Lückenlose Entwicklung, passgenaue Produkte
Längst sind in vielen Handwerkerberufen computergestützte Fertigungsverfahren etabliert und haben dadurch die Berufsbilder radikal verändert. Dieser Prozess vollzieht sich immer schneller. Mittlerweile existiert auch in der Zahntechnik eine nicht nur für Neulinge schwer zu überblickende Auswahl an Technologien und Anwendungsmöglichkeiten. Dentallaborbesitzer wissen oft nicht, wie sie reagieren sollen, welche Technologie am besten geeignet ist und wann es sich überhaupt lohnt, zu investieren. Das diesjährige Fachforum zur Zahntechnik unterbreitet zahlreiche Antworten auf diese und weitere Fragen. Pauschallösungen gibt es kaum, jedoch eröffnet die Verbindung aus computergestütztem Design und Fertigen nicht nur technisch neue Wege, sondern auch betriebswirtschaftliche Optionen. Antonius Köster, Modellbaumeister und Initiator des Fachforums: "Zahntechniker haben besondere Kenntnisse, allein für das Anwenden müssen sie teilweise neue Strategien finden. Wenn sie zum Beispiel am Computer mit digitalen Werkzeugen Entwürfe für zahntechnische Restaurationen entwickeln, haben sie anschließend verschiedene Möglichkeiten, diese zu realisieren: So können sie mittels Datenfernübertragung Fertigungskapazitäten nutzen, die sie selber nicht bereitstellen können - und ja auch nicht unbedingt müssen."
Mit CAD/CAM-Lösungen produzierte Implantate lassen sich präziser planen und sind passgenauer als konventionell hergestellte Produkte. Zum Beispiel sind Analysen der Kaubewegungen in die Planung und Konstruktion integrierbar und führen so zu ganzheitlichen ergonomischen Lösungen. Außerdem spart Rapid Manufacturing nicht nur Zeit bei der Fertigung, sondern erspart den Patienten auch ein bis zwei Arztbesuche.
Neue Lösungen bei Material, Fertigung und Wertschöpfung
Auf dem dritten Fachforum "CAD/CAM und Rapid Prototyping in der Zahntechnik" werden neue Materialien vorgestellt. Sie ermöglichen zum Beispiel metallfreie Arbeiten oder Lösen alte Fertigungsprobleme. Der Einsatz von generativen, spanenden und auch kombinierten Prozessen bietet auch für die Zahntechnik zahlreiche neue Ansätze. Weitere Beiträge behandeln verschiedene Ansätze und Lösungen für die Implantologie.
Die sehr kostenintensiven Investitionen in neue CAD/CAM-gestützte Verfahren schrecken viele Unternehmer zunächst ab. Überlegungen zur Auswahl der geeigneten Systeme am zweiten Tag der Veranstaltung erleichtern den Anwendern die Entscheidung. Außerdem wird erläutert, welche Wertschöpfungsmöglichkeiten externe Fertigungskapazitäten bieten, ohne eigenes Kapital zu binden.
Durchblick - Netzwerk - Ausblick
Die parallel stattfindende Fachmesse lädt die Tagungsteilnehmer zum Austausch mit den Referenten, diversen Anbietern und weiteren Ansprechpartnern ein. Die Erkenntnisse aus den Vorträgen können dabei vertieft und Kontakte geknüpft werden. Das Umsetzen von in kleinen Handwerksbetrieben entwickelten innovativen Ideen scheitert oft an zu kleinen Kapazitäten, um sie bis zur Praxisreife zu entwickeln. Die Rapid.Tech in Erfurt bietet viele Gelegenheiten, mit Kollegen und anderen Firmen ins Gespräch zu kommen und Realisierungsmöglichkeiten zu finden. Ein Blick über den Tellerrand in die anderen Vorträge, verspricht ebenfalls interessante Impulse: Verfahren aus Luftfahrt sowie Medizintechnik haben auch schon den Weg in den Dentalmarkt gefunden.
Den Besuchern bietet die Messe auch Ausblick auf die nahe Zukunft: Vieles, was auf der Messe noch als Prototyp vorgestellt wird, wird schon bald marktfähig sein.
Die Welt des additiven Manufacturings zu Gast in Erfurt
Das Fachforum "CAD/CAM und Rapid Prototyping in der Zahntechnik" findet statt im Rahmen der Fachmesse und Anwendertagung "Rapid.Tech 2011". Vom 24. bis zum 25. Mai kommen zum achten Mal Experten in Erfurt zusammen, um sich über den aktuellen Stand und neue Trends generativer Fertigungsverfahren auszutauschen.
Die verbesserten Genauigkeiten, die optimierten Bauteil-Qualitäten und die enorm gewachsene Materialpalette machen die direkte Fertigung mittels generativer Verfahren für immer mehr Branchen interessant. Die diesjährige Rapid.Tech bildet diese Entwicklung ab und bietet sowohl "alten Hasen" als auch Einsteigern hervorragende Möglichkeiten, ihre Kenntnisse und Kontakte zu erweitern. Rund um die Fachmesse geben die Anwendertagung, die Fachforen "CAD/CAM und Rapid Prototyping in der Zahntechnik", "Medizintechnik", "Luftfahrt" und der Konstrukteurstag einen aktuellen Überblick über den Stand und die Entwicklung von der Herstellung von Prototypen und über die direkte Fertigung von Endprodukten und deren Komponenten.
Der Nachwuchs erhält beim insgesamt mit 6.000 Euro dotierten 5. STUDENT DESIGN AWARD for Rapid Manufacturing die Chance, durch kreativen Umgang mit generativen Fertigungsverfahren auf sich aufmerksam zu machen.
Das Programm des Fachforums "CAD/CAM und Rapid Prototyoing in der Zahntechnik" sowie der Anwendertagung, des Konstrukteurstages, der weiteren Fachforen und den Informationen zum STUDENT DESIGN AWARD stehen im Internet unter www.rapidtech.de zum Download zur Verfügung.