"Die Vorschriften zur Reinigung und Desinfektion von Atemschutzmasken haben uns bisher wenig Raum für Experimente gelassen," fasst Ralf Wieseke zusammen. In der Freizeit hat er einen Meiko-Mitarbeiter getroffen, den er mehr oder weniger im Scherz dazu aufforderte, sich doch etwas für die Reinigung der Atemschutzmasken einfallen zu lassen: "Das ist eine Produktinnovation, wie sie wahrscheinlich nicht alle Tage vorkommt, wie wir sie bei Meiko aber pflegen, weil wir uns stets sehr eng an den Bedürfnissen unseres Marktes bewegen," erklärt Markus Braun, als Prokurist bei Meiko verantwortlich für den Vertrieb der Reinigungs-und Desinfektionsautomaten.
Die Bedürfnisse des Marktes entstehen für das Unternehmen allerdings eher in den Hotel- und Restaurantküchen dieser Welt, wo mit industriellen Spülmaschinen für Sauberkeit und Hygiene auf Essteller und Besteck gesorgt wird. Eine weitere Sparte des rund 1.100 Mitarbeiter zählenden Offenburger Maschinenbauers ist die Medizintechnik. Kliniken und Pflegeeinrichtungen rund um den Globus reinigen und desinfizieren Patientengeschirre (Urinflaschen, Nierenschalen, Steckbecken) mit der Technik von Meiko. "Und die," so Frank Hoffmann, "haben wir uns für die Entwicklung des Geräts für die Feuerwehren zunutze gemacht."
Für Ralf Wieseke sind die Zeiten vorbei, dass die Kollegen von einem Atemschutz-Einsatz mit einem schwarzen Rand im Gesicht zurückkommen: "Daran konnten wir ablesen, dass die Maske wieder einmal zu lange im Desinfektionsbad war und Gummi und Weichmacher sich trennten," erinnert er sich.
Die Atemschutztechnik von insgesamt 13 Freiwilligen Feuerwehren, von drei Werkfeuerwehren sowie jene von einigen Ortenauer Unternehmen geht zur Aufbereitung durch die Werkstatt des Berufsfeuerwehrmanns - rund 2000 Stück pro Jahr. Nach einem Großeinsatz kommen durchaus auch 130 Atemschutzausrüstungen auf einmal zum Reinigen: "Das ist Arbeit, für die wir vor dem Einsatz der Meiko-Maschine circa eine Woche benötigt haben. Jetzt schaffen wir das in 60 Prozent der Zeit", freut er sich.
"Es ist sicherlich nicht an der Tagesordnung, dass ein Hersteller so eng mit einem Kunden zusammenarbeitet und dessen Bedürfnissen einen so hohen Stellenwert beimisst, lobt auch Lahrs Feuerwehr-Kommandant Thomas Happersberger. Als Ralf Wiesekes Vorgesetzter teilt er zum einen dessen Sorge um die Sicherheit der Feuerwehrleute. Zum anderen muss er stets die ökonomische Seite aller internen Prozesse im Blick haben: "Dauern die Aufbereitungszeiten für die Atemschutzausrüstung zu lange, sind wir gezwungen, mehr Equipment vorzuhalten, um einen Puffer zu haben, falls Einsätze in rascher Abfolge nötig sind. Das bindet wiederum Kapital, das wir eigentlich sinnvoller einsetzen könnten." Für ihn als Kommandant ändert sich an der Prioritätenliste aber nichts: "Die Sicherheit unserer Leute steht an allererster Stelle!"