Additive Manufacturing (AM) ist eine Schlüsseltechnologie zur Umsetzung globaler Trends wie Individualisierung und Nachhaltigkeit, ebenso stellt diese Technologie einen elementaren Beitrag zum Themenkomplex Industrie 4.0 dar. "Geht es um belastungsgerecht ausgelegte Strukturen oder Funktionsintegration, eröffnen generative Fertigungsverfahren komplett neue Möglichkeiten. Der Einsatz dieser Technologien erfordert jedoch spezielles Know-how, da klassische Konstruktionsprinzipen dafür nicht einfach übernommen werden können", erklärt Professor Dr.-Ing. Detmar Zimmer, Leiter des Lehrstuhls Konstruktions- und Antriebstechnik der Fakultät Maschinenbau an der Universität Paderborn, der für das Programm des "Konstrukteurstags" verantwortlich zeichnet.
Die eintägige Veranstaltung mit acht simultan übersetzten (Deutsch <> Englisch) Vorträgen hochkarätiger Referenten aus Forschung und Industrie bietet gleich im ersten Referat neueste Ergebnisse zu Konstruktionsregeln für die additiven Fertigungsverfahren Lasersintern, Laserschmelzen und Fused Deposition Modeling. Beleuchtet werden dabei die Möglichkeiten, aber auch Grenzen der Verfahren. Darüber hinaus gibt der Vortrag eine Antwort darauf, ob der Gültigkeitsbereich von bisher für das Lasersintern erarbeiteten Konstruktionsregeln auf weitere Herstellungsrandbedingungen erweitert werden kann. Über die Herausforderungen bei der Entwicklung und Konstruktion eines metallischen Rennfahrzeug-Strukturbauteils mit FE-gestützter Optimierung der Topologie für das Additive Manufacturing informiert der folgende Vortrag. Weitere Referate thematisieren die Vorteile der Produktentwicklung, die sich durch Kombination von Topologieoptimierung, Rapid Prototyping und Feinguss ergeben. Beleuchtet werden auch die Möglichkeiten, mit heutigem mathematischen Wissen und Software-Verfahren sehr komplexe Strukturen in Anlehnung an Muster aus der Natur rechnerbasiert zu entwickeln, sie dann additiv zu fertigen und so aus bekannten Stoffen Bauteile mit neuen Eigenschaften herzustellen. Präsentiert wird darüber hinaus ein neuer Konstruktionsansatz für die belastungsgerechte Auslegung von Sandwichbauteilen. Er ermöglicht eine bessere Ausschöpfung des Leichtbaupotenzials für Wabenstrukturen, indem diese den auftretenden Belastungen entsprechend lokal variiert und angepasst werden. Gleichzeitig lassen sich durch die additive Fertigung zusätzliche Funktionen integrieren. Referate über die Herstellung komplexer Serienbauteile für den Einsatz in der Luftfahrt stehen ebenfalls auf dem Programm.
Rapid.Tech 2014 - das komplette Spektrum der generativen Fertigung
Neben dem "Konstrukteurstag" wird es bei der Rapid.Tech 2014 Foren zur Medizin- und Dentaltechnik sowie Luftfahrt und eine Anwendertagung geben. Umfassende Informationen über die neuesten Entwicklungen bei Materialien, Verfahren und Maschinen bietet die Rapid.Tech durch die Fachmesse. "Generative Fertigungsverfahren werden branchenübergreifend immer relevanter und spielen in der Produktion eine immer wichtigere Rolle. Dies generiert einen immensen Bedarf an Information, aber auch an Erfahrungsaustausch und Diskussion", erklärt Wieland Kniffka, Messechef in Erfurt. "Mit ihrem Mix aus Think Tank, Wissenstransfer und praxisorientierter Ausstellung setzt die Rapid.Tech hier Standards."
FabCon 3.D - 3D-Druck für Consumerbereich und Industrie
Vom 15. bis 17. Mai 2014 findet in der Messe Erfurt auch die zweite deutsche Personal Fabrication Convention FabCon 3.D statt. Zahlreiche Aussteller präsentieren aktuelle Entwicklungen und Produkte aus dem 3D-Druck-Sektor für Unternehmer, Designer, Bastler und alle Interessierten. Die Kombination mit der Rapid.Tech am "Industrial Day" (15. Mai 2014) eröffnet Fans und Fachleuten einen "grenzüberschreitenden" Austausch und Einblicke in die neuesten Entwicklungen im Consumerbereich der Trendtechnologie 3D-Druck.
Das vollständige Programm des "Konstrukteurstages" sowie weitere Informationen über die Rapid.Tech und die FabCon 3.D sind unter www.rapidtech.de und www.fabcon-germany.com abrufbar.