Neben der Angst der Patienten vor einer Infektion im Krankenhaus, ist das veränderte Verhalten der Bevölkerung einer der Hauptgründe für diesen Rückgang. „Die Zahl der Oberschenkelbrüche, die eindeutig im Krankenhaus behandelt werden müssen, ist beispielsweise um 66 Prozent zurückgegangen. Das ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass die Menschen ihre Aktivitäten eingeschränkt haben“, sagt Dr. Dirk Elmhorst, Geschäftsführer der MEDIQON.
Wer glaubt, ihn erwarte ein großer Rückstau an elektiven Patienten und er könne seine Kapazitäten wie gewohnt hochfahren, der irrt. Je nachdem wie sich die Neuinfektionen und dem zufolge Lockerungen oder Beschränkungen des sozialen Lebens weiterentwickeln, ist es für die Krankenhäuser wichtig, sich nicht nur auf das Nachholen verschobener Elektivbehandlungen zu fokussieren. Vielmehr müssen die Krankenhäuser ihre Kapazitäten und Prozesse rechtzeitig und flexibel an Veränderungen im tatsächlich zu behandelnden Patientenaufkommen anpassen. Diese Anpassungsfähigkeit erfordert das Monitoren des Leistungsspektrums, die Kenntnis um die relevante Klassifizierung der Behandlungsfälle und eine zeitnahe Steuerung der Kapazitäten. „Unterm Strich heißt das: Noch nie mussten Krankenhäuser so flexibel sein wie jetzt, was ihre Prozesse und Kapazitäten angeht.“ Diese Flexibilität werde die Häuser an ihre finanzielle Belastungsgrenze bringen, sagt Sven Röming, Geschäftsbereichsleiter Business Development und Strategie bei MEDIQON und ist sich sicher: „Diese Flexibilität wird es nicht zum Nulltarif geben können.“