Die Luftfahrt ist einer der zentralen Wachstumsmärkte für additive Fertigungsverfahren oder Additive Manufacturing (AM). Zu den typischen Anwendungen zählen zum Beispiel Bauteile für die Innenausstattung von Kabinen, Lüftungs- und Klimabauteile aber auch Fertigungsmittel. Zudem gibt es erste Ansätze im Bereich Triebwerks- und Turbinenbauteile. Die auffälligsten Vorteile dieser Technologie(n) bestehen darin, dass mit ihr funktionsfähige Bauteile mit hochkomplexen Geometrien und definierten Eigenschaften extrem schnell und kostengünstig realisiert werden können. Hinzu kommen Material- und Gewichtsreduktionen, die in der Folge zu erheblichen Treibstoffeinsparungen führen. Außerdem können Additive Fertigungsverfahren individuelle Produkte liefern. Schließlich ist die Produktion in kleinen Stückzahlen nach herstellerspezifischen Anpassungen ohne hohe Kosten und vor allem ohne zusätzliches Werkzeug möglich. Ebenso können AM-gerechte Bauteile überall auf der Welt gebaut werden, beispielsweise zur Ersatzteilversorgung. Additive Fertigungsverfahren haben ihre Nische verlassen und sind mittlerweile strategischer Bestandteil in der Entwicklung und Fertigung der Luftfahrtindustrie.
Ready for take off: Direct Manufacturing
Zur langfristig erfolgreichen Gestaltung des Geschäfts müssen zukünftige Entwicklungen vorausschauend erkannt werden. Es gilt, Erfolgspotenziale von morgen frühzeitig zu erkennen und mit neuen Produkten und Dienstleistungen rechtzeitig zu erschließen. Sowohl die Chancen aus der Dynamik von Märkten (Market Pull) als auch die technologischen Entwicklungen (Technology Push) müssen identifiziert und aufeinander abgestimmt werden. Vor dem Hintergrund additiver Fertigungsverfahren in der Luft- und Raumfahrt sind deshalb die Anwenderanforderungen der Zukunft mit den technologischen Entwicklungsmöglichkeiten der Maschinenhersteller in Einklang zu bringen.
Das Spektrum des Fachforums "Luftfahrt" fokussiert auf das Detail und behält die ganzheitliche Entwicklung dennoch im Blick. Die Referenten präsentieren einerseits die Möglichkeiten und Potenziale aus Maschinenherstellersicht, andererseits kommen die Anwender zu Wort. Sie beleuchten aus verschiedenen Blickwinkeln mit Praxisbeispielen die Themen Material, Anforderungen an AM-Bauteile, das Vorgehen bei der Ersatzteilherstellung, die Umsetzung in Triebwerken und Strukturen. Ebenso wird praxisnah die methodische Unterstützung zu einer erfolgreichen Implementierung aufgezeigt. Ein Blick voraus auf zukünftige Trends und Entwicklungen runden die zweitägige Veranstaltung ab.
Die Welt des Rapid Manufacturings zu Gast in Erfurt
Bereits zum achten Mal versammelt die "Rapid.Tech" vom 24. bis 25. Mai Experten und Interessierte in Erfurt. Die verbesserten Genauigkeiten, die optimierten Bauteil-Qualitäten und die enorm gewachsene Materialpalette machen die direkte Fertigung mittels generativer Verfahren für immer mehr Branchen interessant. Die diesjährige Rapid.Tech bildet diese Entwicklung ab und bietet sowohl "alten Hasen" als auch Einsteigern zahlreiche Möglichkeiten, ihre Kenntnisse und Kontakte zu erweitern. Rund um die Fachmesse geben die Anwendertagung, die Fachforen "CAD/CAM und Rapid Prototyping in der Zahntechnik", "Medizintechnik", "Luftfahrt" und der Konstrukteurstag einen Überblick über den Stand und die Entwicklung von der Herstellung von Prototypen und über die direkte Fertigung von Endprodukten und deren Komponenten.
Der Nachwuchs erhält beim insgesamt mit 6.000 Euro dotierten 5. STUDENT DESIGN AWARD for Rapid Manufacturing die Chance, durch kreativen Umgang mit generativen Fertigungsverfahren auf sich aufmerksam zu machen.
Das Programm des Fachforums "Luftfahrt" sowie der Anwendertagung, des Konstrukteurstages, der weiteren Fachforen und den Informationen zum STUDENT DESIGN AWARD stehen im Internet unter www.rapidtech.de zum Download zur Verfügung.