogen, bei dem die Gautschlinge in einem mit Wasser gefüllten Trog getaucht werden.
Mit dem Bekenntnis der Gautschlinge "Es sei künftig mein Bestreben, keine Druckfehler mehr zu machen. Den Lehrlingen will ich ein geduldiger Helfer sein. Gott segne die Kunst." und der Übergabe des Gautschbriefes endete der förmliche Teil der Gutenbergschen Wassertaufe beim Medienhaus Plump.
Gautschfeier steht für Werte und Wertschätzung
"Mit der Gautschfeier, die in auffälligem Kontrast zur Technisierung unseres Gewerbes steht, bekennen wir uns zu den Traditionen des Druckergewerbes. Wir bewahren unsere Wurzeln und verweisen auf das, wo wir herkommen - das klassische Druckereigeschäft", sagt Bernd Plump, Geschäftsführer des Medienhauses Plump. "Die Gautschfeier zeigt, wie wichtig die Werte der handwerklichen Berufe sind und bringt die Wertschätzung und Anerkennung für die Auszubildenden zum Ausdruck."