Seit 2017 werden renommierte Erfinder, Entwickler und Anwender additiver Technologien in die TCT Hall of Fame aufgenommen. Für diesen exklusiven Kreis von aktuell 14 Personen ist in diesem Jahr u. a. Dr. Brent Stucker nominiert. Der heutige Technologiestratege bei Wohlers Associates besitzt als Wissenschaftler, als Mitgründer von 3DSIM, als führender Manager bei ANSYS und bei 3D Systems sowie als Gründungsvorsitzender der internationalen Standardisierungskommission für Additive Manufacturing ASTM eine mehr als 30-jährige AM-Expertise, die u. a. in den jährlichen Wohlers Report einfließt. Am 15. Mai 2024 wird er über wichtigste bisherige AM-Herausforderungen sowie über die Bedeutung dieser Schlüsseltechnologie als Wegbereiter für die Zukunft sprechen. Das geschieht nicht in einem klassischen Vortrag, sondern im Dialog mit dem Rapid.Tech 3D-Fachbeiratsvorsitzenden Prof. Dr. Christian Seidel von der Hochschule München. Bei diesem viele neuen Erkenntnisse versprechenden Schlagabtausch werden beide Protagonisten sowohl das Technologiefeld AM als Ganzes analysieren als auch konkret die Anwendungsbranchen beleuchten, die das Programm der Rapid.Tech 3D bestimmen. Sie schlagen den Bogen von etablierten AM-Einsatzgebieten wie Luft- und Raumfahrt, Mobilität und Software/Design hin zu relativ neuen Themenfeldern wie Chemie und Verfahrenstechnik. Damit leitet dieser Dialog direkt über auf die zweite Keynote des Tages.
InnoSyn: AM als leistungsstarkes Werkzeug für industrielle chemische Prozesse
Dr. Jan Brummund, Business Development Manager bei InnoSyn, spricht über Additive Manufacturing als leistungsstarkes Werkzeug für industrielle chemische Prozesse. Das niederländische Unternehmen bietet Forschungs- und Produktionsdienstleistungen für alle Phasen der Entwicklung und Skalierung chemischer Prozesse. InnoSyn nimmt eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung 3D-gedruckter Flow-Reaktoren ein. Dr. Brummund verdeutlicht in seiner Keynote, dass sich mit additiver Fertigung wesentlich feinere Reaktorstrukturen erzeugen lassen als mit anderen Verfahren. Damit wird die Herstellung von Reaktoren möglich, die sich präzise an die Anforderungen der chemischen Prozesse anpassen und nicht umgekehrt. Einen Einblick in seine 3D-gedruckten Flow-Reaktor-Module gibt InnoSyn in der Table-Top-Ausstellung der Rapid.Tech 3D. Diese Schau verbindet das Congress Center und die Ausstellungshalle nicht nur räumlich, sondern auch inhaltlich. Unternehmen zeigen hier Exponate und Leistungen in 3D, die zum Fachkongress in 2D vorgestellt werden.
ASML: Mit 3D-Druck produktivere Lithographie-Systeme für die Halbleiterfertigung herstellen
3D-Druck spielt auch eine wachsende Rolle für die Halbleiterfertigung. Dr. Radu Donose, Leiter der Kompetenzgruppe Additive Manufacturing bei ASML, wird in der Eröffnungs-Keynote am 14. Mai 2024 über den Einsatz von AM beim niederländischen Technologiekonzern sprechen. Das Unternehmen gilt als weltweit führender Anbieter von Lithographie-Systemen für die Halbleiterproduktion. Für neue produktivere Maschinen setzt ASML auf innovative Technologien wie AM. Mehr als 200 verschiedene Komponenten werden bereits additiv aus Metall, Kunststoff und Keramik in Serie hergestellt. Dr. Donose zeigt an Beispielen aus der Produktion auf, wie AM zur Leistungssteigerung der ASML-Maschinen beiträgt. Zur Qualitätssicherung hat ASML zudem einen internen AM-Standard erstellt, der auch den Zulieferern eine zuverlässige Teilefertigung ermöglicht.
BMW: Zylinderköpfe mit additiv gefertigten Sandkernen gießen und Motorenemissionen senken
Immer neue AM-Anwendungen erschließt sich die Automobilindustrie, wie die Keynote von Jochen Wendling am Abschlusstag der Jubiläums-Rapid.Tech 3D zeigt. Der Technologe für anorganischen Kerndruck in der Leichtmetallgießerei im BMW Group Werk Landshut wird über die Großserienfertigung von additiv hergestellten anorganischen Sandkernen für das Gießen von Zylinderköpfen berichten. Als weltweit erste emissionsfreie Gießerei leistet das Werk damit einen entscheidenden Beitrag zur Senkung der Emissionen von Ottomotoren. Jochen Wendling wird den Nutzen, die Herausforderungen und die Maßnahmen zur Qualitätssicherung dieses innovativen Verfahrens beleuchten. Ebenso gibt er einen Ausblick, wie der 3D-Druck von Sandkernen zukünftig bei der Fertigung von Fahrwerksteilen eingesetzt werden kann, um zusätzliche Leichtbaupotenziale bei batterieelektrischen Fahrzeugen zu erschließen.
BMW präsentiert seine Kompetenzen in der additiven Fertigung auch in der Ausstellung der Rapid.Tech 3D u. a. am Beispiel eines BMW Z4 und der darin verbauten AM-Komponenten. Ebenso werden 3D-gedruckte Sandkerne gezeigt.
Fachkongress mit acht Industrie- und Wissenschaftsforen
Die Themen der Keynotes werden in acht Industrie- und Wissenschaftsforen des Rapid.Tech 3D-Fachkongresses erweitert und vertieft. Am ersten Veranstaltungstag (14. Mai 2024) lädt erstmals das von der VDMA-Arbeitsgemeinschaft Additive Manufacturing organisierte Format AM4industry ein, außerdem findet das etablierte Forum Aerospace statt. An diesem Tag startet ebenfalls das Forum AM Wissenschaft, das am zweiten Tag (15. Mai 2024) fortgesetzt wird. Am zweiten Tag laden darüber hinaus die Foren Chemie & Verfahrenstechnik, Software, KI & Design sowie Innovationen in AM ein. Am Abschlusstag (16. Mai 2024) findet der zweite Teil des Forums Innovationen in AM statt, außerdem die Foren Mobilität und AM Wissenschaft by Fraunhofer.
Über die Rapid.Tech 3D:
Die Rapid.Tech 3D hat sich in zwei Jahrzehnten zu einer führenden AM-Fachveranstaltung in Mitteleuropa entwickelt – mit dem Fachkongress als Herzstück. In diesem Jahr findet die Veranstaltung vom 14.-16. Mai in der Messe Erfurt statt.
Mehr unter: www.rapidtech-3d.de