Ein Novum aus der Medizin ist ein Implantat, das den Brustaufbau nach einer Krebs-OP ohne Silikon ermöglicht. Die Bioprothese wird mittels 3D-Druck perfekt an den Körper angepasst und vollständig von diesem resorbiert. Das eingesetzte Material „verwandelt“ sich in körpereigenes Gewebe.
Interessant nicht nur für Ballsportler dürfte ein 3D-gedruckter Basketball sein, der keine Luft verliert. Zudem wird für seine Herstellung nur ein Werkstoff verwendet, während herkömmliche Bälle aus mehreren Materialien bestehen. Dieses nachhaltige Materialkonzept eröffnet auch Anwendungsmöglichkeiten in anderen Bereichen.
Fans von Schokolade kommen beim Chocoformer auf ihre Kosten. Er bringt auf der Rapid.Tech 3D Schweizer Premium-Schokolade in individuelle Formen. Auch Kleidung lässt sich mit 3D-Druck noch besser auf den Leib schneidern als bisher. Ein Roboter zeigt, wie das funktioniert und wie auf diese Weise zukünftig auch die Arbeitsbelastung in Nähereien reduziert werden kann.
Wie aus Eierschalen Biokeramik entsteht, wie ein E-Auto mehr CO2 „einsammelt“, als es während der Fahrt verliert und wie sich die Algenzucht in 3D-gedruckten Tonsäulen kultivieren lässt, sind weitere Lösungen rund um den „Fast-Alles-Könner“ 3D-Druck.
Zum Projekt „algae“ der Studentin Lena Vogel der Bauhaus-Universität Weimar: Algen sind der älteste pflanzliche Organismus unserer Erde und gleichzeitig die Basis unseres Lebens. Sie sind für uns und unsere Umwelt von großer Bedeutung, denn sie bieten eine Vielzahl an Potentialen. So stammt etwa die Hälfte des Sauerstoffs der Atmosphäre aus der Produktion von Algen. Aber warum integrieren wir sie nicht bewusst in unseren Alltag und unser Umfeld, indem wir ihnen genau dort neue Lebensräume eröffnen? Im Projekt algae wurden neue Kultivierungsformen für die Zucht von Mikroalgen erkundet. Mittels 3D-Druck von Ton wurde eine spezielle Oberfläche geschaffen, auf welcher die Algen anhaftend wachsen. Dies bringt nicht nur einige Vorteile in der Algenzucht mit sich, sondern bietet gleichzeitig ganz neue Möglichkeiten der Anwendung und Integration. Die durch den Druck des Tones entstehende Oberflächentextur wird dabei bewusst zum Vorteil des Algenwachstums genutzt und manipuliert. Aus der Kombination von 3D-Druck und Ton ergeben sich dabei ganz neue Qualitäten.
Die Exponate sind Bestandteil der 3D Pioneers Challenge. Dieser international bedeutende Wettbewerb für neue Technologien führt bereits zum achten Mal seine Finalrunde auf der Rapid.Tech 3D durch und kürt hier die besten Einreichungen. Hauptsponsor ist das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft.
Insgesamt präsentieren auf der diesjährigen Rapid.Tech 3D 93 Aussteller aus dem In- und Ausland neueste Anwendungen und Entwicklungen rund um Additive Manufacturing (AM), wie 3D-Druck auch bezeichnet wird. Herzstück der dreitägigen Veranstaltung ist der Fachkongress mit Vorträgen von mehr als 70 internationalen AM-Experten in neun verschiedenen Foren.
Mehr Informationen zur gesamten Veranstaltung unter: www.rapidtech-3d.de