Um den Nutzen und die Herausforderungen von Data-Governance-Initiativen zu verstehen, den derzeitigen Umsetzungsstand zu ermitteln, Lücken zu identifizieren und Erwartungen für die Zukunft aufzuzeigen, hat die Enterprise Strategy Group 376 IT- und Geschäftsentscheider befragt, die derzeit für Governance-Technologien, -Prozesse und -Programme zur Verwaltung der Daten ihres Unternehmens verantwortlich sind.
Die Studie gibt Aufschluss über die Entwicklung der Implementierung von Data Governance in Unternehmen und enthüllt, was die Unternehmen dazu motiviert, Data-Governance-Praktiken zu implementieren, und welche zentralen Herausforderungen sie bei der Umsetzung bewältigen müssen.
Die wichtigsten Erkenntnisse umfassen Folgendes:
- Die von Unternehmen genutzten Daten verdoppeln sich alle zwei Jahre, wobei der Anteil der persönlich identifizierbaren Daten (PII) 35 % dieser Daten ausmacht.
- 56 % der befragten Unternehmen haben schon einmal Cyberangriffe erlebt, die ihre Bemühungen um Data Governance untergraben haben.
- 52 % der Befragten sagen, dass die wichtigste Funktion eines Data-Governance-Tools die Verbesserung der Datensicherheit ermöglichen sollte, und 38 % nennen die Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Cyberangriffen.
- In Anbetracht der zunehmenden geschäftlichen Herausforderungen und Risiken im Zusammenhang mit der Datenverwaltung planen 85 % der Unternehmen, verstärkt in Tools zur Verwaltung von Data Governance zu investieren, und 31 % geben an, dass dieser Anstieg erheblich sein wird.
Im Durchschnitt verwalten Unternehmen etwa 3 Petabyte (PB) an Daten, wovon etwa zwei Drittel unstrukturierte Daten darstellen. Bei einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von etwa 40 % ist keine Entlastung in Sicht. Für viele Unternehmen bedeutet das, dass sich ihre Daten etwa alle zwei Jahre verdoppeln. Ein solches Datenwachstum kann für jede IT-Initiative eine Belastung darstellen, vor allem bei weniger automatisierten und weniger ausgereiften Data Governance-Programmen.
Personenbezogene Daten (PII, personally identifiable information) sind unumgänglich und können nicht ignoriert werden, um die Einhaltung der Data Governance und das Risikomanagement zu gewährleisten
Personenbezogene Daten stellen mehr als ein Drittel der von Unternehmen gesammelten Daten dar, was angesichts der explosionsartigen Zunahme der Cybersicherheit und der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften nicht ohne Risiken ist. Im Durchschnitt machen vertrauliche Daten 35 % aller gespeicherten Daten aus und verteilen sich auf viele verschiedene Umgebungen, die das typische IT-Ökosystem umfassen. Interessanterweise sind 88 % der Befragten der Meinung, dass der größte Teil der PII in ihrem Unternehmen in ihren strukturierten Datensätzen enthalten ist.
Data-Governance-Praktiken entwickeln sich weiter, und die Funktionen der Interessengruppen verändern sich
62 % der Unternehmen haben seit mindestens fünf Jahren ein Data-Governance-Programm im Einsatz. Und nahezu zwei Drittel (65 %) der Unternehmen berichten, dass sie über ein spezielles Data-Governance-Team verfügen, das sich aus Managern, einem Lenkungsausschuss und sogar Datenverwaltern zusammensetzt. Knapp die Hälfte der Befragten gab an, dass die IT-Abteilung nicht mehr alleiniger Eigentümer von Data-Governance-Programmen ist, sondern dass die Führungsebene und sogar der Vorstand als Aufsichts- und Führungsinstanz daran beteiligt sind.
Die fehlende Compliance hat eine Reihe von negativen Auswirkungen auf das Geschäft
Unternehmen stehen vor einer großen Komplexität und haben keinen einheitlichen Technologieansatz. Vor allem bei der Einhaltung von Vorschriften ergeben sich daraus eine Reihe von negativen Auswirkungen auf das Geschäft. Die drei größten erkannten Risiken beziehen sich auf die Bewältigung von Cyberrisiken (22 %), die Auswirkungen auf IT-Aktivitäten (19 %) und die Bewältigung von Vorschriften zur Datenverwaltung (11 %).
Als Antwort auf diese Risiken wurden diverse Maßnahmen ergriffen, mit denen die sichere und gesetzeskonforme Nutzung von Daten gewährleistet und die Vertraulichkeit sensibler Daten sichergestellt werden soll. Leider berichten 41 % der Befragten, dass sie nach wie vor manuelle Prozesse zur Verwaltung ihrer Daten verwenden, was zu weiteren Vorfällen mit vertraulichen Daten führen kann.
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Forschungsmethodik und Demographie
Zur Erhebung der Daten für diesen Bericht führte Enterprise Strategy Group (ESG) Research vom 2. bis 5. August 2022 eine umfassende Online-Umfrage unter 376 IT-Fachleuten aus privaten und öffentlichen Organisationen in Nordamerika (Vereinigte Staaten und Kanada) durch. Um an dieser Umfrage teilnehmen zu können, mussten die Befragten IT- und Branchenexperten sein, die für Data-Governance-Technologien, -Prozesse und -Programme zur Verwaltung der Daten ihres Unternehmens persönlich verantwortlich sind.